Der vorliegende Band geht auf ein ein internationales Kolloquium in Heidelberg zurück, das 2006 Ergebnisse eines Projektes vorstellte, das die verschollen geglaubten psychiatrischen Krankenakten der Opfer der "Aktion T4", der zentral organisierten Phase der Krankenmorde, erstmals systematisch untersucht. Zudem wurde der gegenwärtige Forschungsstand zu dieser ersten großen Massenvernichtungsaktion des NS-Regimes zusammengetragen.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Lange Zeit galten die Krankenakten der seit 1939 bei der "Euthanasie"-Aktion "T4" ermordeten behinderten Kinder und Erwachsenen als verschollen. Dabei, so Reiner Pommerin, habe das Ministerium für Staatssicherheit bereits seit 1960 mit Hilfe dieser Akten eine Täterkartei erstellt, mit der es Belastungsmaterial gegen westdeutsche Ärzte sammelte. Das wissenschaftliche DFG-Projekt "Wissenschaftliche Erschließung und Auswertung des Krankenaktenbestands der nationalsozialistischen 'Euthanasie'-Aktion T4" trug nun 48 Arbeiten von Projektmitarbeitern und Historikern zum nationalsozialistischen Krankenmord zusammen; dabei sei ein sehr bewegendes Buch entstanden,das auf die vielen Opferbiografien aufmerksam mache, so Blasius. Der Rezensent hebt zudem die neuen Erkenntnisse hervor, die der Sammelband liefere und verweist auf die für die "Erinnerungskultur" wichtige "ethische Bedeutung der Beschäftigung mit der NS-'Euthanasie'".
© Perlentaucher Medien GmbH
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