Michelle und Barack Obama haben sich der Weltöffentlichkeit als Traumfamilie präsentiert, ihr Einzug ins Weiße Haus ist eine historische Zäsur. Die beiden wollten trotzdem so normal wie möglich bleiben. Schließlich war Obama auch dafür gewählt worden, dass er nicht so war wie alle anderen Politiker. Doch der Präsident und die First Lady hatten sich nicht vorstellen können, dass sich Politik und Privatleben kaum trennen lassen würden. Die New-York-Times-Reporterin Jodi Kantor durfte die Obamas aus der Nähe begleiten und liefert eine pointierte Nahaufnahme ihrer Ehe und ihrer politischen Partnerschaft.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.01.2012Das Alphatier hinter der Nummer eins
Wer den amerikanischen Präsidenten einschätzen möchte, muss seine Frau verstehen. Jodi Kantor beschreibt in einem Doppelporträt die Seelenverwandtschaft von Barack und Michelle Obama.
Einmal angenommen, man befände sich gemeinsam mit den Obamas in einem Gefangenenlager und die beiden würden unabhängig voneinander Fluchtpläne schmieden. Wem würde man sich anschließen? Dem Präsidenten oder seiner Gattin? Gut möglich, dass man sein Schicksal letztendlich in die Hände Michelle Obamas legen würde, jedenfalls sofern man das Buch "Die Obamas" der "New York Times"-Journalistin Jodi Kantor gelesen hat. Denn Michelle Obama ist scheinbar derart perfektionistisch, dass man bei ihr in den besten Händen wäre. Im Zweifelsfall hätte man sie allerdings lieber zur Freundin und nicht zur Ehefrau.
Michelle Obama hat sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet; sie hat in Princeton und Harvard studiert und in der Chicagoer Anwaltskanzlei Sidley & Austin gearbeitet, wo sie im Sommer 1989 Barack Obama kennenlernte. Er war ihr Praktikant, sie seine Mentorin. Michelle LaVaughn Robinson nahm ihn also gewissermaßen an die Hand, und es wäre naiv, die damalige Machtkonstellation unter dem Stichwort Beziehungsanfang abzuhaken, weil die hierarchischen Umstände, unter denen sich Menschen ineinander verlieben, die DNA ihrer Beziehung prägt. Im Grunde hat sich an dieser Konstellation auch wenig verändert, nur dass Barack Obama jetzt eben Präsident der Vereinigten Staaten ist - und Michelle die First Lady.
"Sie ist seine Sparringspartnerin, sein Frühwarnsystem, seine Alpha-Unterstützerin, seine Aufpasserin", schreibt Jodi Kantor. Es ist klar, dass eine Frau wie Michelle Obama wenig Interesse daran hat, sich in der Rolle der Gattin einzurichten, als carlabrunihaftes, hübsch anzusehendes Beiwerk, das hier und da rosafarbene Bänder durchschneidet, sich von amerikanischen Hausfrauen beklatschen lässt und in den dicken Ordnern von Laura Bush nachliest, wie das Anzünden des Weihnachtsbaums organisiert wird.
Vielleicht war genau das der Grund, weshalb sie zu Beginn der Amtszeit ihres Mannes mit dem absurden Gedanken spielte, sie könnte in ihrem Chicagoer Zuhause wohnen bleiben und einfach ins Weiße Haus pendeln. Es überrascht nicht, bei Kantor zu lesen, wie schrecklich, wie unglücklich sich die First Lady in der ersten Zeit im Weißen Haus gefühlt hat, wie sehr sie offenbar darunter litt, eine Geisel des Secret Service zu sein, die nicht unbewacht zur Maniküre gehen konnte, geschweige denn zum Shoppen. Plötzlich saß Michelle Obama in einem Herrscherhaus mit hundertzweiunddreißig Räumen und fünfunddreißig Bädern auf sechs Etagen fest. Diese neue Lebenswirklichkeit war der denkbar größte Gegensatz zur South Side von Chicago, in die sie einst zurückgekehrt war, um etwas an der Basis zu bewegen, anstatt nur über die soziale Ungerechtigkeit im Land zu philosophieren.
Wer Barack Obama verstehen möchte, muss seine Frau verstehen. Im Gegensatz zu Hillary Clinton misstraute Michelle Obama dem Politikgeschäft stets, weshalb sie nie eine politische Agenda verfolgte und stattdessen den Präsidenten gern mit moralischen Fragen zur Systemverlogenheit konfrontierte. Was hat am Ende der Einzelne davon? Dieser Idealismus ist einerseits beeindruckend, andererseits hat er etwas Penetrantes, weil er faktische Zwänge fort wischt, als seien sie lediglich eine lästige Angelegenheit. Kantor zitiert in ihrem Buch einen früheren Berater Obamas, der es so formulierte: "Die Regeln gelten für alle, und sich darüber zu beschweren, wie es in Washington läuft, ist so, als würde man weinen, weil es regnet."
Glaubt man Jodi Kantor, weinte Michelle Obama oft. Etwa darüber, dass ihr Spielplatz, der unbedeutende Ostflügel, über die wahlkampftaktischen Entscheidungen, die man im Westflügel traf, nicht ausreichend informiert wurde. Oder über Barack Obamas Beraterstab, der es ihrer Meinung nach oft nicht fertigbrachte, die Genialität, das Außergewöhnliche des Präsidenten ordentlich in Szene zu setzen. Lief es schlecht für ihn, war er schlecht beraten. Sanken seine Umfragewerte, hatte die Presseabteilung versagt.
Seit Obama die Vereinigten Staaten regiert, stehen diese nicht unbedingt besser da als vorher. Die Wirtschaftskrise ist dramatisch, die Arbeitslosigkeit steigt, und von einem geeinten Land kann keine Rede sein. Zudem wurden die Kongresswahlen 2010 zum Obama-Debakel: Die Demokraten verloren ihre Mehrheit. Und da ist die Gesundheitsreform, die Obama entgegen den Ratschlägen seines damaligen Stabschefs Rahm Emanuel durchboxte und die ihm seither Ärger bereitet. "Im Verlauf seiner Karriere hatte ihn die Begrenztheit dessen, was er erreichen konnte, immer wieder frustriert", heißt es an einer Stelle. "Er hatte sich als ,Sozialarbeiter' engagiert, er hatte Jura studiert, er war in den Senat von Illinois und schließlich in den US-Senat gewählt worden, wo er am Ende kein einziges wichtiges eigenes Gesetz einbringen konnte." Nun erlebte er im großen Stil, wie es ist, permanent gegen Wände zu laufen, und während er einen Rückschlag nach dem nächsten erlitt, sammelte seine Frau Erfolge. "In dem Maße, in dem die persönliche Stimme des Präsidenten verschwand, verschaffte sich die First Lady Gehör." Je unpopulärer ihr Mann wurde, desto mächtiger wurde sie. Michelle Obama startete die Gesundheitsinitiative "Let's Move" gegen Fettsucht bei Kindern, sie engagierte sich für Kriegsveteranen, sprach vor Schülern aus unteren Schichten. Das Volk liebte seine First Lady, irgendwann liebte es sie sogar mehr als seinen Präsidenten.
Jodi Kantor hat für ihr Buch umfangreich recherchiert und mit mehr als zweihundert Freunden, Bekannten, Angestellten, Kongressmitgliedern und politischen Weggefährten gesprochen. Die Obamas selbst traf sie unter anderem im Oval Office, zuletzt allerdings 2009, also vor ihrer Recherche. Diese Tatsache verleiht Kantors Ton, der nicht selten klingt, als hätte sich Michelle an ihrer Schulter ausgeheult wie bei der besten Freundin, etwas unangenehm Anmaßendes. Verständlicherweise distanziert sich das Weiße Haus von Kantors Darstellungen.
Die Verschworenheit von Michelle und Barack Obama, die Kantor schildert, kann man im Sinne einer Seelenverwandtschaft verstehen und es großartig finden, wie da zwei Menschen zusammenstehen, die gemeinsam so viel besser funktionieren als allein. Ebenso gut könnte man sich aber auch beunruhigt fragen, was eigentlich passieren würde, wenn dem Team Obama seine Verschworenheit abhanden käme, wenn irgendetwas ihre Liebe existentiell bedrohte. Was würde aus dem Präsidenten werden? Und was hieße das für Amerika?
MELANIE MÜHL
Jodi Kantor: "Die Obamas". Ein öffentliches Leben.
Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein u. a. Droemer Knaur Verlag, München 2012. 415 S., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wer den amerikanischen Präsidenten einschätzen möchte, muss seine Frau verstehen. Jodi Kantor beschreibt in einem Doppelporträt die Seelenverwandtschaft von Barack und Michelle Obama.
Einmal angenommen, man befände sich gemeinsam mit den Obamas in einem Gefangenenlager und die beiden würden unabhängig voneinander Fluchtpläne schmieden. Wem würde man sich anschließen? Dem Präsidenten oder seiner Gattin? Gut möglich, dass man sein Schicksal letztendlich in die Hände Michelle Obamas legen würde, jedenfalls sofern man das Buch "Die Obamas" der "New York Times"-Journalistin Jodi Kantor gelesen hat. Denn Michelle Obama ist scheinbar derart perfektionistisch, dass man bei ihr in den besten Händen wäre. Im Zweifelsfall hätte man sie allerdings lieber zur Freundin und nicht zur Ehefrau.
Michelle Obama hat sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet; sie hat in Princeton und Harvard studiert und in der Chicagoer Anwaltskanzlei Sidley & Austin gearbeitet, wo sie im Sommer 1989 Barack Obama kennenlernte. Er war ihr Praktikant, sie seine Mentorin. Michelle LaVaughn Robinson nahm ihn also gewissermaßen an die Hand, und es wäre naiv, die damalige Machtkonstellation unter dem Stichwort Beziehungsanfang abzuhaken, weil die hierarchischen Umstände, unter denen sich Menschen ineinander verlieben, die DNA ihrer Beziehung prägt. Im Grunde hat sich an dieser Konstellation auch wenig verändert, nur dass Barack Obama jetzt eben Präsident der Vereinigten Staaten ist - und Michelle die First Lady.
"Sie ist seine Sparringspartnerin, sein Frühwarnsystem, seine Alpha-Unterstützerin, seine Aufpasserin", schreibt Jodi Kantor. Es ist klar, dass eine Frau wie Michelle Obama wenig Interesse daran hat, sich in der Rolle der Gattin einzurichten, als carlabrunihaftes, hübsch anzusehendes Beiwerk, das hier und da rosafarbene Bänder durchschneidet, sich von amerikanischen Hausfrauen beklatschen lässt und in den dicken Ordnern von Laura Bush nachliest, wie das Anzünden des Weihnachtsbaums organisiert wird.
Vielleicht war genau das der Grund, weshalb sie zu Beginn der Amtszeit ihres Mannes mit dem absurden Gedanken spielte, sie könnte in ihrem Chicagoer Zuhause wohnen bleiben und einfach ins Weiße Haus pendeln. Es überrascht nicht, bei Kantor zu lesen, wie schrecklich, wie unglücklich sich die First Lady in der ersten Zeit im Weißen Haus gefühlt hat, wie sehr sie offenbar darunter litt, eine Geisel des Secret Service zu sein, die nicht unbewacht zur Maniküre gehen konnte, geschweige denn zum Shoppen. Plötzlich saß Michelle Obama in einem Herrscherhaus mit hundertzweiunddreißig Räumen und fünfunddreißig Bädern auf sechs Etagen fest. Diese neue Lebenswirklichkeit war der denkbar größte Gegensatz zur South Side von Chicago, in die sie einst zurückgekehrt war, um etwas an der Basis zu bewegen, anstatt nur über die soziale Ungerechtigkeit im Land zu philosophieren.
Wer Barack Obama verstehen möchte, muss seine Frau verstehen. Im Gegensatz zu Hillary Clinton misstraute Michelle Obama dem Politikgeschäft stets, weshalb sie nie eine politische Agenda verfolgte und stattdessen den Präsidenten gern mit moralischen Fragen zur Systemverlogenheit konfrontierte. Was hat am Ende der Einzelne davon? Dieser Idealismus ist einerseits beeindruckend, andererseits hat er etwas Penetrantes, weil er faktische Zwänge fort wischt, als seien sie lediglich eine lästige Angelegenheit. Kantor zitiert in ihrem Buch einen früheren Berater Obamas, der es so formulierte: "Die Regeln gelten für alle, und sich darüber zu beschweren, wie es in Washington läuft, ist so, als würde man weinen, weil es regnet."
Glaubt man Jodi Kantor, weinte Michelle Obama oft. Etwa darüber, dass ihr Spielplatz, der unbedeutende Ostflügel, über die wahlkampftaktischen Entscheidungen, die man im Westflügel traf, nicht ausreichend informiert wurde. Oder über Barack Obamas Beraterstab, der es ihrer Meinung nach oft nicht fertigbrachte, die Genialität, das Außergewöhnliche des Präsidenten ordentlich in Szene zu setzen. Lief es schlecht für ihn, war er schlecht beraten. Sanken seine Umfragewerte, hatte die Presseabteilung versagt.
Seit Obama die Vereinigten Staaten regiert, stehen diese nicht unbedingt besser da als vorher. Die Wirtschaftskrise ist dramatisch, die Arbeitslosigkeit steigt, und von einem geeinten Land kann keine Rede sein. Zudem wurden die Kongresswahlen 2010 zum Obama-Debakel: Die Demokraten verloren ihre Mehrheit. Und da ist die Gesundheitsreform, die Obama entgegen den Ratschlägen seines damaligen Stabschefs Rahm Emanuel durchboxte und die ihm seither Ärger bereitet. "Im Verlauf seiner Karriere hatte ihn die Begrenztheit dessen, was er erreichen konnte, immer wieder frustriert", heißt es an einer Stelle. "Er hatte sich als ,Sozialarbeiter' engagiert, er hatte Jura studiert, er war in den Senat von Illinois und schließlich in den US-Senat gewählt worden, wo er am Ende kein einziges wichtiges eigenes Gesetz einbringen konnte." Nun erlebte er im großen Stil, wie es ist, permanent gegen Wände zu laufen, und während er einen Rückschlag nach dem nächsten erlitt, sammelte seine Frau Erfolge. "In dem Maße, in dem die persönliche Stimme des Präsidenten verschwand, verschaffte sich die First Lady Gehör." Je unpopulärer ihr Mann wurde, desto mächtiger wurde sie. Michelle Obama startete die Gesundheitsinitiative "Let's Move" gegen Fettsucht bei Kindern, sie engagierte sich für Kriegsveteranen, sprach vor Schülern aus unteren Schichten. Das Volk liebte seine First Lady, irgendwann liebte es sie sogar mehr als seinen Präsidenten.
Jodi Kantor hat für ihr Buch umfangreich recherchiert und mit mehr als zweihundert Freunden, Bekannten, Angestellten, Kongressmitgliedern und politischen Weggefährten gesprochen. Die Obamas selbst traf sie unter anderem im Oval Office, zuletzt allerdings 2009, also vor ihrer Recherche. Diese Tatsache verleiht Kantors Ton, der nicht selten klingt, als hätte sich Michelle an ihrer Schulter ausgeheult wie bei der besten Freundin, etwas unangenehm Anmaßendes. Verständlicherweise distanziert sich das Weiße Haus von Kantors Darstellungen.
Die Verschworenheit von Michelle und Barack Obama, die Kantor schildert, kann man im Sinne einer Seelenverwandtschaft verstehen und es großartig finden, wie da zwei Menschen zusammenstehen, die gemeinsam so viel besser funktionieren als allein. Ebenso gut könnte man sich aber auch beunruhigt fragen, was eigentlich passieren würde, wenn dem Team Obama seine Verschworenheit abhanden käme, wenn irgendetwas ihre Liebe existentiell bedrohte. Was würde aus dem Präsidenten werden? Und was hieße das für Amerika?
MELANIE MÜHL
Jodi Kantor: "Die Obamas". Ein öffentliches Leben.
Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein u. a. Droemer Knaur Verlag, München 2012. 415 S., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Jodi Kantors aufsehenerregendes Buch über das Liebesabenteuer der Obamas" -- Die Zeit, 12.01.2012
"Ein Enthüllungsbuch der amerikanischen Journalistin Jodi Kantor soll zeigen, wie groß Michelle Obamas Einfluss auf ihren Mann ist." -- Süddeutsche Zeitung, 11.01.2012
"Ein Buch bietet intime Blicke ins Weiße Haus" -- Die Presse, 10.01.2012
"flott und spannend geschrieben" -- Deutschlandradio, 10.01.2012
"Exklusive Gespräche mit Michelle & Barack Obama führte New York Times-Journalistin Jodi Kantor, die das First Couple in ihrem Buch von seiner privatesten Seite zeigt." -- Madonna, 07.01.2012
"Jodi Kantor gibt (...) Einblicke in das Leben der First Family - und verrät zwischen den zeilen, wer im Weißen Haus wirklich die Hosen anhat." -- Oberösterreichische Nachrichten, 11.01.2012
"Ein Enthüllungsbuch der amerikanischen Journalistin Jodi Kantor soll zeigen, wie groß Michelle Obamas Einfluss auf ihren Mann ist." -- Süddeutsche Zeitung, 11.01.2012
"Ein Buch bietet intime Blicke ins Weiße Haus" -- Die Presse, 10.01.2012
"flott und spannend geschrieben" -- Deutschlandradio, 10.01.2012
"Exklusive Gespräche mit Michelle & Barack Obama führte New York Times-Journalistin Jodi Kantor, die das First Couple in ihrem Buch von seiner privatesten Seite zeigt." -- Madonna, 07.01.2012
"Jodi Kantor gibt (...) Einblicke in das Leben der First Family - und verrät zwischen den zeilen, wer im Weißen Haus wirklich die Hosen anhat." -- Oberösterreichische Nachrichten, 11.01.2012
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Schwer zu sagen, was Rezensentin Melanie Mühl von diesem Buch hält oder was sie daran interessiert hat. Wir erfahren, dass Michelle Obama Perfektionistin und die oberste Sparringpartnerin ihres Präsidentenmannes ist. Mühl kann sich auch vorstellen, dass es der First Lady schwerfällt, selbst bei der Maniküre vom Secret Service bewacht zu sein. Dass sie von der Washingtoner "Systemverlogenheit" abgestoßen war, findet Mühl dagegen "penetrant". Und für verfassungsrechtlich bedenklich gar scheint sie die "Verschworenheit" zwischen Michelle und Barack Obama zu halten, die Jodi Kantor offenbar diagnostiziert. Dass die Autorin einen Ton anschlägt, als hätte sich Michelle Obama bei ihr ausgeweint, obwohl sie zuletzt 2009 mit ihr gesprochen haben dürfte, bezeichnet Mühl allerdings als "unangenehm anmaßend".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ihr Buch ragt aus der Flut oberflächlicher oder gar seichter Publikationen über den 44. Präsidenten und seine Frau als subtiles Potrait und politisches Psychogramm der 'First Marriage' heraus" Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20120115