Catalina de Erauso – Was für eine Frau!!!
Catalina ist die Tochter einer wohlhabenden Familie, deren Söhne bei der Armee und die Töchter Gott dienen sollen. Catalina ist da aber anderer Meinung und flieht kurz vor ihrer Weihe aus dem Kloster in San Sebastián. Durch einen Zufall findet sie
Männerkleidung, schneidet sich ihr Haar ab und verbirgt sich so öffentlich vor den Augen ihrer Verfolger.…mehrCatalina de Erauso – Was für eine Frau!!!
Catalina ist die Tochter einer wohlhabenden Familie, deren Söhne bei der Armee und die Töchter Gott dienen sollen. Catalina ist da aber anderer Meinung und flieht kurz vor ihrer Weihe aus dem Kloster in San Sebastián. Durch einen Zufall findet sie Männerkleidung, schneidet sich ihr Haar ab und verbirgt sich so öffentlich vor den Augen ihrer Verfolger. Catalina merkt schnell, wie hart das Leben selbst als junger Mann auf der Straße doch ist. Trotz einer guten Anstellung als Bote landet sie im Gefängnis, in dem sie ihre große Liebe Mikel kennenlernt. Zusammen ziehen sie weiter, doch bald trennen sich ihre Wege und die als Mann verkleidete junge Frau schlägt sich alleine durch. Immer mit der Angst im Nacken, dass ihre Tarnung aufliegen und sie von der Inquisition auf den Scheiterhaufen gebracht werden könnte. Dann erfährt sie, dass Mikel mit der Silberflotte nach Peru unterwegs ist und heuert auf einem großen Schiff an, um in Übersee ihr Glück zu finden.
Leider habe ich „Die Nonne mit dem Schwert“ viel zu lange in meinem regal schmoren lassen, denn schon nach den ersten paar Seiten war ich total im Spanien des 17. Jahrhunderts versunken. Die Geschichte hat mich viel schneller gefesselt als „Die Maurin“, die ich auch total gut fand. Catalina war für mich eine Person, die mich sehr fasziniert hat. Unglaublich ist es fast, dass sie so lange unentdeckt unter Männern gelebt, gearbeitet und gekämpft hat und dass allein ein Brustwickel ihre weiblichen Rundungen verbergen konnten.
Dieses Buch ließ sich ganz wunderbar lesen! Der Schreibstil der Autorin gefällt mir außerordentlich gut. Er ist flüssig, nicht zu einfach und doch gespickt mit vielen Bildern, die es einem einfach machen, sich alles genau vorzustellen. Die grünen Ebenen von Peru, die rauen und steilen Gebirgshänge der Anden und die großen Städte die so vertraut und doch so fremdartig wirkten. Lea Korte hat es wieder einmal geschafft Emotionen in ihrem Text zu transportieren, so dass ich wirklich gefesselt an diesem Buch saß und alle Unterbrechungen verflucht habe.
Von der Person Catalina de Erauso war ich total fasziniert. Eine tolle junge Frau und sie hat wirklich gelebt! Sie wollte Freiheit, anstatt hinter dicken Klostermauern eingesperrt zu sein, sie wollte all das für sich, was in dieser Zeit eigentlich nur den Männern zustand. Sie war eine Frau, die eigentlich sehr emanzipiert war, das aber nicht in die Öffentlichkeit tragen durfte, denn das Tragen von Männerkleidern war eine Sünde und es drohte sogar der Scheiterhaufen, wenn sie entdeckt worden wäre. Auch die Personen, die Catalina als Francisco während ihren Reisen und Abenteuer begegnet sind fast alle total liebenswert und toll ausgearbeitet. Mikel ist ein merkwürdiger Bursche, aber er war mir sofort sympathisch oder der chinesische Schiffskoch, der mir erst ein wenig suspekt war, sich dann aber als der beste Mensch von Allen erwies. Wunderbare Figuren!
Das Cover ist typisch für einen historischen Roman und es gefällt mir nicht wirklich. Ich hätte mir hier ein Motiv gewünscht, dass Freiheit und Mut ausdrückt, denn für dies alles steht Catalina de Erauso. Hätte die Autorin nicht für „Die Nonne mit dem Schwert“ geworben, ich hätte es niemals gelesen, denn das Cover wirkt auf mich einfach langweilig.
„Die Nonne mit dem Schwert“ ist ein historischer Abenteuerroman mit einer ganz starken Frau als Protagonistin, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Eine Geschichte, die mich fortgetragen hat ins ferne Peru und für die ich eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen kann!