Ingrid heiratet eigentlich, um dem Elternhaus zu entkommen. Der größte Wunsch der beiden, ein Kind, bleibt unerfüllt. Sie beginnt sich selbst zu bestrafen, beginnt zu trinken, um schlafen zu können. Wacht morgens nach einem Trinkgelage auf, stinkend und blutend, nicht wissend, wo sie war, und ihr
Blick fällt auf ihrem Mann. Er kümmert sich, kocht ihr Tee, wäscht sie. Sie beginnt ihn zu verachten…mehrIngrid heiratet eigentlich, um dem Elternhaus zu entkommen. Der größte Wunsch der beiden, ein Kind, bleibt unerfüllt. Sie beginnt sich selbst zu bestrafen, beginnt zu trinken, um schlafen zu können. Wacht morgens nach einem Trinkgelage auf, stinkend und blutend, nicht wissend, wo sie war, und ihr Blick fällt auf ihrem Mann. Er kümmert sich, kocht ihr Tee, wäscht sie. Sie beginnt ihn zu verachten und da er sie nicht verlässt, tut sie es. Ohne Abschied geht sie, beginnt auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten. Einmal im Monat geht sie an Land und verfolgt nur ein Ziel, sich zu betrinken, sich selbst zu demütigen. Sie wird für ein Mentorenprogramm auf dem Kreuzfahrtschiff auserwählt, unterwirft sich dem Leiter vollkommen unter, einem selbsternannten Guru; ist bereit, für sein Wohlwollen auch schmerzhafte, körperliche Opfer zu bringen. Eines Tages soll sie die Verantwortung für einen jungen Gast übernehmen, der allein an Bord ist. Er schläft bei ihr in der kleinen Kajüte und sie beginnt ihn zu mögen. Auf einem ihrer Landgänge erkennt sie Straßen wieder, sie betrinkt sich wieder und klopft an der Tür ihrer alten Wohnung. Ihr Mann nimmt sie auf, wäscht sie, kocht ihr Tee. Jetzt wird ihr ihre Irrfahrt deutlich bewusst. Er bittet sie zurückzukommen. Sie sagt zu und will ihre Odyssee beenden, mit einem Kind, das an Bord auf sie wartet, aber eine Heimkehr scheint unmöglich.
Die Autorin teilt das Buch in LAND(-Vorkommnisse) und in SEE(-Vorkommnisse) auf. Die Schreibweise ist flüssig und gut lesbar. Die Vorkommnisse auf SEE waren für mich nicht nachvollziehbar, viel zu bizarr das Ganze. Ist es wirklich auf einem Kreuzfahrtschiff passiert?
Die Geschichte wird aus der Sicht von Ingrid erzählt. Sie teilt ihre Gedanken und Stimmungen mit dem Leser und mehrmals ergriff mich die Wut auf sie, auf ihr irrsinniges Handeln und verwirrte Gedanken. Ihre Art, sich immer wieder dem Alkoholkonsum und den damit verbundenen Demütigungen hinzugeben, bereitet fast Übelkeit beim Lesen. Ein Buch über menschengemachte Lebensunfähigkeit und deren Folgen. Eine nicht ganz einfache Kost.