Die Neuausrichtung der Bundeswehr gilt als einer der bislang bedeutsamsten Reformansätze der deutschen Regierungs- und Verwaltungsorganisation. Diese Einschätzung verbindet sich nicht nur mit einer Reduzierung des Umfangs der Streitkräfte, der nahezu zeitgleich ausgesetzten Wehrpflicht und den Bemühungen, über eine Reduzierung der Verteidigungsausgaben zu einer Konsolidierung des Bundeshaushalts beizutragen, sondern auch mit dem übergreifenden Ziel einer zeitgemäßen Landesverteidigung als Bündnisverteidigung. Im Ergebnis wurde ein zentrales "hoheitliches" Aufgaben- und Politikfeld einer grundlegenden Untersuchung unterzogen, die dem Anspruch nach deutlich über eine organisationspolitische Modernisierung hinausgeht. Sie steht für einen Reformansatz, der unter Nutzung privatwirtschaftlich gewonnener Erkenntnisse und betriebswirtschaftlicher Managementmethoden zwar moderne Führungs- und Steuerungsprozesse in der Bundeswehr zu implantieren sucht, darüber hinaus aber auch auf die umfassend veränderten Kontextbedingungen für die Bundeswehr reagiert.