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Der Band, hervorgegangen aus einer Sektion des 43. Deutschen Historikertages in Aachen im Jahr 2000, entfaltet bei der vergleichenden Analyse von Nationalisierungsprozessen in sprachlich gemischten Grenzregionen ein breites regionales und chronologisches Spektrum. Die insgesamt acht Beiträge zu Posen, Westpreußen, Galizien, Elsaß, Lothringen, Schleswig, Kärnten und Tirol sind mit unterschiedlichen thematischen und methodischen Zugängen zwischen der frühen Neuzeit und der Gegenwart angesiedelt. Die vergleichende Betrachtung bietet mehrere inter-essante Aufschlüsse. Sprachlich gemischte…mehr

Produktbeschreibung
Der Band, hervorgegangen aus einer Sektion des 43. Deutschen Historikertages in Aachen im Jahr 2000, entfaltet bei der vergleichenden Analyse von Nationalisierungsprozessen in sprachlich gemischten Grenzregionen ein breites regionales und chronologisches Spektrum. Die insgesamt acht Beiträge zu Posen, Westpreußen, Galizien, Elsaß, Lothringen, Schleswig, Kärnten und Tirol sind mit unterschiedlichen thematischen und methodischen Zugängen zwischen der frühen Neuzeit und der Gegenwart angesiedelt. Die vergleichende Betrachtung bietet mehrere inter-essante Aufschlüsse. Sprachlich gemischte Grenzregionen erwiesen sich nicht von sich aus als prädestiniert für ethnische Polarisierung, sondern bedurften häufig äußerer Anstöße. Eindeutige Sprachgrenzen im Sinne ethnischer Separierung waren ein meist eher spätes Ergebnis gezielter Kultur-, Sprach- und Schulpolitik. Oft wurde wegen der komplexen Ausgangslage der Kampf um die Umwertung älterer regionaler, religiöser und sozialer Loyalitäten zu einer nationalen Gruppenidentität besonders virulent. Darin einbezogen, spielten Kirche und Glauben selbst dann eine wichtige Rolle, wenn die Kontrahenten derselben Konfession angehörten. Soziale und ökonomische Bedingungen wirkten ebenfalls sichtbar auf die Prozesse ein. Allerdings zeigt der Vergleich, daß die Nationalisierung der Regionen nicht an ein bestimmtes ‚Stadium‘ ökonomischer Entwicklung gebunden war. Eher wurde die Bildung national integrierter Kommunikationsräume selbst zum Motor dessen, was man üblicherweise Modernisierung nennt. Auch deshalb stellt der Vergleich den vielfach behaupteten ‚Sonderweg‘ zur Nationalisierung der östlichen Grenzregionen stark in Frage.