Wie entwickeln sich zunehmend von Frauen auf selbstständiger Basis aufgebe, kleine, oft als "Solounternehmen", ohne Angestellte gegründete Dienstleistungsbetriebe? Wie ist vor dem Hintergrund von Auflösungstendenzen der institutionellen Verfasstheit von Arbeit und langsam steigender Zunahme der (selbstständigen) Erwerbsbeteiligung von Frauen die Frage nach Marktpräsenz sowie dem Eingebundensein in bestehende Wirtschaftskreisläufe zu beantworten? Mit der Bedeutung der egozentrierten, sozialen Netzwerke für Frauen im Kontext einer Existenzgründung, im Prozess des Aufbaus der beruflichen Selbstständigkeit beschäftigt sich die interdisziplinär angelegte Studie. Fragen nach der Wechselwirkung von persönlicher Netzwerk(um)gestaltung und positiven Effekten bezüglich der selbst gesetzten Ziele mit Blick auf das entstehende (Klein-) Unternehmen werden in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses gerückt. Aus den Ergebnissen generiert die Autorin Erkenntnisse zur Ausgestaltung von Beratungs- und Coachingprozessen und präsentiert einen Vorschlag zur Übertragung des Netzwerkmodells auf den heterarchischen Genossenschaftsgedanken als Erweiterung und strukturelle Stabilisierung der egozentrierten Netzwerke. Insbesondere für aufbauende Theoretisierungen, aber auch für praktische Anwendungen, z. B. in Beratung und Sozialpolitik, können diese fruchtbar umgesetzt werden. Das Projekt wurde in einem Verein, der im Rahmen der neuen Frauenbewegung in Schleswig-Holstein entstanden ist, durchgeführt und stellt Existenzgründungsberatung in einen anderen Fokus: Personenbezogene Beratung, die die sozialen Interaktionen der Klein- bzw. Kleinstunternehmerin als Erfolgskriterium für das berufsbezogene Vorhaben untersucht.