Anne, die alle Welt Melusine nennt, ist eine attraktive Frau Anfang Dreißig, elegant, verwegen, scheinbar Femme fatale, mal im Seidenmantel, mal in Löcherjeans, und immer sehr derb in ihrem Vokabular, wenn Zorn oder Verzweiflung mit ihr durchgehen. Kurz, eine "untypische" Richterin, wie ihre Kollegen im Justizpalast stirnrunzelnd, aber nicht ohne Sympathie von ihr sagen. Niemand weiß etwas von der dunklen Seite ihres Lebens: von ihren Nächten mit irgendwelchen Zufallsbekanntschaften, ihren leichtsinnigen Partytrips durch Pariser Vorstädte, nach denen sie mitunter ihren Wagen - oder ihren Slip - nicht wiederfinden kann, von ihren Abenden in einer Peep-Show, ihren Besuchen bei der Wahrsagerin Leila, das alles in rastloser Suche nach einer Liebe, nach einem Mann, der ihr Partner werden könnte.