»Die Nebenbei-Diät drängt sich deshalb nicht in den Vordergrund. Sie steigert den Genuss am guten Essen, weil sie keine quälenden Vorschriften macht. Vielmehr bietet sie für den Alltag praktische Entscheidungshilfen, die den Einkauf und die Zubereitung von Lebensmitteln erleichtern.«
Bei diesem
Buch sprachen mich die Worte „Nebenbei“ und das Etikett „Stiftung Warentest“ auf dem Cover an, was…mehr»Die Nebenbei-Diät drängt sich deshalb nicht in den Vordergrund. Sie steigert den Genuss am guten Essen, weil sie keine quälenden Vorschriften macht. Vielmehr bietet sie für den Alltag praktische Entscheidungshilfen, die den Einkauf und die Zubereitung von Lebensmitteln erleichtern.«
Bei diesem Buch sprachen mich die Worte „Nebenbei“ und das Etikett „Stiftung Warentest“ auf dem Cover an, was bekanntlich eine vernünftige Aufklärung suggeriert. Tatsächlich gibt es reichlich Informationen, neben umfangreicher Warenkunde und ernährungswissenschaftlichen Grundlagen wird auch das Kaufverhalten untersucht.
Letzteres macht unter anderem den Unterschied zwischen diesem Ratgeber und anderen Ernährungsberatern aus. Die Marketing-Strategien der Lebensmittelmärkte werden unter die Lupe genommen, ausgelegte Fallen aufgezeigt. So erfährt der Leser, wie die Kaufatmosphäre im Supermarkt Diät-Pläne sabotieren kann und wie die Werbung „schwache Momente“ ausnutzt, indem Schokolade & Co. als Seelentröster und Anti-Stress-Mittel angepriesen werden. Ein Sich-Bewusstmachen dieser Strategien kann helfen, ihnen beim Einkauf leichter zu widerstehen, denn was erst mal im Einkaufswagen ist, landet letztlich auch auf dem Teller. Das Ganze gipfelt in der Aussage, dass, wer abnehmen will, mehr Wert auf Qualität als auf den Preis legen sollte. »Kauf halb so viel ein und iss doppelt so gut.«
Den Hauptteil des Buchs machen dann Tipps für das Einsparen von Kalorien und für die tägliche, gesündere Ernährung aus. Der Aufbau ist dabei sehr übersichtlich, auf einer Doppelseite werden bösen Figurkillern die guten Schlankmacher gegenübergestellt.
Auf der linken Seite steht jeweils die „schlechte“ Wahl, das verlockende Leckerchen, das man besser durch die Alternative auf der rechten Seite ersetzen sollte. Das ist manches Mal vernünftig, obwohl man, wenn man sich schon viel mit gesunder Ernährung beschäftigt hat, nicht viel Neues erfährt. Mal ehrlich: Die meisten wissen ja, dass der Snack, zu dem sie gerade greifen, nicht figurfreundlich ist. Und wer mir dann auf einer solchen Doppelseite erklären will, dass ich anstelle des schokoladigen Cremedesserts zum Nachtisch doch einfach einen Apfel essen soll, hat – meiner Meinung nach – das Problem nicht verstanden. (Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich mag Äpfel und esse täglich mindestens einen davon.)
Ferner wird das Grundprinzip dargelegt, dass schon kleine Umstellungen langfristig (übers Jahr) zum Erfolg führen sollen. Das klingt gut, auch im Hinblick auf den gefürchteten Jo-Jo-Effekt. Ich frage mich nur, ob man tatsächlich durchhält, wenn sich die Anzeige auf der Waage lange Zeit überhaupt nicht bewegt. Für mich ist das immer ein Problem und der Gedanke „das bringt doch alles nichts“ einer, der sich sehr schnell einstellt.
Fazit: Wer sich noch nicht viel mit gesunder Ernährung befasst hat, bekommt hier einen guten Überblick samt ernährungswissenschaftlichem Grundkurs, der auch noch auf Marketingstrategien eingeht. Für mich persönlich hört sich das mit dem „Nebenbei“ aber einfacher ein, als es sein wird.