Rom im Juli 1859: Eine Nonne im Kloster Sant'Ambrogio entgeht nur knapp einem Mordanschlag. Sie bringt einen Inquisitionsprozess ins Rollen, in dessen Verlauf Unglaubliches zu Tage tritt: Nonnen verfallen eigentümlichen ekstatischen Zuständen, sexueller Missbrauch von Novizinnen durch Mitschwestern und Beichtväter, Dämonenaustreibungen und angebliche Wunder sind in diesem Kloster an der Tagesordnung, Zweiflerinnen werden zum Schweigen gezwungen oder für immer beseitigt. Beteiligt daran sind nicht nur machthungrige, von religiösen Wahnvorstellungen beherrschte Nonnen und Priester, sondern auch ein Netzwerk von einflussreichen Theologen und Kardinälen mit besten Kontakten zum Papst. Die Akten des Prozesses verschwanden für alle Ewigkeit in den vatikanischen Archiven. Doch Hubert Wolf hat sie unter thematisch völlig unpassenden Dokumenten aufgespürt und die unerhörten Ereignisse erstmals genau rekonstruiert.