In Mythen und Legenden findet sich die Abenteuerfahrt des Helden als wiederkehrendes Muster wieder, als eine Odyssee, in der der Held Bewährungsproben zu bestehen hat. Dabei ist die Heldenreise nicht bloß als eine einzige abenteuerliche Schatzsuche zu verstehen, sondern auch als ein Initiationsritus, im Zuge dessen sich der Charakter des Helden verändert und den Helden sowohl mit Wissen als auch mit einem "Erfahrungsschatz" bereichert. Der Filmdramaturg Christopher Vogler entwickelt ein Konzept der Heldenreise, dessen Stationen sich als wiederkehrendes Element in Filmen finden. Das Heldenreisemodell ist, Voglers Überlegungen zufolge, als eine flexible Vorlage zu verstehen, und lässt sich nicht nur auf Filme, sondern auch auf literarische Werke anwenden. Auf Basis von Voglers Modell sollen in diesem Buch die einzelnen Stationen der Heldenreise nicht nur in der Verfilmung von Josef Haslingers Roman Opernball nachgewiesen werden, sondern auch in der Romanvorlage selbst. Auch die im Film bzw. Buch vorkommenden Archetypen, wesentlicher Bestandteil der Heldenreise, werden als eigenen Punkt abgehandelt.