In Deutschland wird die Schwangerschaftsvorsorge für gesetzlich krankenversicherte Frauen durch die Mutterschaftsrichtlinien geregelt. Früherkennungsuntersuchungen bilden den Schwerpunkt dieses Schwangerenvorsorgeprogramms. Da sich Untersuchungen an gesunde Personen richten, werden international besondere Anforderungen an sie gestellt. Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die Eignung der insgesamt 19 von den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehenen Verfahren als Früherkennungsuntersuchung zu überprüfen. Dazu wird basierend auf systematischen Literaturrecherchen eine strukturierte Evaluation und Bewertung der Verfahren nach den Methoden der evidenzbasierten Medizin vorgenommen, die sich auf drei Unterfragen konzentriert: Weisen die Untersuchungsverfahren eine wissenschaftlich belegte ausreichende Treffsicherheit auf? Bringt die frühzeitige Entdeckung und Behandlung der Erkrankung den schwangeren Frauen oder ihren Kindern Vorteile gegenüber einer Behandlung der Erkrankung, die erst beim Vorliegen von Symptomen einsetzt? Sind die Untersuchungen risiko- bzw. nebenwirkungsarm?