Die Arbeit behandelt am Beispiel Schlesiens die Bevölkerungsverschiebungen in den vormaligen Ostgebieten des Deutsches Reiches zwischen 1945 und 1948. Neben der Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung, der Situation der zwangsweise zurückgehaltenen deutschen Arbeitskräfte und der Behandlung der als polnischstämmig reklamierten ortsansässigen Bevölkerung ("Autochthonen") beschreibt das Buch detailliert den Zuzug polnischer Siedler. Diese Gruppe setzte sich aus Umsiedlern aus Zentralpolen, Vertriebenen aus den an die Sowjetunion abgetretenen Territorien sowie Remigranten aus West- und Südosteuropa zusammen. Dabei wird auch auf die besondere Lage der polnisch-jüdischen Überlebenden der Shoa und der 1947 aus dem Südosten Polens zwangsweise umgesiedelten Ukrainer eingegangen. Das Buch zeigt die Verschränkung von Siedlung und Vertreibung. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Bevölkerungspolitik in engem Zusammenhang mit dem Bestreben zu sehen ist, das mit sowjetischer Hilfe e ingesetzte Regime gegen den Widerstand der polnischen Gesellschaft durchzusetzen und zu stabilisieren.
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"Hofmann hat ein hervorragendes Buch geschrieben, eine umfassende, detailreiche, exakte und pointierte Darstellung der polnischen Bevölkerungspolitik. Durch solide Kenntnis der inzwischen umfangreichen Literatur und souveräne Ausbreitung der Archivdokumente setzt es Maßstäbe.Und es ist, wie in der Einleitung angekündigt, tatsächlich weit mehr als eine Regionalgeschichte. Hofmann gelingt es, die Bevölkerungspolitik Nachkriegspolens - durch Fokussierung auf Schlesien empirisch verdichtet - als Ganzes zu fassen und in den Rahmen der besonders schwierigen Nachkriegsbedingungen in den polnischen Westgebieten zu stellen." (Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung)"Hofmanns Arbeit ist hervorzuheben, da sie nicht allein vom Kriegsende, von Flucht und Vertreibung sowie der Politik gegenüber den Schlesiern handelt, sondern die bevölkerungspolitischen Vorgänge und Zielsetzungen im Untersuchungszeitraum umfassend behandelt." (Schlesien heute)"Der Verf. hat die einschlägige deutsche und polnische Literatur, die zeitgenössische polnische und sowjetische Presse und vor allem zahlreiche Dokumente aus den wichtigsten zeitgeschichtlichen Archiven Polens, dem Archiwum Nowych in Warschau, den Staatsarchiven Katowice und Breslau, dem Archiv des Jüdischen Historischen Instituts in Warschau und dem Bundesarchiv Koblenz ausgewertet. (...) Das Buch ist nicht nur einem Fachpublikum zu empfehlen. Es überzeugt durch Materialfülle, ausgewogene Argumentation und flüssigen Stil, man kann viel daraus lernen." (Peter Hübner, Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 47 (2001), 18.06.2002)