Das Nachdenken über Moral gilt gemeinhin als Domäne der Philosophie. Um so überraschender mag es erscheinen, daß mit Niklas Luhmann einer der einflußreichsten Vertreter der Soziologie des 20. Jahrhunderts sich seit den spätern 60er Jahren bis kurz vor seinem Tod im Jahre 1998 kontinuierlich mit moraltheoretischen Fragen auseinandergesetzt hat. Der vorliegende Band präsentiert erstmals die wichtigsten Texte Luhmanns zu einer Theorie der Moral. Luhmanns großes Projekt - eine Theorie der Gesellschaft - bestimmt auch seinen Blick auf die Moral, die er nicht, wie in der Philosophie üblich, substantiell betrachtet, sondern funktional. In einer individualisierten Gesellschaft stellt sich aus seiner Perspektive stets die Frage, wie Handlungskoordinationen auf der Ebene der Interaktionen möglich sind. Hier gewinnen moralische, aber auch rechtliche Regeln und Konventionen ihre Bedeutung. Um diese zu erfassen, bedarf es laut Luhmann einer Reflexionstheorie der Moral, deren Konturen in den hier versammelten Aufsätzen sichtbar werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.08.2008Kein Denker für alle Jahreszeiten
Als Antiphilosoph ist Niklas Luhmann nicht der beste Gewährsmann, wenn es um Fragen der Moral geht.
Der Verlagstext hält es für überraschend, dass ein Soziologe über Moral nachdenkt. Tatsächlich hat der Philosoph unter den Soziologen, zugleich ein Antiphilosoph, Niklas Luhmann, so bedeutende Vorgänger wie Ferdinand Tönnies und Émile Durkheim, auch Arnold Gehlen.
In mancher Hinsicht bleibt Luhmann, wie man anhand dieser Textsammlung erkennen kann, seinen frühesten Ansätzen treu. In mindestens einer Hinsicht muss man ein "Leider" hinzusetzen. Im ersten Text spricht Luhmann generell von Normen und spricht ihnen die Funktion zu, Erwartungen und Erwartungserwartungen zu ermöglichen. Zweifellos hat er damit recht, unrecht jedoch darin, dass er im Fortgang keine Unterscheidungen vornimmt und das Unterschiedene nicht näher profiliert. Ist es für den soziologischen Blick belanglos, ob technische, strategische und funktionale Normen, ob pragmatische, am persönlichen oder kollektiven Wohl interessierte oder ob im engen und strengen Sinn moralische Normen vorliegen? Innerhalb der genuinen Moral: Ist es unerheblich, ob es um jene Verbindlichkeiten, die der Rechtsmoral, geht, deren Anerkennung die Menschen einander schulden, oder um verdienstliche Mehrleistungen von Gemeinsinn, Wohltätigkeit und Nächstenliebe oder um das Zwischenphänomen, die Solidarität? Und innerhalb der Rechtsmoral, auch Gerechtigkeit genannt: Ist es nicht sinnvoll, zu unterscheiden zwischen der personalen Seite, der Rechtschaffenheit, und der institutionellen, näherhin der politischen Seite, bei der es auf Dinge wie Menschenrechte, Demokratie und Sozialstaatlichkeit ankommt?
Später, bei der Entgegennahme des Hegel-Preises, in "Paradigm lost", bestimmt Luhmann die Moral als eine "besondere Art von Kommunikation, die Hinweise auf Achtung oder Missachtung mitführt". Dabei "vergisst" er aber die zum Phänomen der Moral ebenfalls gehörende Selbstachtung. Vielleicht noch bedenklicher ist, dass er die Moral mit dem Menschen als "ganzer Person", also lediglich mit natürlichen Subjekten, verbindet. Die Philosophie dagegen bildet zunächst einen formaleren Begriff, die Moral als das unüberbietbar Gute, und erkennt dann zwei "Anwendungsbereiche" an. Man kann sowohl Personen "moralisch/unmoralisch" nennen als auch die Verfasstheit von Institutionen, die Grundordnung eines Gemeinwesens.
Die "nüchterne, unbefangene Würdigung der Wirklichkeit", die Luhmann sich nach eigener Auskunft zur besonderen Aufgabe macht, war freilich immer schon das Ziel der Philosophie, deutlich bei Aristoteles und bei Hegel, nicht minder nachdrücklich bei Kant; selbst den "Idealisten" Platon darf man hier nicht ausnehmen. Der Streit richtet sich nur auf die Frage, was denn unter "Würdigung" zu verstehen sei. Und hier folgen Philosophen und Soziologen, auch die Philosophen untereinander, verschiedenen Interessen.
Luhmann wirft den bisherigen philosophischen Ethiken vor, die wichtige Aufgabe, vor der Moral zu warnen, nicht ernst zu nehmen. Die Neigung, gewaltbereiten Streit zu erzeugen oder zu verschärfen, die von Julien Freud "polemogen" genannte Tendenz, zeichnet aber eher Religionen und Konfessionen, Nationalstaaten, Ethnien und Stämme als die Moral aus. Ein moralisches Gebot wie die Toleranz entschärft den Streit oder lässt ihn gar nicht erst entstehen. Die Grundforderung der Rechtsmoral, dass das Recht statt der Gewalt herrsche, zivilisiert den Streit. Und das Vorbild für verdienstliche Mehrleistung, der Samariter, setzt sich über ethnische und andere Streitfaktoren unbekümmert hinweg. Ohne Zweifel gibt es polemogene Moralisten. Sie pflegen sich aber das Sonderrecht herauszunehmen, im Namen "ihres" Moralverständnisses gegen grundlegende Moralprinzipien zu verstoßen. Schließlich darf man an die Philosophen erinnern, die mit weit genaueren Diagnosen vor der (dominierenden) Moral gewarnt und ihre Warnung um Therapievorschläge ergänzt haben. Arnold Gehlen etwa unternimmt es in seiner Studie "Moral und Hypermoral". Noch brillanter und wirkungsmächtiger widmet sich dieser Aufgabe Friedrich Nietzsche. Ohne Mitleid verwirft er in der Genealogie der Moral die platonisch-christliche Moral, indem er sie als Sklavenmoral entlarvt.
In "Paradigm lost" behauptet Luhmann, wegen veränderter Gesellschaftsverhältnisse habe die Moral ihre Funktion verloren. Die moderne Gesellschaft gliedere sich nämlich in relativ selbständige Funktionssyteme, die wie die Wirtschaft, die Wissenschaft und das Recht einer ihnen eigentümlichen Normativität unterworfen seien. Da die Moral aber in einer funktionsunspezifischen Normativität bestehe, werde sie, weil unfähig, die Gesellschaft in deren relevanten Bereichen zu integrieren, außer Kraft gesetzt. Die Philosophie kann aber die Normativitätssituation komplizieren, zusätzlich zur funktionsspezifischen Kodierung eine unspezifische, ebendie Moral, zulassen und diese funktionsspezifisch einsetzen: Um zu Forscherruhm zu gelangen, gibt es Wissenschaftler, die Daten erfinden oder sie zurechtrücken. Analoge Versuche, das Glück zu korrigieren, finden sich unter Politikern. Und weil der Erfolgsdruck kurzatmiger ist und die Überprüfung weniger objektiv erfolgt, sind hier mehr "Korrektionen" zu erwarten. In beiden Beispielen geht es um die Moral in Luhmanns Verständnis, und diese ist bloß funktionsspezifisch gefragt. Keineswegs ist hier die Moral das Relikt der überholten alteuropäischen Gesellschaft.
Für die in Luhmanns Sinn moderne, nämlich funktional ausdifferenzierte Gesellschaft hat sie den Rang einer logisch höherstufigen Normativität. Sie gibt die Bedingung dafür ab, dass die Normativität der ersten Dimension, in der Wissenschaft die Suche nach Wahrheit und in der Politik das "Spiel" von Macht und Gegenmacht, funktioniert. Die funktionsspezifische Moral übt also ein Vetorecht aus: Wer Daten fälscht, disqualifiziert sich zum Wissenschaftler, wer korrupt ist, disqualifiziert sich zum Politiker. Ist man es nicht, muss man aber dort seine Forscher-, hier seine Politikfähigkeit noch unter Beweis stellen.
Einige Jahre später, in der Abhandlung "Die Ehrlichkeit der Politiker und die höhere Amoralität der Politiker", gibt Luhmann einem Teil dieser Kritik stillschweigend recht. Im Blick auf bestimmte, als unmoralisch eingeschätzte Phänomene, in Sport das Doping, in der Wissenschaft Plagiat und Datenfälschung und in der Politik die Korruption, gibt er "eine hochspezifische Angewiesenheit gerade der Funktionssysteme auf Moral", also genau die in "Paradigm lost" vermisste logisch höherstufige Normativität zu. Sie reicht sogar noch weiter, als Luhmann einräumt. Es ist zwar richtig, dass sich keine Regierungspartei für moralisch besser halten darf, "nur weil sie im Augenblick die Mehrheit hat". Die Politik geschieht aber in einem Rahmen, dem man die rechtsmoralische Qualität nicht absprechen darf, im Rahmen von Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Freiheitsrechten und Sozialstaatlichkeit.
OTFRIED HÖFFE
Niklas Luhmann: "Die Moral der Gesellschaft". Hrsg. von Detlef Horster. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008. 402 S., br., 14,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als Antiphilosoph ist Niklas Luhmann nicht der beste Gewährsmann, wenn es um Fragen der Moral geht.
Der Verlagstext hält es für überraschend, dass ein Soziologe über Moral nachdenkt. Tatsächlich hat der Philosoph unter den Soziologen, zugleich ein Antiphilosoph, Niklas Luhmann, so bedeutende Vorgänger wie Ferdinand Tönnies und Émile Durkheim, auch Arnold Gehlen.
In mancher Hinsicht bleibt Luhmann, wie man anhand dieser Textsammlung erkennen kann, seinen frühesten Ansätzen treu. In mindestens einer Hinsicht muss man ein "Leider" hinzusetzen. Im ersten Text spricht Luhmann generell von Normen und spricht ihnen die Funktion zu, Erwartungen und Erwartungserwartungen zu ermöglichen. Zweifellos hat er damit recht, unrecht jedoch darin, dass er im Fortgang keine Unterscheidungen vornimmt und das Unterschiedene nicht näher profiliert. Ist es für den soziologischen Blick belanglos, ob technische, strategische und funktionale Normen, ob pragmatische, am persönlichen oder kollektiven Wohl interessierte oder ob im engen und strengen Sinn moralische Normen vorliegen? Innerhalb der genuinen Moral: Ist es unerheblich, ob es um jene Verbindlichkeiten, die der Rechtsmoral, geht, deren Anerkennung die Menschen einander schulden, oder um verdienstliche Mehrleistungen von Gemeinsinn, Wohltätigkeit und Nächstenliebe oder um das Zwischenphänomen, die Solidarität? Und innerhalb der Rechtsmoral, auch Gerechtigkeit genannt: Ist es nicht sinnvoll, zu unterscheiden zwischen der personalen Seite, der Rechtschaffenheit, und der institutionellen, näherhin der politischen Seite, bei der es auf Dinge wie Menschenrechte, Demokratie und Sozialstaatlichkeit ankommt?
Später, bei der Entgegennahme des Hegel-Preises, in "Paradigm lost", bestimmt Luhmann die Moral als eine "besondere Art von Kommunikation, die Hinweise auf Achtung oder Missachtung mitführt". Dabei "vergisst" er aber die zum Phänomen der Moral ebenfalls gehörende Selbstachtung. Vielleicht noch bedenklicher ist, dass er die Moral mit dem Menschen als "ganzer Person", also lediglich mit natürlichen Subjekten, verbindet. Die Philosophie dagegen bildet zunächst einen formaleren Begriff, die Moral als das unüberbietbar Gute, und erkennt dann zwei "Anwendungsbereiche" an. Man kann sowohl Personen "moralisch/unmoralisch" nennen als auch die Verfasstheit von Institutionen, die Grundordnung eines Gemeinwesens.
Die "nüchterne, unbefangene Würdigung der Wirklichkeit", die Luhmann sich nach eigener Auskunft zur besonderen Aufgabe macht, war freilich immer schon das Ziel der Philosophie, deutlich bei Aristoteles und bei Hegel, nicht minder nachdrücklich bei Kant; selbst den "Idealisten" Platon darf man hier nicht ausnehmen. Der Streit richtet sich nur auf die Frage, was denn unter "Würdigung" zu verstehen sei. Und hier folgen Philosophen und Soziologen, auch die Philosophen untereinander, verschiedenen Interessen.
Luhmann wirft den bisherigen philosophischen Ethiken vor, die wichtige Aufgabe, vor der Moral zu warnen, nicht ernst zu nehmen. Die Neigung, gewaltbereiten Streit zu erzeugen oder zu verschärfen, die von Julien Freud "polemogen" genannte Tendenz, zeichnet aber eher Religionen und Konfessionen, Nationalstaaten, Ethnien und Stämme als die Moral aus. Ein moralisches Gebot wie die Toleranz entschärft den Streit oder lässt ihn gar nicht erst entstehen. Die Grundforderung der Rechtsmoral, dass das Recht statt der Gewalt herrsche, zivilisiert den Streit. Und das Vorbild für verdienstliche Mehrleistung, der Samariter, setzt sich über ethnische und andere Streitfaktoren unbekümmert hinweg. Ohne Zweifel gibt es polemogene Moralisten. Sie pflegen sich aber das Sonderrecht herauszunehmen, im Namen "ihres" Moralverständnisses gegen grundlegende Moralprinzipien zu verstoßen. Schließlich darf man an die Philosophen erinnern, die mit weit genaueren Diagnosen vor der (dominierenden) Moral gewarnt und ihre Warnung um Therapievorschläge ergänzt haben. Arnold Gehlen etwa unternimmt es in seiner Studie "Moral und Hypermoral". Noch brillanter und wirkungsmächtiger widmet sich dieser Aufgabe Friedrich Nietzsche. Ohne Mitleid verwirft er in der Genealogie der Moral die platonisch-christliche Moral, indem er sie als Sklavenmoral entlarvt.
In "Paradigm lost" behauptet Luhmann, wegen veränderter Gesellschaftsverhältnisse habe die Moral ihre Funktion verloren. Die moderne Gesellschaft gliedere sich nämlich in relativ selbständige Funktionssyteme, die wie die Wirtschaft, die Wissenschaft und das Recht einer ihnen eigentümlichen Normativität unterworfen seien. Da die Moral aber in einer funktionsunspezifischen Normativität bestehe, werde sie, weil unfähig, die Gesellschaft in deren relevanten Bereichen zu integrieren, außer Kraft gesetzt. Die Philosophie kann aber die Normativitätssituation komplizieren, zusätzlich zur funktionsspezifischen Kodierung eine unspezifische, ebendie Moral, zulassen und diese funktionsspezifisch einsetzen: Um zu Forscherruhm zu gelangen, gibt es Wissenschaftler, die Daten erfinden oder sie zurechtrücken. Analoge Versuche, das Glück zu korrigieren, finden sich unter Politikern. Und weil der Erfolgsdruck kurzatmiger ist und die Überprüfung weniger objektiv erfolgt, sind hier mehr "Korrektionen" zu erwarten. In beiden Beispielen geht es um die Moral in Luhmanns Verständnis, und diese ist bloß funktionsspezifisch gefragt. Keineswegs ist hier die Moral das Relikt der überholten alteuropäischen Gesellschaft.
Für die in Luhmanns Sinn moderne, nämlich funktional ausdifferenzierte Gesellschaft hat sie den Rang einer logisch höherstufigen Normativität. Sie gibt die Bedingung dafür ab, dass die Normativität der ersten Dimension, in der Wissenschaft die Suche nach Wahrheit und in der Politik das "Spiel" von Macht und Gegenmacht, funktioniert. Die funktionsspezifische Moral übt also ein Vetorecht aus: Wer Daten fälscht, disqualifiziert sich zum Wissenschaftler, wer korrupt ist, disqualifiziert sich zum Politiker. Ist man es nicht, muss man aber dort seine Forscher-, hier seine Politikfähigkeit noch unter Beweis stellen.
Einige Jahre später, in der Abhandlung "Die Ehrlichkeit der Politiker und die höhere Amoralität der Politiker", gibt Luhmann einem Teil dieser Kritik stillschweigend recht. Im Blick auf bestimmte, als unmoralisch eingeschätzte Phänomene, in Sport das Doping, in der Wissenschaft Plagiat und Datenfälschung und in der Politik die Korruption, gibt er "eine hochspezifische Angewiesenheit gerade der Funktionssysteme auf Moral", also genau die in "Paradigm lost" vermisste logisch höherstufige Normativität zu. Sie reicht sogar noch weiter, als Luhmann einräumt. Es ist zwar richtig, dass sich keine Regierungspartei für moralisch besser halten darf, "nur weil sie im Augenblick die Mehrheit hat". Die Politik geschieht aber in einem Rahmen, dem man die rechtsmoralische Qualität nicht absprechen darf, im Rahmen von Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Freiheitsrechten und Sozialstaatlichkeit.
OTFRIED HÖFFE
Niklas Luhmann: "Die Moral der Gesellschaft". Hrsg. von Detlef Horster. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008. 402 S., br., 14,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
So überraschend, wie der Verlag es verkaufen möchte, kann Otfried Höffe es nicht finden, wenn ein Soziologe über Moral nachsinnt. Erstaunlich, doch eher im negativen Sinn, erscheint ihm hingegen, dass Niklas Luhmann in dieser Textsammlung als jemand auftritt, der seinen frühesten Ansätzen treu bleibt, indem er nämlich Begriffe wie Normen und Moral nach Höffes Dafürhalten einfach zu wenig ausdifferenziert. Und wenn Luhmann in seinen Aufsätzen den Versuch unternimmt, die Philosophie in Sachen nüchterne Wirklichkeitsbetrachtung zu überflügeln und ihr vorwirft, vor einer dominanten Moral nicht zu warnen, wendet Höffe ein, dass Philosophen von Aristoteles bis Kant und von Nietzsche bis Gehlen all das durchaus bereits "brillant und wirkungsmächtig" geleistet haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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