Von der Gier zu leben und dem Verschwinden einer faszinierenden jungen Frau in Zeiten des Krieges. In einer Nacht, kurz nach Neujahr 1944, führt eine Gruppe von Tito-Partisanen Veronika Zarnik und ihren Mann Leo aus ihrem Schloss in Slowenien ab, von da an verlieren sich ihre Spuren. Aus den Erinnerungen von fünf Personen setzt sich das Bild einer schillernden jungen Frau zusammen: Pilotin, Liebhaberin von Papageien, Alligatoren und Pferden. Der Offizier, die Mutter, der deutsche Wehrmachtsarzt, die Haushaltshilfe, der Partisan berichten von einer unbändigen Lebensfreude, die jenseits des politischen Geschehens ein privates Idyll aufrechtzuerhalten sucht. Bis der Strom der Geschichte diese Illusion mit sich fortreißt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Samuel Moser anerkennt die Taktik des Autors Drago Jancar, sein souveränes Spiel mit allen Registern der Erzählkunst. Jancars skizzenhafte Collage über das 1944 von den kommunistischen Partisanen verfolgte Industriellenpaar Leo und Veronika Zarnik ist für ihn ein historischer Stoff, aber kein historischer Roman, da der Autor es auf die Aktualität geschichtlicher Konstanten abgesehen hat, wie Moser meint. In diesem Fall sind es das Fluchtmotiv und das Verschwinden der Zarniks, die den Rezensenten erschaudern lassen, als wäre es eine Geschichte von heute.
© Perlentaucher Medien GmbH
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