Als US-Aufklärungsflugzeuge sowjetische Raketenbasen auf Kuba entdeckten, begann der Countdown zum Dritten Weltkrieg. US-Militärs trafen Vorkehrungen für eine Invasion Kubas. In Berlin standen sich amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber, auch das geteilte Deutschland drohte Schlachtfeld zu werden. Geheimdienste versagten. Irrtümer, technische Pannen und unklare Befehle führten fast zum unbeabsichtigten Schlagabtausch, der nuklear hätte eskalieren können. Die Welt hielt den Atem an. Buchstäblich in letzter Minute wurde der militärische Konflikt zwischen Washington und Moskau abgewendet. Bislang unveröffentlichte Aufzeichnungen aus dem Moskauer ZK-Präsidium, aktuelle Interviews mit damaligen Akteuren spiegeln die Ereignisse aus teilweise unbekannten Blickwinkeln: u. a. US-Verteidigungsminister McNamara, Kennedy-Redenschreiber Sorensen, Moskaus Botschafter in Washington Dobrynin, der dortige KGB-Chef Feklisov, Chruschtschows Sohn Sergej und Tochter Rada. Zudem Offiziere beider Seiten, die von ungeahnten Risiken berichten. Das Buch zeigt, dass Geschichte spannender sein kann als ein Krimi.
An der Schwelle zum III. Weltkrieg
Nachdem ein US-Aufklärungsflugzeug am 14. Oktober 1962 sowjetische Raketenbasen auf Kuba entdeckte, hielt die ganze Welt für 13 Tage den Atem an. Solange dauerte der "Countdown zum III. Weltkrieg", der schließlich unter dem etwas harmloseren Begriff "Kuba-Krise" in die Geschichtsbücher einging. Was damals wirklich geschah, und wie knapp die Welt einer nuklearen Katastrophe entging, schildert der TV-Journalist Stefan Brauburger in Die Nervenprobe.
Chruschtschow, Kennedy, McNamara und Castro
Beeindruckend ist vor allem die Materialfülle, die Brauburger für sein Buch erschlossen hat. Er zitiert aus unveröffentlichten Aufzeichnungen, wie etwa Protokollen aus dem schwer zugänglichen ZK-Archiv der ehemaligen KPdSU, und lässt Zeitzeugen und Protagonisten der "Kuba-Krise" wie Sergej Chruschtschow oder J. F. Kennedys Verteidigungsminister Robert McNamara ausführlich zu Wort kommen.
Glück oder Management?
Selbst heute noch, 40 Jahre später, wird dem Leser mulmig angesichts der Einschätzung McNamaras: "Wir standen so nah am nuklearen Abgrund. Und verhinderten den atomaren Schlagabtausch nicht etwa durch ein gekonntes Management, sondern durch schieres Glück. Keiner von uns begriff damals wirklich, wie nah wir am Rande der Katastrophe standen." Die Nervenprobe, die parallel zu einer großen ZDF-Dokumentation erscheint, ist eine fesselnde Lektüre mit vielen Geschichten hinter der Geschichte - spannender geht es kaum.
(Eva Hepper, literaturtest.de)
Nachdem ein US-Aufklärungsflugzeug am 14. Oktober 1962 sowjetische Raketenbasen auf Kuba entdeckte, hielt die ganze Welt für 13 Tage den Atem an. Solange dauerte der "Countdown zum III. Weltkrieg", der schließlich unter dem etwas harmloseren Begriff "Kuba-Krise" in die Geschichtsbücher einging. Was damals wirklich geschah, und wie knapp die Welt einer nuklearen Katastrophe entging, schildert der TV-Journalist Stefan Brauburger in Die Nervenprobe.
Chruschtschow, Kennedy, McNamara und Castro
Beeindruckend ist vor allem die Materialfülle, die Brauburger für sein Buch erschlossen hat. Er zitiert aus unveröffentlichten Aufzeichnungen, wie etwa Protokollen aus dem schwer zugänglichen ZK-Archiv der ehemaligen KPdSU, und lässt Zeitzeugen und Protagonisten der "Kuba-Krise" wie Sergej Chruschtschow oder J. F. Kennedys Verteidigungsminister Robert McNamara ausführlich zu Wort kommen.
Glück oder Management?
Selbst heute noch, 40 Jahre später, wird dem Leser mulmig angesichts der Einschätzung McNamaras: "Wir standen so nah am nuklearen Abgrund. Und verhinderten den atomaren Schlagabtausch nicht etwa durch ein gekonntes Management, sondern durch schieres Glück. Keiner von uns begriff damals wirklich, wie nah wir am Rande der Katastrophe standen." Die Nervenprobe, die parallel zu einer großen ZDF-Dokumentation erscheint, ist eine fesselnde Lektüre mit vielen Geschichten hinter der Geschichte - spannender geht es kaum.
(Eva Hepper, literaturtest.de)