24,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Buch mit Leinen-Einband

1 Kundenbewertung

Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth, ein Landarbeiterkind, in einem Bunker unter der Erde und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Durch das Ofenloch hört sie Schritte im Schnee, und fiebernd stellt sie sich vor, dass dort oben nicht nur alle, die sie kennt und mag, ihre Eltern und Brüder, die Oma aus Danzig, sondern auch ihr künftiger Mann und die ungeborenen Kinder nach ihr suchen und sich über die Trümmer entfernen, ohne zu ahnen, dass sie darunter liegt. Und plötzlich denkt die Vergewaltigte, dass es gut so ist, dass sie nie mehr hinaufwill zu ihnen, zu…mehr

Produktbeschreibung
Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth, ein Landarbeiterkind, in einem Bunker unter der Erde und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Durch das Ofenloch hört sie Schritte im Schnee, und fiebernd stellt sie sich vor, dass dort oben nicht nur alle, die sie kennt und mag, ihre Eltern und Brüder, die Oma aus Danzig, sondern auch ihr künftiger Mann und die ungeborenen Kinder nach ihr suchen und sich über die Trümmer entfernen, ohne zu ahnen, dass sie darunter liegt. Und plötzlich denkt die Vergewaltigte, dass es gut so ist, dass sie nie mehr hinaufwill zu ihnen, zu allem, und für immer in dieser Nacht, diesem Frieden unter dem Schnee bleiben möchte. Aber sie muss ihr Leben zu Ende leben.

In einem atemberaubend geschriebenen Panorama der frühen Nachkriegsjahre zeichnet Ralf Rothmann das Portrait einer Frau, der stets die Angst im Weg steht, während ihr das Durchlittene jedes Gefühl dafür nimmt, welches Leid sie anderen zufügt; einer lebenslang hart arbeitenden Frau und Mutter, die von einem Rummel zum anderen tanzt, um nicht mehr zur Besinnung zu kommen, und vor der man sich doch verneigen muss: weil sich in ihrer Verzweiflung der Wille zur Liebe ausdrückt.

Nach den vielfach übersetzten Romanen Im Frühling sterben (2015) und Der Gott jenes Sommers (2018) schließt der Autor mit Die Nacht unterm Schnee seine Trilogie über den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Deutschland ab.
Autorenporträt
Ralf Rothmann wurde am 10. Mai 1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach der Volksschule (und einem kurzen Besuch der Handelsschule) machte er eine Maurerlehre, arbeitete mehrere Jahre auf dem Bau und danach in verschiedenen Berufen (unter anderem als Drucker, Krankenpfleger und Koch). Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er lebt seit 1976 in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rainer Moritz verfolgt Ralf Rothmanns Kriegs- und Nachkriegsgeschichte weiter mit Spannung. Im neuen Band, den Moritz für eins von Rothmanns besten Büchern hält, erkundet der Autor Leben, Sehnsüchte und Versehrungen des norddeutschen Bauern Walter und vor allem seiner Frau Liesel in der Zeit von 1945 bis 1980. Die retrospektive Erzählung aus Sicht einer Jugendfreundin Liesels überzeugt Moritz mit feinen Milieuzeichnungen, Alltagsbeschreibungen und der nur schwer erträglichen Darstellung der folgenreichen Kriegserlebnisse der Hauptfigur. Über unsere Sehnsüchte und den Umgang mit ihnen schreibt kaum einer so eindringlich wie dieser Autor, findet Moritz.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ralf Rothmann ist ein Meister darin, soziale Milieus einzufangen, die in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur meist zu kurz kommen. ... Dass [er] zu den grossen, in keine der gängigen Schubladen passenden Erzählern zählt, ist längst kein Geheimnis mehr. Die Nacht unterm Schnee ist eines seiner besten Bücher.« Rainer Moritz Neue Zürcher Zeitung 20220815