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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: "Ich will gegen Krankheit, Sterben und Tod sprechen. Gegen diese Ächtungskultur ansprechen, die den Kranken Redeverbot erteilt. Ich gieße eine soziale Plastik aus meiner Krankheit." Diese Worte hat der am 21. August 2010 verstorbene Christoph Schlingensief im Dezember 2008, nachdem man festgestellt hatte, dass sich an seinem verbliebenen Lungenflügel Metastasen gebildet haben, in sein Diktiergerät gesprochen.Die auf diese…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: "Ich will gegen Krankheit, Sterben und Tod sprechen. Gegen diese Ächtungskultur ansprechen, die den Kranken Redeverbot erteilt. Ich gieße eine soziale Plastik aus meiner Krankheit." Diese Worte hat der am 21. August 2010 verstorbene Christoph Schlingensief im Dezember 2008, nachdem man festgestellt hatte, dass sich an seinem verbliebenen Lungenflügel Metastasen gebildet haben, in sein Diktiergerät gesprochen.Die auf diese Weise protokollierten Erfahrungen des Regisseurs wurden transkribiert und unter dem Titel So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein als Buch herausgegeben. Diese Aufzeichnungen liegen in Ausschnitten auch seiner im September 2008 im Rahmen der Ruhrtriennale erstmalig aufgeführten Inszenierung Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir zugrunde. In diesem Stück hat Christoph Schlingensief seine Krankheit vollkommen offen und schonungslos dargestellt. Den Innenraum seiner Oberhausener Pfarrkirche, wo er getauft worden und Messdiener gewesen war, hatte er zumindest auf den ersten Blick originalgetreu in einer alten Industriehalle nachbauen lassen. Neben den Aspekten Kindheit, Krankheit und Glaube werden in Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir auch sein Verhältnis zur Musik und zur bildenden Kunst behandelt. Seine Beschäftigung einerseits mit Richard Wagner sowie andererseits mit Joseph Beuys und der Fluxus-Bewegung prägte ihn als Mensch und gleichzeitig sein Werk. "Zeige deine Wunde", dieser von Beuys übernommene Ausspruch steht als Maxime über seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit seiner Krebserkrankung. Die Beschäftigung Schlingensiefs mit dem, in der deutschen Öffentlichkeit, zum Tabu deklarierten Themenkomplex rund um Krankheit, Leiden, Sterben, Tod und Trauer schied wie bereits seine früheren Arbeiten die Geister. In der folgenden Arbeit werde ich mich damit auseinandersetzen, wie Christoph Schlingensief sich in der Öffentlichkeit mit seiner Krebserkrankung auseinandergesetzt hat. Dies wird stets in Hinblick auf das Fluxus-Oratorium Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir geschehen, um schließlich auf die Inszenierung selber einzugehen.
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