Basiswissen:
- klar, übersichtlich, präzise
- Historisches Grundlagenwissen auf dem neuesten Stand der Forschung
- Für Studierende, Lehrende und historisch Interessierte
- Klar, anschaulich und übersichtlich gegliedert
- Zeittafel zu Beginn jedes Kapitels
- Erläuterungen zu Begriffen, Personen und Ereignissen
- Klar strukturierte Grafiken
- Kommentiertes Quellen- und Literaturverzeichnis
Magnus Brechtken bietet eine klar strukturierte Gesamtdarstellung der sechsjährigen 'Friedenszeit' der nationalsozialistischen Herrschaft. Er behandelt Hitlers Persönlichkeit, die Machtergreifung und Etablierung der Herrschaft, die Außenpolitik des 'Dritten Reiches', Rassenpolitik und Verfolgung, Wirtschaft und Arbeit, Vertreibung und Emigration sowie Kunst und Kultur.
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- Kommentiertes Quellen- und Literaturverzeichnis
Magnus Brechtken bietet eine klar strukturierte Gesamtdarstellung der sechsjährigen 'Friedenszeit' der nationalsozialistischen Herrschaft. Er behandelt Hitlers Persönlichkeit, die Machtergreifung und Etablierung der Herrschaft, die Außenpolitik des 'Dritten Reiches', Rassenpolitik und Verfolgung, Wirtschaft und Arbeit, Vertreibung und Emigration sowie Kunst und Kultur.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.04.2005Ungeheure Dynamik
DRITTES REICH. Dessen Anfang und Ende sei Hitler gewesen, meint Magnus Brechtken in seiner knappen, aber präzisen Einführung: "Hitlers Fähigkeit zur durchdringenden Entscheidung blieb bis zum Untergang ungebrochen. Sie ... ist der Kern des Gedankens, daß das ,Dritte Reich' ohne ihn weder so entstanden wäre noch den Weg in das Vabanque um Weltmacht oder Untergang sowie den millionenfachen technisch-industriellen Massenmord gegangen wäre." Ohne es zu thematisieren, glaubt der Autor, daß sich die Geschichte der nationalsozialistischen Herrschaft immer nur bis zu einem gewissen Grad "rational" und logisch deuten läßt. Die "Rationale" der Hitlerschen Diktatur blieben Krieg und Judenmord - alles andere war darauf ausgerichtet. Gerade die komprimierte Darstellung läßt die ungeheure Dynamik der nationalsozialistischen Herrschaft auf sämtlichen Feldern von Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Militär eindrucksvoll in Erscheinung treten - kaum glaublich, was die großteils "polykratisch" miteinander konkurrierenden Herrschaftsapparate in bloß sechs Jahren administrativ schafften, so allein 1448 "Maßnahmen" gegen die Juden. Zwar gab es keinen in festgelegter Zeitperspektive entworfenen "Stufenplan", aber es ging doch Schritt um Schritt im Rahmen des jeweils gerade noch Möglichen auf das Ziel Krieg und Rassenmord zu, und das Regime wurde immer rücksichtsloser, je fester es sich im Sattel wußte. Dennoch: Auch wenn die Diktatur rabiat versuchte, alle personellen und materiellen Ressourcen auf diesen kommenden Krieg hin auszurichten, so konnte von einer effektiven (im Sinne Hitlers) und optimierten Rüstung, anders als der Autor meint, keine Rede sein. Dieser Widerspruch löst sich mit einem Blick auf die Weltanschauung des Nationalsozialismus: Diese war gar nicht in der Lage, mit den Herausforderungen der militärischen Moderne fertig zu werden. Der Dilettantismus und die eklatanten Versäumnisse in der deutschen Atomforschung, die noch 1933 in der Welt führend gewesen war, sind nur das bekannteste Beispiel. Brechtken drückt sich vor der Frage, was am Nationalsozialismus wirklich "modern" gewesen ist. Wenn 1933 der Männeranteil in der NSDAP 95 Prozent betrug, die Frauen als "rassenzüchterische Gebrauchsware" gehandelt wurden, so verweist dies einmal mehr auf einen fundamentalen Atavismus, der durch die "3819 km" Autobahnbau (militärisch ziemlich wertlos) auch nicht kompensiert werden konnte. (Magnus Brechtken: Die nationalsozialistische Herrschaft 1933-1939. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004. 166 Seiten, 14,90 [Euro].)
MICHAEL SALEWSKI
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
DRITTES REICH. Dessen Anfang und Ende sei Hitler gewesen, meint Magnus Brechtken in seiner knappen, aber präzisen Einführung: "Hitlers Fähigkeit zur durchdringenden Entscheidung blieb bis zum Untergang ungebrochen. Sie ... ist der Kern des Gedankens, daß das ,Dritte Reich' ohne ihn weder so entstanden wäre noch den Weg in das Vabanque um Weltmacht oder Untergang sowie den millionenfachen technisch-industriellen Massenmord gegangen wäre." Ohne es zu thematisieren, glaubt der Autor, daß sich die Geschichte der nationalsozialistischen Herrschaft immer nur bis zu einem gewissen Grad "rational" und logisch deuten läßt. Die "Rationale" der Hitlerschen Diktatur blieben Krieg und Judenmord - alles andere war darauf ausgerichtet. Gerade die komprimierte Darstellung läßt die ungeheure Dynamik der nationalsozialistischen Herrschaft auf sämtlichen Feldern von Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Militär eindrucksvoll in Erscheinung treten - kaum glaublich, was die großteils "polykratisch" miteinander konkurrierenden Herrschaftsapparate in bloß sechs Jahren administrativ schafften, so allein 1448 "Maßnahmen" gegen die Juden. Zwar gab es keinen in festgelegter Zeitperspektive entworfenen "Stufenplan", aber es ging doch Schritt um Schritt im Rahmen des jeweils gerade noch Möglichen auf das Ziel Krieg und Rassenmord zu, und das Regime wurde immer rücksichtsloser, je fester es sich im Sattel wußte. Dennoch: Auch wenn die Diktatur rabiat versuchte, alle personellen und materiellen Ressourcen auf diesen kommenden Krieg hin auszurichten, so konnte von einer effektiven (im Sinne Hitlers) und optimierten Rüstung, anders als der Autor meint, keine Rede sein. Dieser Widerspruch löst sich mit einem Blick auf die Weltanschauung des Nationalsozialismus: Diese war gar nicht in der Lage, mit den Herausforderungen der militärischen Moderne fertig zu werden. Der Dilettantismus und die eklatanten Versäumnisse in der deutschen Atomforschung, die noch 1933 in der Welt führend gewesen war, sind nur das bekannteste Beispiel. Brechtken drückt sich vor der Frage, was am Nationalsozialismus wirklich "modern" gewesen ist. Wenn 1933 der Männeranteil in der NSDAP 95 Prozent betrug, die Frauen als "rassenzüchterische Gebrauchsware" gehandelt wurden, so verweist dies einmal mehr auf einen fundamentalen Atavismus, der durch die "3819 km" Autobahnbau (militärisch ziemlich wertlos) auch nicht kompensiert werden konnte. (Magnus Brechtken: Die nationalsozialistische Herrschaft 1933-1939. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004. 166 Seiten, 14,90 [Euro].)
MICHAEL SALEWSKI
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit Sympathie hat Rezensent Jürgen Kaube Salvatore Settis Essay über die "Zukunft des 'Klassischen'" gelesen, auch wenn er sein Versprechen nicht ganz eingelöst sieht. So bleibt die Frage, welche Rolle die Antike für den Bildungshorizont der Gegenwart spielen könnte, die Frage also, wie die Zukunft des Klassischen aussieht, zu Kaubes Bedauern letztlich unbeantwortet. Für Leser allerdings, die erwägen, sich der Altphilologie oder der Archäologie zu widmen, biete der Essay eine "glänzende Handreichung" und demonstriere, was ein Studium dieser Fächer auch heute noch lohnend macht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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