Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Japanologie, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Institut für Ostasienwissenschaften), Veranstaltung: Sprachtod und bedrohte Sprachen in Japan, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit der Schaffung der ethnischen Identität der Ainu und der Entwicklung ihres Bewusstseins eine "Nation" zu sein. Er untersucht, inwieweit die "Nationswerdung" der Ainu auf das theoretische Konstrukt von Benedict Anderson übertragbar ist. In seinem Buch "Die Erfindung der Nation" begründet Anderson die Entstehung einer Nation damit, dass sie unter Einfluss bestimmter Faktoren erfunden, bzw. vorgestellt ("imagined" im englischen Original) wird. Sehr deutlich kann dies vor Augen geführt werden, wenn man sich mit der Geschichte der Ainu, beginnend mit der Meiji-Restauration und fortdauernd bis zum heutigen Tag, beschäftigt. Dabei wird den Ainu-Bewegungen und dem Widerstand gegen die Diskriminierung sehr viel Wert beigemessen. Auch das Aufkommen des japanischen Nationalbewusstseins, oder treffender formuliert: die Erfindung der japanischen Nation während der Meji-Restauration hängt sehr stark mit der Selbstfindung der Ainu zusammen. Zwangsassimilierung und immer noch andauernde Diskriminierung der Ainu seitens der homogen vorgestellten Gesellschaft sind weitere entscheidende Aspekte, die einen Beitrag zur Formierung des Ainu-Nationalbewusstseins leisten. Auch den Folgen der japanischen Industrialisierung und der Modernisierung seit der Meji-Restauration, wie der Verbesserung der Kommunikationswege, den Printmedien und der rasanten Entwicklung anderer Kommunikationsmedien nach dem Zweiten Weltkrieg wird eine enorme Bedeutung für die Nationswerdung der Ainu zuerkannt.
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