Ich habe ein Herz für Bücher, die in der Masse der alljährlichen Neuerscheinungen etwas untergehen. So hat es auch Claire Kells Buch “Die Oberfläche des Glücks” erwischt. Die Rezensionen beim “großen A” oder auch bei Lovelybooks kann man an einer Hand abzählen. Dafür sind sie durchweg positiv und in
diesem Fall kann ich mich den Meinungen der Leser nur anschließen. Dieses Buch ist nämlich viel…mehrIch habe ein Herz für Bücher, die in der Masse der alljährlichen Neuerscheinungen etwas untergehen. So hat es auch Claire Kells Buch “Die Oberfläche des Glücks” erwischt. Die Rezensionen beim “großen A” oder auch bei Lovelybooks kann man an einer Hand abzählen. Dafür sind sie durchweg positiv und in diesem Fall kann ich mich den Meinungen der Leser nur anschließen. Dieses Buch ist nämlich viel mehr als es die Oberfläche wiederzuspiegeln scheint.
Avery und Colin sind beide im selben Schwimmteam auf dem College. Das Wasser ist ihr Element und ihr Traum vom Profisport in nicht allzu weiter Ferne. Bei einem Flug auf dem Weg nach Hause geschieht das Unmögliche: Das Flugzeug stürzt ab! Als eine der wenigen Überlebenden müssen die beiden nicht nur sich selbst in den Rocky Mountains versorgen, sondern auch drei Kinder, deren Familien am Bergmassiv starben. Und wenn beide glaubten, dass das Überleben in der eisigen Luft des Gebirges schon die Hölle ist, ist da der Alltag in dem beide und besonders Avery nicht mehr so richtig Fuß fassen wollen. Die Erlebnisse können und wollen nicht vergessen werden. Auch Colin ist ein Geist, der Avery nicht mehr aus den Gedanken geht. Schafft sie es, sich zu retten?
Claire Kells hat mit “Die Oberfläche des Glücks” ein fesselndes und sehr berührendes Buch geschrieben. Wenn man sich das Cover anschaut, mag man den Inhalt und die Tiefe so gar nicht erwarten. Jedenfalls ging es mir so. Zunächst scheint es wie einer der vielen typischen College-Liebesgeschichten. Stilles, unscheinbares Mädchen verguckt sich in den Top-Schwimmstar. Ein Ereignis bringt sie näher als sie je erwartet hätten und so weiter und so fort. Aber in diesem Buch steckt so viel.
Es ist sehr emotional, da der Absturz quasi live miterlebt wird. Der Verlust der Freunde, die Kinder, die plötzlich ohne Familien da stehen… Alles wird gut dargestellt und ich konnte mit den Menschen auch sehr gut mitfühlen. Besonders Averys Sicht war sehr verständlich und ihre Ängste während des Absturzes, während sie alle versuchen in den Rockys zu überleben und im Danach konnte ich sehr gut nachvollziehen.
Überhaupt schafft es die Autorin eine enorme Gefühlswelt aufzubauen, die mich völlig mit riss. Averys Zeit nach dem Absturz ist geprägt von Verleugnung. Sie versucht die Tage auf dem Bergmassiv zu vergessen, will einfach so weiterleben, wie es vor dem Absturz war. Aber mit der Zeit versteht sie, dass dies nicht funktioniert. Sie muss sich den Geschehnissen stellen, um ihr Leben DANACH in den Griff zu kriegen.
Was mir sehr gut an diesem Buch gefiel, war der Schreibstil, der dem ein oder anderen vielleicht kurz und abgehackt vorkommen mag. Aber er passt sehr gut zur Handlung und zu Avery. Denn aus ihrer Sicht wird ohne viel Gefühlsduselei, ohne viel Pathos erzählt. Anfangs fand ich das etwas seltsam, aber es gelingt Claire Kells mich ans Buch zu fesseln. Ich hatte die Geschichte schnell durch und musste sie auch erstmal sacken lassen. Sie ist durchaus etwas besonderes und verdient viel mehr Aufmerksamkeit als sie bis heute bekommen hat. Ich wünsche dem Buch, dass es diese bald erlangt. Unter der Oberflläche schimmert viel Spannung, noch mehr Tiefgang und so viel Gefühl, dass es eigentlich nicht sein kann, dass bisher so wenige Menschen diesen Roman gelesen haben. Das muss sich ändern! Ich sage es euch: Lest dieses Buch, damit auch ihr euch auch davon überzeugen könnt, dass es einfach wundervoll ist!