Es entsprach einer logischen Entwicklung, daB nosographische Studien, die Ab grenzung von Krankheitsentitaten und deren Zuordnung zu morphologischen Ver anderungen in einer ausschlieBlich auf das Nervensystem orientierte Betrachtung, die klinische Neurologie zunachst pragten. Auch die Neurophysiologie war sowohl in ihrer experimentellen Ausrichtung wie in der Analyse neurologischer Krankheits bilder bis in die jungste Zeit hinein uberwiegend auf die Erfassung der spezifischen Funktionen des zentralen und peripheren Nervensystems als Information vermitteln den und verarbeitenden Strukturen ausgerichtet. Sowohl im klinischen wie im neuro physiologischen Bereich handelt es sich um Entwicklungen unseres Faches, die noch lange nicht abgeschlossen sind. Auffallend spat ruckte die Betrachtung des Gehirns als Organ mit hochdifferen zierten biochemischen Funktionen, welches von der Gesamtstoffwechsellage des Organismus sowie von Regulationen aus der Peripherie abhangig ist und an extra neuralen Krankheiten partizipiert, starker in den Vordergrund. Dabei wurde aller dings auch klar, daB das Hirnparenchym hinsichtlich seiner vascularen Regulation und des Stoffaustausches an seinen Grenzflachen eine Sonderstellung einnimmt und in der Bluthirnschranke uber einen Funktionskomplex verfUgt, der sein physiko chemisches Milieu gegen Fluktuationen von auBen in gewissen Grenzen sichert.
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