Ist eine wissenschaftliche Erklärung unseres Geistes möglich? Diese Frage beantwortet das neue Buch 'Die Natur des Geistes' des renommierten Philosophen Michael Pauen.
Das »Jahrzehnt des Gehirns« ist lange vorbei, doch eine Erklärung des Geistes scheint ferner denn je. Müssen wir uns also damit abfinden, dass Bewusstsein niemals erklärt werden kann? Michael Pauen legt in seinem neuen Buch dar, dass das Problem lösbar ist.
Die Forschungsgeschichte zeigt nämlich, dass sich unsere Vorstellungen von Geist und Gehirn immer wieder tiefgreifend verändert haben. Selbst wenn das Problem in seiner heutigen Gestalt unlösbar wäre - für die Zukunft können wir das noch lange nicht behaupten. Das gilt insbesondere für den scheinbar unüberwindlichen Gegensatz zwischen subjektiver Erfahrung und objektiver wissenschaftlicher Erkenntnis. Damit wird ein umfassendes naturalistisches Verständnis des Geistes möglich - und eine überraschende Lösung zeichnet sich ab.
Das »Jahrzehnt des Gehirns« ist lange vorbei, doch eine Erklärung des Geistes scheint ferner denn je. Müssen wir uns also damit abfinden, dass Bewusstsein niemals erklärt werden kann? Michael Pauen legt in seinem neuen Buch dar, dass das Problem lösbar ist.
Die Forschungsgeschichte zeigt nämlich, dass sich unsere Vorstellungen von Geist und Gehirn immer wieder tiefgreifend verändert haben. Selbst wenn das Problem in seiner heutigen Gestalt unlösbar wäre - für die Zukunft können wir das noch lange nicht behaupten. Das gilt insbesondere für den scheinbar unüberwindlichen Gegensatz zwischen subjektiver Erfahrung und objektiver wissenschaftlicher Erkenntnis. Damit wird ein umfassendes naturalistisches Verständnis des Geistes möglich - und eine überraschende Lösung zeichnet sich ab.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Harter Tobak. Es geht um nicht weniger als das Leib-Seele- beziehungsweise Gehin-Geist-Problem, erklärt Rezensent Michael Stallknecht, aber Michael Pauen schaffe es, sein Thema "in größter Klarheit" zu entfalten und seine Argumente mit Gegenargumenten zu prüfen. Unter anderem stelle er die knifflige und klassische Frage, ob etwa eine vernunftbegabte Fledermaus mit ihrem ganz anderen Sensorium verstehen könnte, was es heißt, Farben zu sehen. Gegen die "Erkenntnislückentheoretiker" beantworte Pauen diese Frage mit ja. Man dürfe Erfahrung nicht mit Erkenntnis verwechseln - diese lasse sich durchaus rekonstruieren. Zum Glück, konstatiert der Rezensent, gehört Pauen nicht zu den fortschrittstrunkenen Philosophen, die ihren Lehrstuhl am liebsten durch eine "Planstelle für einen Hirnforscher" ersetzt sähen. Ganz offensichtlich kann Philosophie in dieser Debattte noch einiges beitragen. Stallknecht gibt eine klare Leseempfehlung.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.06.2016Der Blick nach innen ist eine trügerische Sache
Begriffe schärfen und die Empirie im Auge behalten! Michael Pauen denkt über die Natur des Geistes nach
Auf der Website SMS, die lustige Kurznachrichten sammelt, stand unlängst "Alter, bin ich verliebt oder hab' ich nur Hunger?!" In dieser Frage liegt eine wichtige philosophische Unterscheidung, nämlich zwischen einem Erlebnis im Bewusstsein und dem Wissen über dieses Erlebnis, oder kürzer: zwischen Erfahrung und Introspektion. Das flaue Gefühl im Magen ist untrüglich meins; was es allerdings bedeutet, kann ungewiss sein.
Der Berliner Philosoph Michael Pauen betont in seinem Buch "Die Natur des Geistes", dass wir die Unterscheidung ernst nehmen müssen. Allerdings hätten Philosophen von der Antike bis in die Gegenwart Erfahrung und Introspektion oft überblendet und insofern der Selbstbeobachtung ein besonderes Privileg als Erkenntnisquelle eingeräumt. Auf den ersten (Innen-)Blick erscheint das auch plausibel. Nur ich selbst kann unmittelbar wissen, was ich gerade fühle oder denke, andere müssen es an meiner Mimik oder meinen Worten ablesen.
Doch in dieser Unmittelbarkeit liegt auch ein Problem. Schon im Alltag täuschen wir uns über unsere Erlebnisse, wie das SMS-Beispiel zeigt. Mehr noch: Oft wissen Außenstehende wie etwa Freunde besser als ich, ob ich verliebt bin oder eben nur Hunger habe. Von einer Autorität "der ersten Person" könne also nur eingeschränkt die Rede sein. Ich kann mich vielleicht nicht darüber täuschen, dass ich es bin, der jetzt Schmerzen hat, sehr wohl aber darüber, ob es Gelenk- oder Muskelschmerzen sind.
Anhand vieler Studien aus der Psychologie und Neurowissenschaft verdeutlicht Pauen, dass unser introspektives Wissen unzulänglich ist: Oft erinnern wir uns falsch oder überschätzen uns. Allerdings geht es ihm nicht vorrangig darum, die Grenzen der Introspektion offenzulegen, sondern vielmehr um die Wissenschaft vom Innenleben. Wer nämlich der Introspektion ein Privileg einräume, müsse gleichzeitig die Möglichkeit einer objektiven, naturwissenschaftlichen Erklärung des Geistes leugnen.
Diese These vertreten die von Pauen kritisierten "Erklärungslückentheoretiker" David Chalmers und Joseph Levine. Sie meinen, dass das phänomenale Bewusstsein, also die Art und Weise, wie wir Farben oder Gefühle subjektiv erleben, von seiner Funktion abgekoppelt sei. Zwischen den objektiven Tatsachen über die Atome, aus denen wir bestehen, und unserem Bewusstsein klaffe eine unüberwindbare Erklärungslücke.
Chalmers illustriert das mit einem berühmten Gedankenexperiment: Ich könnte einen "philosophischen Zombie" als Doppelgänger haben, der äußerlich genauso funktioniert wie ich, aber überhaupt nichts bewusst erlebt. Während ich meine Gefühle und Gedanken subjektiv spüre, würden sie bei ihm bloß das Verhalten steuern. Chalmers meint, für die Möglichkeit von Zombies spreche, dass wir sie uns widerspruchsfrei vorstellen können. Daraus könne man folgern, dass Bewusstsein nicht durch eine Funktion bestimmt sei, denn in diesem Punkt unterscheide sich mein Zombie nicht von mir.
Pauen stellt diese These mit einer Variante des Gedankenexperiments in Frage. Nehmen wir an, wir seien Teilzeit-Zombies: manchmal haben wir Bewusstsein, und manchmal befinden wir uns im Zombie-Modus. Der Wechsel dürfte sich in unserem Verhalten nicht niederschlagen. Sobald wir aus dem Zombie-Modus erwachen und unser Bewusstsein wieder angeknipst ist, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wir erinnern uns an die Zombie-Phase, dann wären wir sicherlich überrascht darüber. Unser Vollzeit-Zombiedoppelgänger hätte dagegen keinen Anlass, sich zu wundern - ein klarer Verhaltensunterschied, den es laut Chalmers nicht geben darf.
Würden wir uns hingegen nicht an die Zombie-Zeit erinnern, hätten wir keine Möglichkeit, zwischen Bewusstsein und fehlendem Bewusstsein zu unterscheiden, ja wir wüssten nicht einmal, ob wir bisher ein Zombie-Leben geführt haben. Dann geht auch unser Privileg der Introspektion verloren, denn jetzt könnten wir der Innenperspektive gar nicht mehr trauen. Der Ausweg aus diesem Dilemma gestaltet sich schwierig, wie Pauen schon in einigen Aufsätzen gezeigt hat.
Wenn weder die empirischen Daten noch die philosophischen Argumente für ein Privileg der Introspektion sprechen, so Pauen, hätten wir guten Grund, von einer Symmetrie von Innen- und Außenperspektive auszugehen. Seine starke These lautet, dass die "Extrospektion", das objektiv gewonnene Wissen über den Geist, der Introspektion gleichgestellt ist. Beide mögen fehleranfällig sein, aber keine Wissensquelle sei besser als die andere.
Pauen schreibt argumentativ, ohne belehrend zu wirken. Für den "interessierten Laien" werden einige der verdichteten Passagen allerdings eine Herausforderung darstellen. Das Buch unterteilt sich in drei methodische Kapitel: ein historisches, ein systematisches und ein empirisches. Der geschichtliche Abriss ist für die aktuelle Diskussion zwar nicht notwendig; Pauen zeigt dort jedoch, wie sich das Bild des menschlichen Geistes über die Jahrhunderte schrittweise verformt hat: vom Lebenshauch im Altertum über Platons immaterielle Seele bis hin zum neuzeitlichen Bewusstsein, das an Hirnfunktionen gebunden ist.
Dabei haben vor allem die Entdeckungen der Naturwissenschaften immer auch die Fragestellung selbst verändert. So untersuchen Hirnforscher heute Aspekte des Bewusstseins, die sich Philosophen wie Descartes gar nicht ausmalen konnten. Dieser Selbstbezug, so Pauen, sollte uns skeptisch gegenüber Prognosen in den "Mind Sciences" machen, auch gegenüber der Unerklärbarkeitsthese. Hier lautet sein Rat: abwarten.
Pauen lässt bewusst die Frage offen, welche Funktion Bewusstsein eigentlich hat und wie es in eine Welt gelangen konnte, die nur aus geistlosen Elementarteilchen besteht. Er hält allerdings fest, dass wir diesem Rätsel nur durch empirische Forschung auf die Spur kommen können. Sein eigener systematischer Teil zeigt, dass bei diesem Unterfangen Philosophen als Wissenschaftsberater unerlässlich sind, denn gerade Naturwissenschaftler lassen oft die begriffliche Genauigkeit vermissen, zum Beispiel zwischen Erfahrung und Introspektion zu unterscheiden.
Das empirische Kapitel schließlich weist den Weg für eine Philosophie des Geistes im 21. Jahrhundert: Man kann nicht im sprichwörtlichen Lehnstuhl versinken und sich selbst beobachten, sondern muss die empirische Forschung ernst nehmen. Und wer weiß: Wenn der Magen rumort, kann man künftig vielleicht eine von Neurowissenschaftlern entwickelte App befragen, ob es wirklich Liebe ist.
PHILIPP HÜBL
Michael Pauen: "Die Natur des Geistes".
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016. 320 S., geb., 24,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Begriffe schärfen und die Empirie im Auge behalten! Michael Pauen denkt über die Natur des Geistes nach
Auf der Website SMS, die lustige Kurznachrichten sammelt, stand unlängst "Alter, bin ich verliebt oder hab' ich nur Hunger?!" In dieser Frage liegt eine wichtige philosophische Unterscheidung, nämlich zwischen einem Erlebnis im Bewusstsein und dem Wissen über dieses Erlebnis, oder kürzer: zwischen Erfahrung und Introspektion. Das flaue Gefühl im Magen ist untrüglich meins; was es allerdings bedeutet, kann ungewiss sein.
Der Berliner Philosoph Michael Pauen betont in seinem Buch "Die Natur des Geistes", dass wir die Unterscheidung ernst nehmen müssen. Allerdings hätten Philosophen von der Antike bis in die Gegenwart Erfahrung und Introspektion oft überblendet und insofern der Selbstbeobachtung ein besonderes Privileg als Erkenntnisquelle eingeräumt. Auf den ersten (Innen-)Blick erscheint das auch plausibel. Nur ich selbst kann unmittelbar wissen, was ich gerade fühle oder denke, andere müssen es an meiner Mimik oder meinen Worten ablesen.
Doch in dieser Unmittelbarkeit liegt auch ein Problem. Schon im Alltag täuschen wir uns über unsere Erlebnisse, wie das SMS-Beispiel zeigt. Mehr noch: Oft wissen Außenstehende wie etwa Freunde besser als ich, ob ich verliebt bin oder eben nur Hunger habe. Von einer Autorität "der ersten Person" könne also nur eingeschränkt die Rede sein. Ich kann mich vielleicht nicht darüber täuschen, dass ich es bin, der jetzt Schmerzen hat, sehr wohl aber darüber, ob es Gelenk- oder Muskelschmerzen sind.
Anhand vieler Studien aus der Psychologie und Neurowissenschaft verdeutlicht Pauen, dass unser introspektives Wissen unzulänglich ist: Oft erinnern wir uns falsch oder überschätzen uns. Allerdings geht es ihm nicht vorrangig darum, die Grenzen der Introspektion offenzulegen, sondern vielmehr um die Wissenschaft vom Innenleben. Wer nämlich der Introspektion ein Privileg einräume, müsse gleichzeitig die Möglichkeit einer objektiven, naturwissenschaftlichen Erklärung des Geistes leugnen.
Diese These vertreten die von Pauen kritisierten "Erklärungslückentheoretiker" David Chalmers und Joseph Levine. Sie meinen, dass das phänomenale Bewusstsein, also die Art und Weise, wie wir Farben oder Gefühle subjektiv erleben, von seiner Funktion abgekoppelt sei. Zwischen den objektiven Tatsachen über die Atome, aus denen wir bestehen, und unserem Bewusstsein klaffe eine unüberwindbare Erklärungslücke.
Chalmers illustriert das mit einem berühmten Gedankenexperiment: Ich könnte einen "philosophischen Zombie" als Doppelgänger haben, der äußerlich genauso funktioniert wie ich, aber überhaupt nichts bewusst erlebt. Während ich meine Gefühle und Gedanken subjektiv spüre, würden sie bei ihm bloß das Verhalten steuern. Chalmers meint, für die Möglichkeit von Zombies spreche, dass wir sie uns widerspruchsfrei vorstellen können. Daraus könne man folgern, dass Bewusstsein nicht durch eine Funktion bestimmt sei, denn in diesem Punkt unterscheide sich mein Zombie nicht von mir.
Pauen stellt diese These mit einer Variante des Gedankenexperiments in Frage. Nehmen wir an, wir seien Teilzeit-Zombies: manchmal haben wir Bewusstsein, und manchmal befinden wir uns im Zombie-Modus. Der Wechsel dürfte sich in unserem Verhalten nicht niederschlagen. Sobald wir aus dem Zombie-Modus erwachen und unser Bewusstsein wieder angeknipst ist, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wir erinnern uns an die Zombie-Phase, dann wären wir sicherlich überrascht darüber. Unser Vollzeit-Zombiedoppelgänger hätte dagegen keinen Anlass, sich zu wundern - ein klarer Verhaltensunterschied, den es laut Chalmers nicht geben darf.
Würden wir uns hingegen nicht an die Zombie-Zeit erinnern, hätten wir keine Möglichkeit, zwischen Bewusstsein und fehlendem Bewusstsein zu unterscheiden, ja wir wüssten nicht einmal, ob wir bisher ein Zombie-Leben geführt haben. Dann geht auch unser Privileg der Introspektion verloren, denn jetzt könnten wir der Innenperspektive gar nicht mehr trauen. Der Ausweg aus diesem Dilemma gestaltet sich schwierig, wie Pauen schon in einigen Aufsätzen gezeigt hat.
Wenn weder die empirischen Daten noch die philosophischen Argumente für ein Privileg der Introspektion sprechen, so Pauen, hätten wir guten Grund, von einer Symmetrie von Innen- und Außenperspektive auszugehen. Seine starke These lautet, dass die "Extrospektion", das objektiv gewonnene Wissen über den Geist, der Introspektion gleichgestellt ist. Beide mögen fehleranfällig sein, aber keine Wissensquelle sei besser als die andere.
Pauen schreibt argumentativ, ohne belehrend zu wirken. Für den "interessierten Laien" werden einige der verdichteten Passagen allerdings eine Herausforderung darstellen. Das Buch unterteilt sich in drei methodische Kapitel: ein historisches, ein systematisches und ein empirisches. Der geschichtliche Abriss ist für die aktuelle Diskussion zwar nicht notwendig; Pauen zeigt dort jedoch, wie sich das Bild des menschlichen Geistes über die Jahrhunderte schrittweise verformt hat: vom Lebenshauch im Altertum über Platons immaterielle Seele bis hin zum neuzeitlichen Bewusstsein, das an Hirnfunktionen gebunden ist.
Dabei haben vor allem die Entdeckungen der Naturwissenschaften immer auch die Fragestellung selbst verändert. So untersuchen Hirnforscher heute Aspekte des Bewusstseins, die sich Philosophen wie Descartes gar nicht ausmalen konnten. Dieser Selbstbezug, so Pauen, sollte uns skeptisch gegenüber Prognosen in den "Mind Sciences" machen, auch gegenüber der Unerklärbarkeitsthese. Hier lautet sein Rat: abwarten.
Pauen lässt bewusst die Frage offen, welche Funktion Bewusstsein eigentlich hat und wie es in eine Welt gelangen konnte, die nur aus geistlosen Elementarteilchen besteht. Er hält allerdings fest, dass wir diesem Rätsel nur durch empirische Forschung auf die Spur kommen können. Sein eigener systematischer Teil zeigt, dass bei diesem Unterfangen Philosophen als Wissenschaftsberater unerlässlich sind, denn gerade Naturwissenschaftler lassen oft die begriffliche Genauigkeit vermissen, zum Beispiel zwischen Erfahrung und Introspektion zu unterscheiden.
Das empirische Kapitel schließlich weist den Weg für eine Philosophie des Geistes im 21. Jahrhundert: Man kann nicht im sprichwörtlichen Lehnstuhl versinken und sich selbst beobachten, sondern muss die empirische Forschung ernst nehmen. Und wer weiß: Wenn der Magen rumort, kann man künftig vielleicht eine von Neurowissenschaftlern entwickelte App befragen, ob es wirklich Liebe ist.
PHILIPP HÜBL
Michael Pauen: "Die Natur des Geistes".
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016. 320 S., geb., 24,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Pauen schreibt argumentativ, ohne belehrend zu wirken. Philipp Hübl Frankfurter Allgemeine Zeitung 20160607