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Enya die junge Germanin schaudert. Ob der Überfall auf das römische Kastell auch gut genug geplant war? Im Schutz der Dunkelheit klettern ihr geliebter Falko und sein Gefährte über die Palisaden der römischen Grenzanlage. Doch plötzlich flammen auf den Wachtürmen des Limes Fackeln auf. Reiter preschen durch die Nacht. Verrat! Falko und sein Freund werden von römischen Soldaten geschnappt! Hat Odin, der allmächtige Göttervater, Enya und ihr Volk der Germanen nun ganz verlassen? Wie können sie sich für den Mord an ihren Ahnen rächen? Können sie die Römer zurückschlagen, wie damals, als sie gegen…mehr

Produktbeschreibung
Enya die junge Germanin schaudert. Ob der Überfall auf das römische Kastell auch gut genug geplant war? Im Schutz der Dunkelheit klettern ihr geliebter Falko und sein Gefährte über die Palisaden der römischen Grenzanlage. Doch plötzlich flammen auf den Wachtürmen des Limes Fackeln auf. Reiter preschen durch die Nacht. Verrat! Falko und sein Freund werden von römischen Soldaten geschnappt!
Hat Odin, der allmächtige Göttervater, Enya und ihr Volk der Germanen nun ganz verlassen? Wie können sie sich für den Mord an ihren Ahnen rächen? Können sie die Römer zurückschlagen, wie damals, als sie gegen Varus kämpften? Und vor allem: Wie wird Enya ihren Falko wiederfinden?
Sie begibt sich in die Höhle des Löwen. Mitten unter die römischen Feinde. Nur um zu entdecken, was sie besser nie erfahren hätte.
Autorenporträt
Uschi Flacke ist aufgewachsen in Lippstadt, Düsseldorf, Köln, Hamm, Ahlen, Bremen... Sie war u.a. Schlagersängerin, Fotomodell und Moderatorin. Neben zahlreichen Tätigkeiten im Musical- und Kabarettbereich schrieb sie Drehbücher für eine Jugendserie sowie zahlreiche Kinder- und Jugendbücher. Die Autorion lebt mit ihrem Sohn in Rod am Berg/Taunus.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.08.2009

Giftmord auf den Taunushöhen

In ihrem neuen historischen Jugendroman erzählt Uschi Flacke vom Leben der Römer auf der Saalburg.

Von Heinke Kilian

BAD HOMBURG/ALTWEILNAU. Wenn die Jugendbuchautorin Uschi Flacke aus dem Fenster schaut, blickt sie direkt auf die hochgelegene Ruine der Burg Altweilnau. Diese stellt jenseits der Hochtaunusstraße und unweit von Grävenwiesbach einen nicht zu übersehenden Punkt dar. Die Vorstellung, dass dort einmal Menschen gelebt hatten, die ehrgeizige Pläne verfolgten, Zwistigkeiten mit anderen ausfochten und denen die eigene Familie über alles ging, ließ die Schriftstellerin nicht mehr los. Sie hat daraus eine Geschichte gemacht. Die Mittelaltererzählung "Nebel über Kloster Thron" stellt bereits den fünften historischen Roman der Autorin dar, die sich ebenso erfolgreich als Drehbuchautorin fürs Kinderfernsehen und als Kabarettistin betätigt.

Im vergangenen Jahr ließ sie dem Roman ein besonders ehrgeiziges Projekt folgen - eine Erzählung, die auf der nur 20 Kilometer entfernten Saalburg spielt. Wieder fing Flacke an, Informationen zu sammeln, Bücher zu wälzen und Kontakte zu den wissenschaftlichen Mitarbeitern des auf dem Taunuskamm gelegenen Freiluftmuseums mit seiner archäologischen Sammlung aufzunehmen.

Wer historische Romane schreibt, muss immer auch bedenken, dass die Orte, Personen und Ereignisse, von denen sie handeln, das Interesse der Leser wecken müssen. Sonst ist die Gefahr, dass sie anschließend in den Regalen der Buchhandlungen verstauben, kaum mehr abzuwenden. Den Ausschlag gab schließlich das Varus-Jahr. Vor 2000 Jahren, als die legendäre Schlacht im Teutoburger Wald tobte, war die Saalburg jedoch noch gar nicht gebaut. Und sie sollte ja den geschichtlichen Hintergrund des neuen Romans von Flacke abgeben.

Leben in diesem Kastell, wie es sich heute in dem weitgehend rekonstruierten Areal darstellt, hatte es erst etwa 250 Jahre später gegeben. Deshalb war die Phantasie der erfahrenen Autorin gefragt. Sie verlegte die Zeit der Handlung kurzerhand auf die Endzeit der Saalburg um die Jahre 259 und 260 nach Christus, als die Römer einige ihrer Legionen aus der germanischen Provinz abziehen mussten, um ihren Kaiser Valerian im Kampf gegen die Sassaniden zu unterstützen.

Dadurch hatten die Alemannen freies Spiel und stießen mit ihren Überfällen kaum noch auf Widerstand. Das einstmals blühende Kastellleben fand ein jähes Ende, und die einzelnen Bauten verfielen im Laufe der Jahre. Dies alles galt es zu einer schlüssigen Handlung zusammenzufügen und dabei den Sieg des Cheruskerfürsten Armin im Jahre 9 nach heutiger Zeitrechnung nicht aus den Augen zu verlieren.

Herausgekommen ist nun der spannende Jugendkriminalroman "Die Nacht des römischen Adlers", in dem es nicht nur um erste Liebe, sondern ebenso um Giftmord und politische Intrigen geht. Er schildert in lebendigen Bildern, was es für die 15 Jahre alte Enya aus dem Stamm der Chatten bedeutete, plötzlich als Hilfskraft an einen Ort versetzt zu sein, der damals ganz von den Errungenschaften der kulturell weiter entwickelten Römer bestimmt war.

Thematisiert in dem Krimi werden Kleidung, Nahrungsmittel, Tischgewohnheiten, Körperpflege und Glaubensvorstellungen von Menschen, von denen wir heute nur noch durch Ausgrabungen wissen und die allenfalls durch theatralische Werke wie "Einblicke ins Leben des römischen Legionärs Attius Tertius" kurzzeitig zum Leben erweckt werden.

Flacke jedenfalls ist froh, die großen Anstrengungen, die ihr der Roman im Laufe der Monate abverlangt hat, in den Griff bekommen zu haben. Gelernt hat sie dabei, dass die Römer sich bei aller strategisch geschickten Organisation und aller Einbindung der Germanen in ihre Aufbauarbeit auf die Dauer in unserem Landstrich deshalb nicht halten konnten, weil es zu viel Widerstand gegen die Art ihrer Landnahme und ihre Unterdrückung anderer Kulturen gab. Somit ist Flackes Roman ganz nebenbei ein Plädoyer für die Akzeptanz der Völker untereinander und gegen die Konservierung von Hassgefühlen geworden.

Dass Jugendliche über den Umweg der Geschichte auch zu einem Interesse an heutigen gesellschaftlichen Problemen gelangen können, ist eine Erfahrung, die sie auch schon bei Lesungen aus ihren früheren historischen Romanen, beispielsweise den "Hexenkindern von Seulberg", gemacht hat.

Uschi Flacke: Die Nacht des römischen Adlers, Carlsen Verlag 2009, 272 Seiten mit ausführlichem Glossar und Lageplan der Saalburg, 9,95 Euro

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