Die Nibelungensage hat sich in Deutschland und in Skandinavien seit Jahrhunderten großer Beliebtheit erfreut. Während einige Bearbeitungen als Meisterwerke gelten, hat die Hvenische Chronik keine Beachtung gefunden. In der dänischen Prosaerzählung von 1603 wird die Handlung auf die winzige Öresundinsel Hven verlagert, wo Tycho Brahe 21 Jahre lang die Sterne beobachtete. Dort kämpft die Riesin Kremild gegen ihren Bruder Hogen um einen Schatz. Der Krieg führt zu Tod und Untergang, aber auch zu Frieden und Freiheit. Die Hvenische Chronik ist von kopfschüttelnden Sagenforschern bislang als «Machwerk» abqualifiziert worden. Sie ist in Wirklichkeit eine kunstvolle, aber verschlüsselte Darstellung des damaligen Dänemark. Mit diesem Renaissancemärchen errichtete der mutige Verfasser seinem Land und Europa ein unvergleichbares Denkmal.