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Zwischen Bollywood und Outsourcing: Indien verstehen, in Indien Fuß fassen. Indien ist die aufstrebende Wirtschaftsmacht. Wer im"Land mit den tausend Gesichtern"gute Geschäfte machen will, muss kulturelle, religiöse und wirtschaftspolitische Hintergründe kennen. Muss über Geschäftsgebaren und Verhandlungsspielregeln vor Ort Bescheid wissen. Ob Personalmanagement, Hierarchiedenken oder Organisationsstrukturen: Indien-Spezialist Volker Zotz erklärt, wie das Land"tickt" und gewährt Einblick in den Business-Alltag. Er zeigt anhand von Erfahrungsberichten die wirtschaftlichen Chancen und…mehr

Produktbeschreibung
Zwischen Bollywood und Outsourcing: Indien verstehen, in Indien Fuß fassen. Indien ist die aufstrebende Wirtschaftsmacht. Wer im"Land mit den tausend Gesichtern"gute Geschäfte machen will, muss kulturelle, religiöse und wirtschaftspolitische Hintergründe kennen. Muss über Geschäftsgebaren und Verhandlungsspielregeln vor Ort Bescheid wissen. Ob Personalmanagement, Hierarchiedenken oder Organisationsstrukturen: Indien-Spezialist Volker Zotz erklärt, wie das Land"tickt" und gewährt Einblick in den Business-Alltag. Er zeigt anhand von Erfahrungsberichten die wirtschaftlichen Chancen und strukturellen Probleme, mit denen europäische Unternehmen rechnen müssen. Fassettenreich und mit enormem Hintergrundwissen stellt er die Wirtschaftsnation Indien und ihre Menschen vor.
Autorenporträt
Volker Zotz, Philosoph und Religionswissenschaftler, geboren 1956 in Landau in der Pfalz, arbeitete nach einer Lehrtätigkeit an der Universität Wien viele Jahre in verschiedenen Ländern Süd- und Ostasiens. Er verbrachte viele Jahre in Indien und war von 1989 bis 1999 an japanischen Universitäten beschäftigt. Seit 1999 lehrt er an der Université du Luxembourg Philosophie und Geistesgeschichte und widmet sich interkulturellen Forschungs- und Bildungsprojekten. Volker Zotz ist Autor zahlreicher Bücher zum Thema asiatische Philosophie und Spiritualität.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.01.2007

Wirtschaft
Von Bombay bis Bollywood
Indien hat viele Gesichter: Einige Bewunderer verbinden das Land mit dem Dschungelbuch von Rudyard Kipling, andere mit Kitsch à la Bollywood. Es ist ein armes Land voller Slums, das zugleich unvorstellbar reich ist, materiell ebenso wie an Farben, Gerüchen und Landschaften. Es existiert eine alte neben einer neuen Oberschicht, hier begegnet britisches Clubleben dem bettelnden Mönch.
Volker Zotz hat Indien als Wirtschaftsmacht untersucht, und er meint, dass man sich mit Indien sehr intensiv befassen muss, bevor man dort Geschäfte tätigen kann. Sind denn aber asiatische Länder so unterschiedlich, dass man sich eigens mit den ökonomischen Bedingungen Indiens, mit seiner Kultur, Gesellschaft, Politik und Religion auseinandersetzen muss? Vieles spricht dafür.
Denn Indien begreift man nur in Indien. Vollständig erfassen lässt sich der Subkontinent wohl kaum. Nur wer bereit ist zu lernen, der kann später erfolgreich Geschäfte machen, meint Zotz. Aber in einer Demokratie mit 28 Bundesstaaten und noch viel mehr Sprachen, dem Hinduismus als Hauptreligion und einer Vielzahl anderer ausgeübter Religionen sowie einem verbotenen, aber existierenden Kastensystem muss man – auch im Vergleich zu dem klarer einschätzbaren China – zuerst von vielen Klischees Abstand nehmen. Zotz meint, dass sich Indien etwa von Japan oder China darin unterscheidet, dass das Land schon immer Fremden gegenüber offen gewesen sei. „Ausländische Hersteller zurückzuweisen, nur weil sie ausländisch sind, wäre eine kriminelle Torheit”, zitiert der Autor den Unabhängigkeitskämpfer Mahatma Gandhi.
Doch Zotz’ Einschätzung ist nur bedingt richtig: Indien hat Ausländer noch bis zur Öffnung 1991 diskriminiert, indem das Land Importe vermied und Anreize schaffte, Importe durch Produktionen im Land zu ersetzen.
Volker Zotz versteht es dennoch, das Erbe des Kolonialismus ebenso gut zu erklären wie die Wirtschaft und Politik seit der Unabhängigkeit. Entscheidend für das Indien von heute sei das große Selbstbewusstsein der Menschen. Aber auch die verschiedenen Werte, wie etwa die Bedeutung der Familie, spielen eine große Rolle. Nicht zu unterschätzen sind die religiösen Spannungen zwischen Hindus und Muslims. „Bei der Entscheidung von Standortfragen, der Rekrutierung von Personal oder dem Zusammenstellen von funktionierenden Teams kann das Bedenken entsprechender Hintergründe geboten sein, um Reibungsflächen zu vermeiden”, schreibt Zotz. Insbesondere die niedrigen Löhne locken Firmen nach Indien. Und zunehmend gelten die Investitionen nicht mehr nur der Produktion von Gütern. Der Dienstleistungsmarkt ist entdeckt worden. Bei allen Punkten, angefangen bei „dem allgemeinen Engagement in Indien”, über „Transportprobleme” bis hin zu „Hierarchie- und Kommunikationsfragen”, zeigt Zotz anhand von Erfahrungsberichten die wirtschaftlichen Chancen und strukturellen Probleme. Ausführlich beschreibt der Autor den indischen Markt, dessen Größe so viele Unternehmen lockt. Von etwa 1,2 Milliarden Indern arbeitet aber die Hälfte auf dem Land. Das muss ebenso bedacht werden wie die engen Verbindungen zwischen wirtschaftlichen und politischer Entwicklung im Land.
Das sind Unwägbarkeiten, aber keine, die beunruhigen müssten. Als entscheidenden Standortfaktor nennt der Autor „Kreativität”. Ausländische Unternehmen können dabei von der indischen Unternehmenskultur lernen. Am Ende jedes Kapitels fasst Zotz das Wesentliche zusammen. Die Lektüre dieses Buches lohnt sich in jedem Fall für Unternehmer, die hier investieren wollen. Aber auch jedem, dem Indien fremd ist, bietet Zotz eine Fülle gut beobachteter und hilfreicher Details. Indira Gurbaxani
Volker Zotz: Die neue Wirtschaftsmacht am Ganges – Strategien für langfristigen Erfolg in Indien.
Verlag Redline Wirtschaft, Heidelberg 2006, 181 Seiten, 24,90 Euro
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