Viele Menschen in Deutschland erheben Einspruch: Sie protestieren gegen die Errichtung neuer Stromtrassen und Windräder, gehen auf die Straßen gegen den Ausbau von Flughäfen und Bahnhöfen, zelten gegen Kapitalismus und Bankenmacht. Sie gründen Initiativen gegen neue Schulformen, demonstrieren gegen Zensur im Internet und gegen Atomkraft. Die Bundesrepublik ist in Bewegung geraten wie seit den achtziger Jahren nicht mehr. Gibt es etwas, das die unterschiedlichen Proteste verbindet? Zeugen sie von einer Herausforderung für die Demokratie oder vielmehr von deren Lebendigkeit? Was treibt die Beteiligten an? Von Hamburg bis München: Diese Studie unternimmt eine Reise quer durch die deutsche Protestlandschaft und interviewt die Aktiven vor Ort. Wofür oder wogegen engagieren sie sich? Was erhoffen sie sich von der Demokratie? Und wie ist ihr Blick auf Politik und Gesellschaft? Herausgekommen ist ein tiefer Einblick in die aktuellen Protestbewegungen und die Gedankenwelt der Aktivisten. Die pauschalisierende Diskussion über die «Wutbürger» erhält damit endlich eine solide wissenschaftliche Grundlage.
Prof. Dr. Franz Walter, geboren 1956, ist Leiter des Instituts für Demokratieforschung an der Universität Göttingen.
Felix Butzlaff, geboren 1981, Stine Marg, geboren 1983, und Lars Geiges, geboren 1981, sind wissenschaftliche Mitarbeiter am Göttinger Institut für Demokratieforschung.
Die vorliegende Studie wurde initiiert und gefördert von der BP Europa SE.
Prof. Dr. Franz Walter, geboren 1956, ist Leiter des Instituts für Demokratieforschung an der Universität Göttingen.
Felix Butzlaff, geboren 1981, Stine Marg, geboren 1983, und Lars Geiges, geboren 1981, sind wissenschaftliche Mitarbeiter am Göttinger Institut für Demokratieforschung.
Die vorliegende Studie wurde initiiert und gefördert von der BP Europa SE.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Tilman Allert ist guter Dinge: Zivilgesellschaftlich jedenfalls macht Deutschland was her. Grund für Optimismus hat Allert auch aufgrund der Tatsache, dass dieser Band mit Fallstudien einer klassischen Frage der Gesellschaftsanalyse nachgeht, indem seine Autoren unter Anleitung des Politologen Franz Walter von Stuttgart 21 über Anti-AKW bis Netzwerkwiderstand Bürgerprotestkultur untersuchen. Dem Rezensenten erscheinen die mittels Interviews und Dokumentenanalyse zutage geförderten Befunde aufschlussreich. Etwa, wenn die Vorder- und die Kehrseite der Selbstexpertisierung jenseits des Agierens von Gewerkschaften und Verbänden aufgezeigt wird. Die Rolle der Religion diesbezüglich hätte man laut Allert allerdings sorgfältiger und begrifflich differenzierter erkunden können.
© Perlentaucher Medien GmbH
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