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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Fachbereich: Neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: Antike-Rezeption in der deutschen Literatur des 18.-20. Jhs., 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Die Mythosrezeption ist im Falle der Medea seit Euripides in eine patrirachale und intolerante Richtung gedrängt. Es ist das große Verdienst von Christa Wolf, ins Gedächtnis gerufen zu haben, daß der Mythos in archaischer Zeit eine andere Lesart erfuhr. Der Weg der veränderten…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Fachbereich: Neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: Antike-Rezeption in der deutschen Literatur des 18.-20. Jhs., 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Die Mythosrezeption ist im Falle der Medea seit Euripides in eine patrirachale und intolerante Richtung gedrängt. Es ist das große Verdienst von Christa Wolf, ins Gedächtnis gerufen zu haben, daß der Mythos in archaischer Zeit eine andere Lesart erfuhr. Der Weg der veränderten Lesbarkeit des Mythologems wird anhand signifikanter Bearbeitungen (Euripides, Ovid, Seneca, Grillparzer, Wolf) nachvollzogen und als Seismograph der Epochengeschichte vorgestellt. , Abstract: So alt der Medeastoff auch ist, er übt bis in die Gegenwart eine Faszination auf Autoren und Rezipienten aus. Dabei fällt auf, daß die Sichtweisen auf die Figur der Medea und damit die Themen, die in den Stoff hineingearbeitet werden, durchaus unterschiedlich, teilweise sogar widersprüchlich sind.
Die vorliegende Arbeit versucht, ausgehend vom Urmythos, soweit dieser sich als rekonstruierbar erweist, die Entwicklung dieser Themen und Sichtweisen bis in die Gegenwart an einigen exemplarisch erscheinenden Beispielen aufzuzeigen. Hierbei wird eine Auswahl getroffen, die zum einen der rezeptionshistorischen Bedeutsamkeit geschuldet ist. Es scheint eingängig, wenn beispielsweise die Behandlung des Stoffes durch Seneca der Arbeit des Franzosen de La Péruse von 1556 vorgezogen wird. Zum andern aber versucht die Auswahl der Texte eine bestimmte Tendenz in der Bearbeitung aufzuzeigen, nämlich die Entfernung vom Urmythos in der antiken, die Wiederannäherung an ihn in der modernen Literatur, die mit der größtmöglichen Umwertung der Medeafigur einhergeht. Im Zusammenhang mit dieser Betrachtung wird die Frage zu erörtern sein, inwieweit die Veränderung, die Euripides vorgenommen hat, den Stoff erweitert und seine Problematik verschärft, bzw. inwieweit sie ihm einen Aspekt von Tiefe nimmt, ihn verflacht und damit verharmlost.
Natürlich sind alle Bearbeitungen des Stoffes ein Spiegel der Zeit, in der sie entstanden. Aber es wird an einigen Stellen notwendig sein, gerade dieser Lesart als einem allzu oberflächlichen Erklärungsmodell entgegenzutreten. Stattdessen befleißigt sich die vorliegende Arbeit einer vorwiegend werkimmanenten Betrachtungsweise, die schon allein wegen ihres Inhalts angemessen erscheint. Es sind, bei allem Zeitbezug, noch immer Gestaltungen eines Mythos, mit denen wir uns beschäftigen. Der Mythos aber ist zeitlos und dunkel und ein Teil seiner Faszination wird in diesem Dunkel, aller Interpretation und Analyse zum Trotz, immer verbleiben.
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