Die Arbeit befasst sich mit den Obergeschossarealen der Stadthäuser in Herculaneum und wendet sich mit der Betrachtung der Mehrgeschossigkeit der Großzahl dieser Gebäude einem in der archäologischen Haus- und Wohnforschung in den Vesuvstädten noch immer unzureichend berücksichtigten Aspekt zu. Explizit im Zentrum steht die Frage nach dem räumlichen und strukturellen Wechselverhältnis zwischen den Erd- und Obergeschossen und nach dem Stellenwert der Obergeschosse in den häufig vielschichtigen Gesamtbesitzkomplexen der
Stadthäuser. Damit eröffnet die Arbeit ein noch umfassenderes Verständnis der häuslichen Gesamtstrukturen. Grundlage der Studie bildet die Untersuchung einer Gruppe von zehn Gebäuden mit überlieferten Obergeschossflächen. Nach der detaillierten Erfassung der Einzelbefunde folgt zunächst die vergleichende Systematisierung der Obergeschosse. Besondere Berücksichtigung finden zum einen ihre architektonische Anlage sowie ihre innere Untergliederung und die Grundprinzipien ihrer räumlichen Erschließung. Zum anderen werden die dekorative Ausstattung sowie das feste und bewegliche Fundinventar ausgewertet. In einem nächsten Schritt rückt die gegenseitige räumliche Beziehung der Geschossebenen in den Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang erfolgt die Diskussion der von der Architektur zur Verfügung gestellten baulichen Verbindungsformen, d.h. der Treppengänge, Fenster, oberen Säulenstellungen und Vorbauten, die neben der Gewährleistung der Licht- und Luftversorgung der Obergeschossareale eine bisweilen weiträumige gegenseitige Verbindung und Kommunikation zwischen den Geschossflächen konstituierten. Im Anschluss an diese Abhandlungen werden die Obergeschosse in einem dritten Schritt in die häuslichen Gesamtstrukturen eingeordnet. Gefragt wird nach dem jeweiligen
Stellenwert der hausintern zugänglichen sowie der extern über separate Außentreppen direkt von der Straße erreichbaren Obergeschossareale mit ihren je eigenen, voneinander zu differenzierenden Charakteristika. Auf diese Weise werden genauere Einsichten in das Leben der Hausbewohner und die Nutzung der Obergeschossflächen in den Stadthäusern erzielt und ein wichtiger Beitrag zur sozialen Wohn- und Lebenswelt in Herculaneum während der frühen Kaiserzeit geleistet. Abschließend beinhaltet die Studie in urbanistischer Perspektive einen Blick auf die Wirkweise der Obergeschosse nach außen auf den städtischen Raum und ihren Einfluss auf die Formung des
öffentlichen Stadtbildes. Näher betrachtet werden speziell die Vorbauten in Form der säulen oder pfeilergestützten Söller und der frei auskragenden Erker und Balkone als räumliche Erweiterungen der Obergeschosse, deren Bedeutung sich nicht auf den häuslichen Innenraum und das Einzelhaus selbst beschränkte.
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Stadthäuser. Damit eröffnet die Arbeit ein noch umfassenderes Verständnis der häuslichen Gesamtstrukturen. Grundlage der Studie bildet die Untersuchung einer Gruppe von zehn Gebäuden mit überlieferten Obergeschossflächen. Nach der detaillierten Erfassung der Einzelbefunde folgt zunächst die vergleichende Systematisierung der Obergeschosse. Besondere Berücksichtigung finden zum einen ihre architektonische Anlage sowie ihre innere Untergliederung und die Grundprinzipien ihrer räumlichen Erschließung. Zum anderen werden die dekorative Ausstattung sowie das feste und bewegliche Fundinventar ausgewertet. In einem nächsten Schritt rückt die gegenseitige räumliche Beziehung der Geschossebenen in den Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang erfolgt die Diskussion der von der Architektur zur Verfügung gestellten baulichen Verbindungsformen, d.h. der Treppengänge, Fenster, oberen Säulenstellungen und Vorbauten, die neben der Gewährleistung der Licht- und Luftversorgung der Obergeschossareale eine bisweilen weiträumige gegenseitige Verbindung und Kommunikation zwischen den Geschossflächen konstituierten. Im Anschluss an diese Abhandlungen werden die Obergeschosse in einem dritten Schritt in die häuslichen Gesamtstrukturen eingeordnet. Gefragt wird nach dem jeweiligen
Stellenwert der hausintern zugänglichen sowie der extern über separate Außentreppen direkt von der Straße erreichbaren Obergeschossareale mit ihren je eigenen, voneinander zu differenzierenden Charakteristika. Auf diese Weise werden genauere Einsichten in das Leben der Hausbewohner und die Nutzung der Obergeschossflächen in den Stadthäusern erzielt und ein wichtiger Beitrag zur sozialen Wohn- und Lebenswelt in Herculaneum während der frühen Kaiserzeit geleistet. Abschließend beinhaltet die Studie in urbanistischer Perspektive einen Blick auf die Wirkweise der Obergeschosse nach außen auf den städtischen Raum und ihren Einfluss auf die Formung des
öffentlichen Stadtbildes. Näher betrachtet werden speziell die Vorbauten in Form der säulen oder pfeilergestützten Söller und der frei auskragenden Erker und Balkone als räumliche Erweiterungen der Obergeschosse, deren Bedeutung sich nicht auf den häuslichen Innenraum und das Einzelhaus selbst beschränkte.
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