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Radio, Fotografie und Film, U-Bahn und Flugzeug gehören heute zu den Selbstverständlichkeiten unserer Kommunikation und Mobilität. Rückblickend läßt sich jedoch erahnen, wie stark diese Medien im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auf die soziale und politische Gemeinschaftsstiftung und kulturelle Selbstwahrnehmung gewirkt haben. Dies für die russische Moderne zu erkunden, ist das Ziel der dreizehn Einzelstudien dieses Bandes. Sie fragen nach den Wechselwirkungen zwischen alten und neuen Medien und untersuchen, wie sich Kunst und Kultur im Bann der medialen Revolution artikulieren, um dabei…mehr

Produktbeschreibung
Radio, Fotografie und Film, U-Bahn und Flugzeug gehören heute zu den Selbstverständlichkeiten unserer Kommunikation und Mobilität. Rückblickend läßt sich jedoch erahnen, wie stark diese Medien im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auf die soziale und politische Gemeinschaftsstiftung und kulturelle Selbstwahrnehmung gewirkt haben. Dies für die russische Moderne zu erkunden, ist das Ziel der dreizehn Einzelstudien dieses Bandes. Sie fragen nach den Wechselwirkungen zwischen alten und neuen Medien und untersuchen, wie sich Kunst und Kultur im Bann der medialen Revolution artikulieren, um dabei mit neuen Technologien verstärkt auch archaische Formen der Kommunikation zu reetablieren. Der Band, der unter verschiedenen Blickwinkeln die komplexen Beziehungen zwischen den ästhetischen und technischen Avantgarden und dem sowjetischen Traditionalismus der dreißiger Jahre ausleuchtet, versteht sich zugleich als ein Beitrag zum medientheoretischen Verständnis der Genese totalitärer Systeme.
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Autorenporträt
Jurij Muraov ist Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz; Georg Witte ist Professor für ostslawische Literaturen an der Humboldt-Universität Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Sonja Zekri bedauert den akademischen Zugriff auf dieses so wichtige oder spannende Thema, das im Rahmen einer Ringvorlesung behandelt worden ist. Der manchmal kaum verständliche Stil werde das Buch wohl kaum in den Genuss einer größeren Leserschaft kommen lassen, vermutet die Rezensentin, wie wohl umgekehrt die darin versammelten Aufsätze für die wenigen tapferen Leser kaum einen Genusdarstellen würden. Mit einer Ausnahme, konzidiert Zekri: dem äußerst spannenden - und lesbaren! - Beitrag der Filmwissenschaftlerin Oksana Bulgakowa, die der Rolle des Films im Stalinismus nachgeht. Zunächst zählte das Wort alles und galt das Bild nichts, berichtet Zekri, weil der Film nicht als eigenes Medium verstanden wurde, sondern nur als Mittel zur Propaganda diente. So eignete sich dieses Medium besonders für eine Utopie des Synkretismus, der Verschmelzung verschiedener Kulturtechniken, referiert die Rezensentin. Denn eine ganze Zeitlang blieb es wohl in der Schwebe, welche moderne Medien welchen Beitrag zur Installierung und Stabilisierung des Stalinismus leisten könnten. Die Arbeit an dem Thema habe mit diesem Band gerade erst begonnen, ruft Zekri zu weniger akademischen Beiträgen auf.

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