Ein Dienstboten-Roman im neuen Look: Subversiv und sarkastisch
Großmutter Frances, die Erzählerin, betrachtet mit unbestechlich-ironischem Blick den Alltag ihrer geliebten Enkelin Hattie. Hattie - beruflich auf Erfolgskurs in einer Literaturagentur und in "eheähnlicher Gemeinschaft" mit Martyn lebend - hadert mit dem Monster Häuslichkeit, nachdem Baby Kitty geboren wurde. Rettung verspricht, so scheint es, ein perfekt organisiertes und kosmobiles Au-pair. Doch auch Au-pairs sind keine Engel, selbst wenn es so scheint. Sie haben Lebenspläne und - wenn sie unter den entsprechenden Bedingungen aufwuchsen, nicht nur eine harte Schule hinter sich -, sondern auch wenig Skrupel.
Fay Weldon, die Grande Dame schwarzer Komödien, entwirft hier mit lockerer Hand und frechem Mundwerk das Portrait einer vermeintlich aufgeklärten, dafür in Ehrgeiz, Lügen, und Selbstbetrug gefangenen Generation. Ein süffisanter Roman über die (nicht nur) weibliche Misere in der Mitte unserer Gesellschaft - zwischen Mutterglück und Ehrgeizfalle. Ein denkwürdiges Spektakel: respektlos und augenzwinkernd.
Großmutter Frances, die Erzählerin, betrachtet mit unbestechlich-ironischem Blick den Alltag ihrer geliebten Enkelin Hattie. Hattie - beruflich auf Erfolgskurs in einer Literaturagentur und in "eheähnlicher Gemeinschaft" mit Martyn lebend - hadert mit dem Monster Häuslichkeit, nachdem Baby Kitty geboren wurde. Rettung verspricht, so scheint es, ein perfekt organisiertes und kosmobiles Au-pair. Doch auch Au-pairs sind keine Engel, selbst wenn es so scheint. Sie haben Lebenspläne und - wenn sie unter den entsprechenden Bedingungen aufwuchsen, nicht nur eine harte Schule hinter sich -, sondern auch wenig Skrupel.
Fay Weldon, die Grande Dame schwarzer Komödien, entwirft hier mit lockerer Hand und frechem Mundwerk das Portrait einer vermeintlich aufgeklärten, dafür in Ehrgeiz, Lügen, und Selbstbetrug gefangenen Generation. Ein süffisanter Roman über die (nicht nur) weibliche Misere in der Mitte unserer Gesellschaft - zwischen Mutterglück und Ehrgeizfalle. Ein denkwürdiges Spektakel: respektlos und augenzwinkernd.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Zufrieden ist Kai Wiegandt mit Fay Weldons satirischem Roman "Die Moral der Frauen". Zwar findet er das Buch um die junge Literaturagentin Hattie, die lieber Karriere macht als sich um Freund und Kind zu kümmern und schließlich durch ein Au-pair-Mädchen ersetzt wird, recht routiniert geschrieben. Auch scheinen ihm die Handlung vorhersehbar und die Figuren eindimensional. Es macht auf ihn den ersten Eindruck einer "turbulenten Beziehungskomödie", wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Aber "ganz so anspruchslos" ist der Roman in seinen Augen dann doch nicht. So zeigten die Erzählungen von Hatties Großmutter die "historischen Alternativen" zu ihrem Gegenwartsdasein, "von der Dienerrolle bis zur sexuell befreiten Frau". Aus den Vergleichen zur Gegenwart ergibt sich für Wiegand auch der satirische Zug des Romans, der eine ganze Reihe von Fragen rund um Kindererziehung und Karriere im modernen Leben aufwerfe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Fay Weldon spielt mit Klischees, aber auf eine sehr amüsante Weise."
R. Bellano, Preußische Allgemeine Zeitung 06.09.2008
R. Bellano, Preußische Allgemeine Zeitung 06.09.2008