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"Neckermann macht's möglich."Für Millionen Deutsche war dieser Spruch in den Jahren des Wirtschaftswunders Ausdruck ihrer Wünsche und Hoffnungen. Dieses Buch erzählt die Geschichte der Familie Neckermann und ihrer Geschäfte. Eine faszinierende Saga voll bislang unbekannter Details, die vom spektakulären Aufstieg und Fall einer Unternehmerfamilie handelt, von ihren brisanten Verstrickungen in die deutsche Geschichte, von ihren Geheimnissen und Tragödien.

Produktbeschreibung
"Neckermann macht's möglich."Für Millionen Deutsche war dieser Spruch in den Jahren des Wirtschaftswunders Ausdruck ihrer Wünsche und Hoffnungen. Dieses Buch erzählt die Geschichte der Familie Neckermann und ihrer Geschäfte. Eine faszinierende Saga voll bislang unbekannter Details, die vom spektakulären Aufstieg und Fall einer Unternehmerfamilie handelt, von ihren brisanten Verstrickungen in die deutsche Geschichte, von ihren Geheimnissen und Tragödien.
Autorenporträt
Thomas Veszelits stammt aus Prag. In München absolvierte er die Filmhochschule, schrieb jahrelang für die Abendzeitung, Bunte, Quick, Welt am Sonntag. Als freier Korrespondent berichtete er aus Brasilien, Ungarn und Russland. 1995 wurde er Chefredakteur der Prager Tageszeitung Dobry veçerník. Seit 2001 ist er als Autor tätig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.01.2006

Neckermanns Aufstieg
Von der Metzgerei zum Versandhaus-Konzern
Die Geschichte der Neckermanns beginnt in Würzburg wenig glamourös – mit dem Metzger Peter Neckermann. Über ihn ist wenig überliefert, außer dass er sich bei der Reichstagswahl 1890 als Kandidat der Zentrumspartei aufstellen ließ, nachdem er als Gemeinderat im unterfränkischen Hemmersheim Erfahrungen hatte sammeln dürfen. Über den Kandidaten urteilte die Münchner Post, er sei „ziemlich farblos“ geblieben. Immerhin, der Metzger zog in den Reichstag ein und die Wurstfabrikation in Würzburg soll darunter gar nicht groß gelitten haben – Neckermann musste nur alle sechs Monate zum Kaiser nach Berlin. Trotz guter Gewinne aber, Sohn Josef Carl entsagte schon mit 27 Jahren dem großen Geschäft mit der Gelbwurst. Schon im Kindesalter ist sein Wunsch überliefert, im Leben nie wieder so viel Blut sehen zu müssen wie sein Vater. Der junge Neckermann machte lieber groß in Kohle, ein Grundstück für die Briketthandlung fand sich in der Würzburger Sterngasse 3, Nähe Franziskanerkirche. Schon beim fünfjährigen Firmenjubiläum zeigt der Umstieg von Wurst auf Kohle erstaunliche Erfolge: Auf 15 Pferdewagen und gar 16 belgische Kaltblütler soll es sein Fuhrpark im Jahr 1900 gebracht haben und für die Expresslieferungen stand obendrein ein Gespann Oldenburger Rappen bereit, fixe Pferde. In Franken nannten sie ihn bald den „Rockefeller von Würzburg“. Das Geschäft brummte und obgleich man den Titel als „Kohlelieferant der königlich-bayerischen Eisenbahn“ für Neckermanns Fortkommen keineswegs gering schätzen soll, so war das Erwähnenswertere daran wohl doch ein besonders hübscher Fall von Vetternwirtschaft: Im zuständigen Ausschuss des Landtags saß ein gewisser Mathias Neckermann, Vetter des Würzburger Wurstfabrikantensohns.
Wohlgemerkt, wir sind immer noch nicht bei dem Josef Neckermann, den die einen als den Möglichmacher des großen deutschen Katalogbestellungswunders, die anderen als Olympioniken mit Dressurpferd in Erinnerung haben. Dieser Neckermann entsprang 1912 der Ehe des Kohlemanns mit der schönen Jula Lang. In Würzburg sprechen sie heute noch von einer Sektlaune der Natur – Vater Franz Josef Lang war nicht nur Kommerzienrat, sondern einer der ersten Sektkellerer am Ort, in Würzburg ist das viel. Der Kellerer mochte den Kohlemann anfangs nicht recht leiden, als aber der kleine Stammhalter auf der Welt war und die Lastpferde sogleich zum Lebensinhalt erklärte, war alles gut in Würzburg.
Der Rest der Neckermann-Geschichte, die der Journalist Thomas Veszelits mit Sinn fürs Detail aufgeschrieben hat, führt bald heraus aus Franken. Zuvor aber behandelt das Buch noch einmal die dunkle Nürnberger Station des kometenhaften Aufstiegs eines Würzburgers. Es geht um die „Arisierung“ des Versandhandels von Karl Joel, der 1935 vor dem antisemitischen Hetzer Julius Streicher aus Franken fliehen muss. Drei Jahre später übernimmt Neckermann dessen Handel in Berlin – für eine irrwitzig geringe Summe. Joel muss ins Ausland fliehen, Neckermann aber legt den Grundstein für einen Konzern, der schon bald Geschichte schreiben sollte. Karl Joel machte es möglich, allerdings unfreiwillig. Olaf Przybilla
Bayern-Buch
Neues vom Büchermarkt
Thomas Veszelits: Die Neckermanns. Licht und Schatten einer deutschen Unternehmerfamilie, Campus Verlag, Frankfurt, 435 Seiten, ISBN 3-593-37406-4, 24,90 Euro
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