Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Nuklearmachtambitionen des Iran und ihre Auswirkungen auf die israelisch-iranischen Beziehungen aus neorealistischer Perspektive. Würde ein atomar bewaffneter Iran Israel in seiner Existenz bedrohen oder würde die Situation zu einem Machtgleichgewicht führen, das in langfristiger Perspektive Stabilität in den iranisch-israelischen Konflikt bringt? Welche Zielvorstellungen verbindet die iranische Regierung mit dem Aufbau eines zivilen Atomprogramms einerseits und einer potentiellen Herstellung von Nuklearwaffen andererseits? Mit welchen Sicherheitsrisiken sieht sich Israel durch die Nuklearmachtambitionen des Iran konfrontiert? Diesen Fragen möchte die vorliegende Arbeit nachgehen mit dem Ziel, das Streben des Iran nach Atomwaffen und den daraus folgenden Implikationen für die Konstellation der Regionalmächte Israel und Iran unter Zuhilfenahme der Theorie des Neorealismus in den Internationalen Beziehungen zu analysieren.Anfang Mai 2018 verkündet US-Präsident Donald J. Trump den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen. Es sei ein einseitiger Deal, der der Regierung in Teheran Milliarden Dollar beschert hätte, ohne Frieden in die Region zu bringen. Das Misstrauen zwischen den USA und dem Iran ist wieder da und mit ihm die Frage nach den möglichen Implikationen eines nuklear bewaffneten Iran. Ein Ministerpräsident gehörte sowohl zu Beginn der diplomatischen Verhandlungen als auch nach dem Beschluss des Atomabkommens zu seinen schärfsten Kritikern - der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Unmittelbar vor Trumps Entscheidung startete Netanjahu eine Kampagne gegen das Atomabkommen, veröffentlichte umstrittene "neue" Geheimdienstinformationen und bezichtigte die iranische Regierung der Lüge. Die Internationale Atomenergieorganisation, eine Organisationinnerhalb der UN, die die Einhaltung des Atomabkommens überwacht, konnte die israelischen Enthüllungen nicht bestätigen: Die Behörde habe "keine glaubwürdigen Hinweise" auf Aktivitäten im Iran nach 2009, die für die Entwicklung eines nuklearen Sprengkörpers relevant seien. Für Premierminister Netanjahu ist der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen, verbunden mit der erneuten Verhängung von Wirtschaftssanktionen, der einzig richtige Weg, den Iran von der Herstellung von Atomwaffen abzuhalten. Ein nuklear bewaffneter Iran käme Netanjahu einem "zweiten Holocaust" gleich und stelle eine existenzielle Bedrohung für den Staat Israel dar.
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