David Signer legt mit seinem zweiten Roman ein sprachlich ausgereiftes und vielschichtiges Buch vor. Die Begegnung des Protagonisten mit der unehelichen Tochter, ihr Verschwinden und die verzweifelte Suche nach ihr bilden den Rahmen für einen furiosen Roman. Von Dakar über Zürich nach Jamaika und Haititreibt Signer die Geschichte rasant vorwärts bis zum großen Showdown auf den KapverdischenInseln.Der Journalist Richard Schlee hat seine Partnerin Johanna fluchtartig verlassen, als sie wegen einer Psychose und eines Selbstmordversuchs in die Psychiatrie eingeliefert wurde. Er lebt jetzt in einem Vorort von Dakar und schreibt von dort aus Reportagen. Was Johanna nicht weiß, und er selber auch noch nicht lange: Er hat eine vierjährige Tochter in Nigeria, deren Mutter vor kurzem gestorben ist. Richard holt die kleine Joy nach Dakar. Damit beginnen sich die Probleme auf einmal zu häufen: Reisebekanntschaften, die er lieber vergessen hätte, melden sich wieder, eine nigerianische Soziologin fühlt sich von ihm belästigt, sein ehemaliger jamaikanischer Fahrer möchte die entwendete Brieftasche von ihm zurückhaben und schließlich bekommt er auch noch Ärger mit einem Konsul, einer Gruppe von Matriarchatsanhängerinnen und seinem Chef. Als er von einer Reportage auf Haiti zurückkehrt, ist sein Haus abgebrannt und Joy unauffindbar. Eine detektivische Verfolgungsjagd führt Richard zur kleinen Atlantikinsel Santo Antão - der Showdown beginnt.
'Signer erzählt in einer fesselnden Sprache die Geschichte des Journalisten Richard Schlee, der alles andere als ein einfaches Leben führt. Der Roman 'Die nackten Inseln' verbindet die Schauplätze Zürich, Senegal, Jamaika, Nigeria, Haiti und die Kapverdischen Inseln. Von daher erstaunt es nicht, dass die Irrfahrten des Odysseus einen Referenzpunkt für Schlees Reisen hergeben (.) Der wilde Roman, dessen Handlung man atemlos folgt, endet mit versöhnlichen Sätzen; in ihnen scheint die Bedeutung des Kindernamens Joy durch.'(St. Galler Tagblatt)