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Die Nibelungen haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Sie sind ein Lieblingskind der Medien und finden stets ein begieriges Publikum. Im Mittelpunkt dieses reich illustrierten Text-Bildbandes steht das Nibelungenlied mitsamt seiner Vorgeschichte im frühen Mittelalter und seiner Nachgeschichte in der Neuzeit. Im ersten Teil geht es um die Sage als Vorgeschichte des Epos. Es werden die historischen Wurzeln in der burgundischen und merowingischen Geschichte dargestellt, Zeugnisse für die Existenz der Sage vor dem um 1200 entstandenen Nibelungenlied vorgeführt und das erstaunliche…mehr

Produktbeschreibung
Die Nibelungen haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Sie sind ein Lieblingskind der Medien und finden stets ein begieriges Publikum.
Im Mittelpunkt dieses reich illustrierten Text-Bildbandes steht das Nibelungenlied mitsamt seiner Vorgeschichte im frühen Mittelalter und seiner Nachgeschichte in der Neuzeit.
Im ersten Teil geht es um die Sage als Vorgeschichte des Epos. Es werden die historischen Wurzeln in der burgundischen und merowingischen Geschichte dargestellt, Zeugnisse für die Existenz der Sage vor dem um 1200 entstandenen Nibelungenlied vorgeführt und das erstaunliche Phänomen jahrhundertelanger rein mündlicher Tradierung von Erzählstoffen beschrieben.
Der zweite Teil gilt dem Epos. Nach Darlegungen zu seiner Entstehung und Überlieferung werden die Welten beschrieben, die die Erzählung im Widerspiel von Fiktion und historischer Wirklichkeit entfaltet: die äußere Welt der Orte und Räume; die soziale Welt der höfischen Adelskultur; die innere Welt der Motivationen, die das Handeln der Figuren bestimmen. Dabei geht es immer auch um die spezifische Poetik, die das Nibelungenlied zu einem literarischen Kunstwerk macht.
Der dritte Teil befasst sich mit der Rezeption des Nibelungenstoffs in der Neuzeit. Er schildert die Wahrnehmung des 1755 wieder entdeckten Werks als 'Deutsche Ilias', beschreibt seinen Aufstieg zum Deutschen Nationalepos in den Befreiungskriegen gegen Napoleon und verfolgt die Entwicklung der Nibelungen bis zum deutschen National-Mythos des Nationalsozialismus.
Erläutert wird auch der Sonderweg der Nibelungen-Rezeption in Richard Wagners "Ring des Nibelungen".
Autorenporträt
Prof. Dr. Joachim Heinzle, geb. 1945, hat den Lehrstuhl für Germanische und deutsche Philologie an der Philipps-Universität Marburg inne. Zahlreiche Veröffentlichungen zum Nibelungenlied sind von ihm erschienen.
Rezensionen
"Der Aufsatzband mit 28 Beiträgen zum Nibelungenlied ist zeitgleich mit dem Begleitband zur großen Nibelungenausstellung in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe anläßlich der Erwerbung der Nibelungenhandschrift C (Karlsruhe, Bad. LB, Codex Donaueschingen 63) erschienen. Er gibt den aktuellen Forschungsstand zu den vielfältigen Fragen zum Gesamtkomplex Nibelungenlied wieder. Die Aufsätze sind in sechs Themenbereiche gegliedert, beginnend mit den im Nibelungenlied verarbeiteten historischen Ereignissen der Völkerwanderungszeit und endend mit Bearbeitungen des Stoffes in Literatur, Musik, Film und Bildender Kunst bis zur Gegenwart. Dabei gibt fast immer der erste Aufsatz eines Themenkomplexes einen Überblick, die weiteren greifen Einzelaspekte heraus.
(...) Am Ende eines jeden Beitrages findet sich ein ausführliches Literaturverzeichnis. Abgerundet wird der Band am Schluß durch 155 Abbildungen zu den vorausgehenden Beiträgen. Der Band eröffnet in seinem breiten Themenspektrum vielfältige Zugänge zum Nibelungenlied und läßt die Komplexität und Widersprüchlichkeit dieses Werkes, die sich in der Forschungsdiskussion widerspiegelt, deutlich werden."

In: Scriptorium. 2008, 1. S. 86-87.

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"Die Rezeptionsgeschichte von Nibelungensage und "Nibelungenlied" ist ein weites Feld, darum erscheint es besonders hilfreich, dass in dem Sammelband Grundstrukturen der Entwicklung seit Anfang des 19. Jahrhunderts deutlich werden. Der in der Wirkungsgeschichte formierte Mythos hat sich z.T. verselbständigt, der Bezug zu den Ausgangspunkten (Geschichte - Sage - Dichtung) verschwimmt. Die Bezugnahme wird zur Rezeption der Rezeption multipliziert. In extremer Weise zeigt das die Szenenüberschrift in Heiner Müllers "Germania 3", die Greiner als Titel seines Beitrags genutzt hat: "Siegfried eine Jüdin aus Polen". Zeichen, die vermeintlich auf erinnerte Geschichte weisen oder weisen sollen, werden zu Hieroglyphen für Experten, wenn nicht die Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen aktiviert wird. Dazu bietet der besprochene Band Möglichkeiten und reiches Material."

In: Zeitschrift für deutsche Philologie. 126 (2007) 1. S. 152-158.

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