Die UdSSR ist zerfallen, die Reichen und Mächtigen machen sich über das Land und seine Reichtümer her. In den Trümmern ihres Vaterlands suchen Slava und Lawrin ihren Weg. Slava Segalow war Künstler und ist eher ein Schöngeist, Dimitri Lawrin ist ein Überlebenskünstler und Schlitzohr, er verhökert alles, was nicht niet- und nagelfest ist.Dramatisch wird die Lage, als die beiden in einer ehemals reichen Bergwerkstadt im Kaukasus auf die schöne Nina und ihren knorrigen Vater Wolodia treffen. Und dann entwickelt auch der Oligarch Morkhoff Begehrlichkeiten...
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Pierre-Henry Gomonts erster Band der "sozialkritischen Thrillerreihe" über die postsowjetische Ära kommt überraschend "unbeschwert" daher, meint Rezensent Ralph Trommer - liest im Vorwort aber auch, dass die Geschichte vor Russlands Angriffskrieg konzipiert worden sei. Es geht, in der Ära Jelzin, um die russische Künstlerszene der 1990er Jahre, insbesondere um die beiden Freunde Slava (Kunstmaler) und Lawrin (Schmuggler), die das Inventar aus alten Palästen im Kaukasus verscherbeln wollen - und scheitern. Dabei gelinge es dem französischen "Newcomer", die Übergangszeit von der sozialistischen Wirtschaft zum "Heuschreckenkapitalismus" in Russland zu veranschaulichen, lobt Trommer, und zwar auf vergnügliche Art und Weise, mit "liebevoll" gezeichneten Figuren und "cartoonesken Übertreibungen". Ein von der Realität leider überschatteter Lesespaß, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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