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Ist das Gehirn das Maß aller Dinge? Moral, Wahrheit und Lüge, Freiheit, Gefährlichkeit und Schuldfähigkeit - all das wollen manche Neurowissenschaftler heute am Gehirn festmachen. Können ihre Entdeckungen über die Natur des Menschen unsere Gesellschaft verändern? Werden neue technische Entwicklungen direkt in unsere Gehirne eingreifen? Die Neurogesellschaft hat begonnen. Im Buch werden die weitreichenden Aussagen über Mensch und Gehirn auf den Prüfstand gestellt. Es führt von den einschlägigen Experimenten zu den aktuellen Gerichtsentscheidungen. Am Ende steht die Frage: Wie kann die…mehr

Produktbeschreibung
Ist das Gehirn das Maß aller Dinge? Moral, Wahrheit und Lüge, Freiheit, Gefährlichkeit und Schuldfähigkeit - all das wollen manche Neurowissenschaftler heute am Gehirn festmachen.
Können ihre Entdeckungen über die Natur des Menschen unsere Gesellschaft verändern? Werden neue technische Entwicklungen direkt in unsere Gehirne eingreifen?
Die Neurogesellschaft hat begonnen.
Im Buch werden die weitreichenden Aussagen über Mensch und Gehirn auf den Prüfstand gestellt. Es führt von den einschlägigen Experimenten zu den aktuellen Gerichtsentscheidungen.
Am Ende steht die Frage: Wie kann die Gesellschaft auf die weitereichenden Herausforderungen der Neurowissenschaften reagieren?
Autorenporträt
Stephan Schleim ist Assistant Professor für Theorie und Geschichte der Psychologie an der Universität Groningen (Niederlande). Seine Forschungsschwerpunkte sind die Theorie, die ethischen Implikationen und das öffentliche Verständnis der Neurowissenschaft. Seine kognitionswissenschaftliche Doktorarbeit über Hirnforschung und Moral wurde 2010 mit dem Preis der Barbara-Wengeler-Stiftung zur Verbindung von Philosophie und Hirnforschung ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.08.2011

Neuro-Moral

Ist kühles Nutzendenken aus Sicht der Hirnforschung "rationaler" als Moral? Sind Lügen oder ist die Gefährlichkeit von Menschen im Gehirn "messbar"? Revolutioniert die Neurowissenschaft das Strafrecht? Gut lesbar und gewitzt diskutiert der Kognitionswissenschaftler Stephan Schleim neurophilosophische Thesen, denen zufolge ein - angeblich - ganz neues Licht auf Recht und Moral fällt. Das Buch macht deutlich, welche Faszination davon ausgeht, das soziale Miteinander auf Gehirnmechanismen zurückzurechnen. Vor allem aber zeigt es, wo die Schwächen der Hirnforschung liegen und wie kurzschlüssig und teils grob verzerrend Laborexperimente gedeutet werden: Moral ist nicht einfach eine Emotion. Und kaum eine der spektakulären Meldungen in Sachen "Verbrechergehirn" hat bei näherem Hinsehen Bestand. Nichtsdestotrotz setzen sich nicht nur in den Vereinigten Staaten Gehirnbilder als Maß des Menschen vor Gericht durch. Schleims kritische Intervention versteht sich als Korrektiv einer politisch heiklen Debatte - die Hirnforschung verteufeln will er nicht. Vielleicht sollte man das, was das Buch anbietet, eine Impfung nennen: Mit Humor und Tiefgang lernt man hier, den Erfolgsmeldungen einer im Bereich des Moralischen und vor allem des Strafrechts durch und durch dilettantischen Wissenschaft zu misstrauen. (Stephan Schleim: "Die Neurogesellschaft". Wie die Hirnforschung Recht und Moral herausfordert. Heise-Verlag, Hannover 2011. 203 S., br., 18,90 [Euro].)

pgg

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