"Die Moskauer Schönheit Irina" ist eine provozierende, verführerische slawische "femme fatale", eine Aufsteigerin aus der Provinz, die mit Hilfe ihrer weiblichen Reize die schillernden Höhen ihrer Traumstadt Moskau erklimmt. Sie bewegt sich in der spezifischen gesellschaftlichen Sphäre, in der sich Geld, Macht, Kunst und der Einfluss des Westens zu einer sowjetischen Variante des süßen Lebens verbunden haben. Die Handlung erstreckt sich über wenige Monate im Leben Irinas und endet mit ihrem freiwilligen Tod. Erzählt wird der Roman von Irina selbst, einer herrlich skandalösen Chronistin, die ihren Platz neben den Emmas, Nanas und Mollys der Weltliteratur einnehmen wird. "Die Moskauer Schönheit" setzt neue, aufregende Akzente in der sowjetischen Gegenwartsliteratur - und dies nicht nur, was die Brisanz des Themas angeht, sondern vor allem in Bezug auf die kunstvolle Komposition und den kompromisslosen Stil. Vielleicht ist Jerofejew mit der Darstellung der schönen, laszive n, korrupten Irina der Sprung in den modernen russischen Roman gelungen.