Zum Ende des 20. Jahrhunderts gerät das Fach Ethnologie erneut in Bewegung. Zentrale ethnologische Konzepte wie "Tradition", "Kultur", "Ethnizität" oder "kulturelle Identität" sind von anderen Disziplinen, den Medien und der Öffentlichkeit übernommen worden, die Konturen dieser Begriffe scheinen sich jedoch aufzulösen. Ethnologen rücken mehr und mehr von der Vorstellung der Eingrenzbarkeit, Kohärenz und Kontinuität von "Kulturen" ab. Heute diskutieren sie über die "Erfindung" bzw. "Verhandelbarkeit" von Konzepten wie "Tradition" oder "kulturelle Identität". Der Übernahme vieler Begriffe und Sichtweisen der Ethnologie durch andere Disziplinen steht gleichzeitig eine Öffnung und Überschreitung der traditionellen Grenzen des Fachs gegenüber und Ethnologen eigenen sich Methoden, Konzepte und Perspektiven anderer Disziplinen, etwa der Geschichts-, Literatur- oder Kunstwissenschaften, an.
Entsprechend umspannen die Beiträge dieses Bandes thematisch ein weites Feld: historisch den Feldforschungsstreß im 19. Jahrhundert ebenso wie futuristisch eine Ethnographie des Cyberspace, das Menschenessen (Anthropophagie) wie das Bilderessen (Ikonophagie), Grenzgesellschaften wie multikulturelle Gesellschaften, weibliche Spiritualität wie weibliche Magie, Prozesse kultureller Selbstbehauptung wie Dispute über das Essentielle, Tourismus wie Spuk, bildende Kunst wie Belletristik, Max Weber wie Joseph Beuys.
Zum Autor/Herausgeber: Andreas Ackermann, Gerd Baumann, Britta Duelke, Bernhard Floßdorf, Beatrix Heintze, Erica Jane de Hohenstein, Wernher von Kittlitz, Karl-Heinz Kohl, Annette Kühnel, Walter v. Lucadou, John Middleton, Mark Münzel, Muna Nabhan, Johannes W. Raum, Jörn Rüsen, Sylvia M. Schomburg-Scherff, Hanne Straube, Josef Franz Thiel, Christian Vogt, Michael Wiener.
Entsprechend umspannen die Beiträge dieses Bandes thematisch ein weites Feld: historisch den Feldforschungsstreß im 19. Jahrhundert ebenso wie futuristisch eine Ethnographie des Cyberspace, das Menschenessen (Anthropophagie) wie das Bilderessen (Ikonophagie), Grenzgesellschaften wie multikulturelle Gesellschaften, weibliche Spiritualität wie weibliche Magie, Prozesse kultureller Selbstbehauptung wie Dispute über das Essentielle, Tourismus wie Spuk, bildende Kunst wie Belletristik, Max Weber wie Joseph Beuys.
Zum Autor/Herausgeber: Andreas Ackermann, Gerd Baumann, Britta Duelke, Bernhard Floßdorf, Beatrix Heintze, Erica Jane de Hohenstein, Wernher von Kittlitz, Karl-Heinz Kohl, Annette Kühnel, Walter v. Lucadou, John Middleton, Mark Münzel, Muna Nabhan, Johannes W. Raum, Jörn Rüsen, Sylvia M. Schomburg-Scherff, Hanne Straube, Josef Franz Thiel, Christian Vogt, Michael Wiener.