Das Auftreten eines akuten respiratorischen Versagens in Verbindung mit radiologisch nachweisbaren Infiltraten unklarer Ätiologie stellt eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Die Nützlichkeit der offenen Lungenbiopsie bei beatmeten Patienten mit ARDS ist wegen einer unter Umständen fehlenden therapeutischen Konsequenz und der mit dem Eingriff verbundenen Morbidität und Mortalität immer wieder in Frage gestellt worden. Dabei ist eine korrekte Diagnose der zugrunde liegenden Pathologie absolut notwendig, um das richtige therapeutische Vorgehen zu wählen und unnötige oder sogar schädigende Therapien zu vermeiden. Das vorliegende Buch möchte dem klinisch tätigen Arzt eine Entscheidungshilfe bei folgenden Fragen sein:1. Kann die offene Lungenbiopsie bei Patienten mit akutem, beatmungspflichtigem respiratorischem Versagen mit vertretbarem Risiko durchgeführt werden? 2. Ist die Probenentnahme im Patientenbett anstelle des OP mit einem höheren perioperativen Risiko verbunden?3. Führt die offene Lungenbiopsie bei denjenigen Patienten zu einer definitiven Diagnose, die vorher ergebnislos eine komplette Diagnostik inklusive der Bronchoskopie durchlaufen haben?