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Sechzig Jahre NATO - eine kritische Bilanz
1949 als reines Verteidigungsbündnis in der Zeit des Kalten Krieges geschlossen, gab es in der NATO gravierende Veränderungen, insbesondere seit dem Zusammenbruch des Kommunismus. Die Allianz dient den Mitgliedstaaten nicht mehr nur als Verteidigungsbündnis, sondern versteht sich in zunehmendem Maße als militärisch-politische Organisation, die die Sicherheit ihrer Mitgliedstaaten wahren und zugleich weltweit für friedliche stabile Verhältnisse sorgen soll. Nimmt die NATO immer mehr die Aufgaben einer Weltpolizei wahr, die ihr gar nicht zustehen?…mehr

Produktbeschreibung
Sechzig Jahre NATO - eine kritische Bilanz

1949 als reines Verteidigungsbündnis in der Zeit des Kalten Krieges geschlossen, gab es in der NATO gravierende Veränderungen, insbesondere seit dem Zusammenbruch des Kommunismus. Die Allianz dient den Mitgliedstaaten nicht mehr nur als Verteidigungsbündnis, sondern versteht sich in zunehmendem Maße als militärisch-politische Organisation, die die Sicherheit ihrer Mitgliedstaaten wahren und zugleich weltweit für friedliche stabile Verhältnisse sorgen soll. Nimmt die NATO immer mehr die Aufgaben einer Weltpolizei wahr, die ihr gar nicht zustehen? Wer entscheidet über die Wahl der Mittel, die von ihr eingesetzt werden? Wie sieht die Zukunft der Allianz in einer Welt aus, die zunehmend von Gefahren bedroht ist, die die bisherigen nationalen Grenzen überschreiten? Johannes Varwick stellt Geschichte, Struktur und Strategie der NATO dar und fragt nach der Zukunft des Bündnisses in einer sich wandelnden globalen Welt.
Autorenporträt
Johannes Varwick ist Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Europäische Integration und internationale Organisationen an der Christian Albrechts-Universität zu Kiel. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Sicherheits- und Außenpolitik.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.06.2008

Die Nato
Geschichte und Zukunft

Am 4. April 1949 unterzeichneten die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada sowie zehn europäische Staaten den Nordatlantikvertrag. Damit verließ Washington endgültig die seit dem Jahr 1800 verfolgte Linie der strikten Nichteinmischung in die politischen und militärischen Angelegenheiten Europas. Der "Kalte Krieg" sorgte in Europa für die Erweiterung des Bündnisses, zu dem seit 1952 auch die Türkei zählt. Obgleich militärische Bündnisse lediglich über eine begrenzte Lebensdauer verfügen, weil sich Bedrohungsperzeptionen sowie Interessenlagen der Partner schnell verändern, kam es selbst nach dem Ende des "Kalten Krieges" nicht zur Auflösung. Vielmehr erleichterten die Bereitschaft und die Fähigkeit der Nato, sich schnell von einem Bündnis kollektiver Verteidigung zu einer zuverlässigen internationalen Sicherheitsorganisation zu verändern, die Aufnahme weiterer Mitgliedstaaten aus dem aufgelösten Warschauer Pakt.

Johannes Varwick zeichnet den Verlauf und die Veränderungen in der Geschichte des nordatlantischen Bündnisses auf knappem Raum einprägsam nach. Darüber hinaus stellt er nach einer gekonnten Analyse der aktuellen, komplizierten Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der EU Überlegungen zur Zukunft des Bündnisses an. Dazu werden zwei Modelle vorgelegt: Im ersten Modell entwickelt sich die Nato zu einer "Zwei-Pfeiler-Allianz", in der sich die EU und die Vereinigten Staaten als gleichwertige Partner verstehen. Im engeren regionalen Umfeld könnte die EU Sicherheitsprobleme durchaus eigenständig beheben, für den Notfall aber stünden die amerikanischen Kräfte zur Unterstützung bereit. Zu klären bliebe dabei allerdings, welche Form die integrierte Militärstruktur - in die zurückzukehren Frankreichs Präsident Sarkozy angekündigt hat - einnehmen und wie die Arbeitsteilung zwischen Nato und EU konkret aussehen solle. Um in den Vereinigten Staaten als gleichberechtigt angesehen zu werden, so fordert der Autor zu Recht, bedürfe es allerdings auf europäischer Seite einer mit größerem finanziellen Engagement betriebenen und wirklich gemeinsam getragenen ESVP. Im zweiten, verständlicherweise weniger detailliert beschriebenen Modell werden Bruch und Zerfall des nordatlantischen Bündnisses antizipiert, so dass sich die Vereinigten Staaten und die EU schließlich sogar zu strategischen Rivalen entwickeln könnten.

REINER POMMERIN

Johannes Varwick: Die Nato. Vom Verteidigungsbündnis zur Weltpolizei? C. H. Beck Verlag, München 2008. 220 S., 12,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Einen "kompakten" und "analytisch dichten" Band über die Geschichte der Nato hat Johannes Varwick anlässlich des 60. Geburtstags des Bündnisses geschrieben, lobt Rezensent Thomas Speckmann. Vor allem das Problem der Auslandseinsätze, die ein längerfristiges Engagement erfordern, habe der Autor sehr differenziert beleuchtet. Wie die Erfahrungen in Bosnien, im Kosovo und in Afghanistan gezeigt hätten, wären entsprechende Truppen tatsächlich nicht schnell genug verfügbar. Ebenso habe Varwick die zukünftigen Sicherheitsbeziehungen zu den USA und die Notwendigkeit Europas, Eigenverantwortung zu übernehmen, thematisiert. Der Rezensent hätte sich aber gerade in diesem Bereich etwas mehr Antworten erhofft.

© Perlentaucher Medien GmbH