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Zwei junge Londonerinnen, ein altes Bauernhaus in den Olivenhainen von Ligurien, in der Ferne das Mittelmeer, in der Nähe ein Dorf voller eigenwilliger, skurriler Einheimischer: Für die Autorin das Abenteuer ihres Lebens.
Was kann schlimmer sein als ein endlos langer, schmutzig-nebliger Londoner Winter? Also beschließt Annie Hawes, ihre Schwester zu einem Ferienjob an der italienischen Riviera zu begleiten. Zehn Wochen auf den Feldern eines Rosenhändler und dazu blauer Himmel, wildes Nachtleben, schön gebräunte Körper - so ihr Wunschdenken. Auch wenn San Pietro nicht unbedingt Annies…mehr

Produktbeschreibung
Zwei junge Londonerinnen, ein altes Bauernhaus in den Olivenhainen von Ligurien, in der Ferne das Mittelmeer, in der Nähe ein Dorf voller eigenwilliger, skurriler Einheimischer: Für die Autorin das Abenteuer ihres Lebens.
Was kann schlimmer sein als ein endlos langer, schmutzig-nebliger Londoner Winter? Also beschließt Annie Hawes, ihre Schwester zu einem Ferienjob an der italienischen Riviera zu begleiten. Zehn Wochen auf den Feldern eines Rosenhändler und dazu blauer Himmel, wildes Nachtleben, schön gebräunte Körper - so ihr Wunschdenken. Auch wenn San Pietro nicht unbedingt Annies Vorstellungen vom dolce vita an der Riviera entspricht, bilden das Mittelmeer einerseits und die Seealpen andererseits ein eindrucksvolles Panorama; außerdem verwöhnt die Sonne den Februar bereits mit angenehmen Temperaturen. Schon nach wenigen Tagen sind die jungen Frauen für alle Dorfbewohner nur noch 'Patruccos Mädchen'. Patrucco ist der Blumenhändler, der mit seinen Rosen Nordeuropa beliefert und es als einziger im Dorf zu Wohlstand gebracht hat. Da Annie und Lucy Kost und Logis in Luigis Bar, dem Mittelpunkt des Ortes, genommen haben, stecken sie schnell im Herzen des dörflichen Alltags, ohne ihn jedoch recht z u begreifen. Sie sprechen zwar leidlich italienisch, aber diese Sprache für Polizisten und andere offizielle Einrichtungen hat fast nichts zu tun mit dem ligurischen Dialekt, in dem sich die Männer jeden Tag beim Kartenspiel in der Bar unterhalten. Was ihnen Luigi oder sein Frau Maria, die innerhalb weniger Tage aus den Sandwich essenden Fremden ligurische Feinschmecker gemacht hat, nicht übersetzen, reimen sich die beiden Frauen zusammen. Während einerseits Annie und Lucy hören, dass nach dem Zusammenbruch des Olivenmarktes eigentlich niemand mehr vom Olivenanbau leben kann und die meisten jungen Leute das Land verlassen, beobachten die Dorfbewohner ihrerseits mit ungläubigem Staunen die seltsamen, ja gefährlichen Gewohnheiten der Fremden. So trinken die beiden Frauen zwei, manchmal drei Tassen Espresso vor dem Mittagessen. Und das, obwohl sie vor den schwerwiegenden Folgen gewarnt worden sind; denn Kaffee schließt den Magen, so dass man zu Mittag nicht genügend essen kann, um den N achmittag zu überstehen. Annie dankt den Männern für ihre Fürsorge und dem Schicksal für ihren abgehärteten Magen. Überhaupt scheinen die Bewohner ständig zu fürchten, dass die 'stranieri' den Härten des ligurischen Lebens nicht gewachsen sind. Ein Bad im Mittelmeer löst bei den Zuschauern panikartige Reaktionen ob dieses waghalsigen Unternehmens (im Februar!) aus. Auch die Spaziergänge der Frauen werden mit Argusaugen verfolgt. Was könnten sie in den verwaisten Olivenhainen, bei den verlassenen Bauernhäusern suchen? Annie und Lucy suchen nichts, aber sie finden eines Tages etwas, das ihr Leben gänzlich umkrempeln wird.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.01.2002

Europa

"Die Oliven von San Pietro - Ein italienisches Abenteuer" von Annie Hawes. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2001. 416 Seiten. Gebunden, 23 Euro. ISBN 3-442-30900-X.

Abenteuer, das beweist diese autobiographische Erzählung, lassen sich nicht nur in der Wildnis, sondern auch mitten in Europa erleben. Das Buch handelt von den Lehrjahren zweier Engländerinnen, die sich einen Sommer lang in einem kleinen ligurischen Bergdorf als Saisonarbeiterinnen verdingen - und dort bleiben. Blauäugig durchbrechen die beiden Schwestern einen Verhaltenskodex nach dem anderen und protokollieren die sich daraus ergebenden Verwicklungen in der sozialen Interaktion. Das Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen wird genau beobachtet und anhand unzähliger Alltagsbegebenheiten mit britisch trockenem Humor geschildert. Daß sich die biologische Nichtabbaubarkeit modernen Haushaltsmülls noch nicht bis nach San Pietro herumgesprochen hat und die Dörfler ihren Unrat einschließlich Kühlschränken und Waschmaschinen inmitten ihrer postkartenschönen Landschaft entsorgen, läßt die Autorin anfangs an der Zivilisationstauglichkeit ihrer Gastgeber zweifeln, doch am Ende nähern sich die Positionen an. Das angelsächsische Konzept des Auf-dem-Lande-Wohnens macht schließlich auch in San Pietro Schule, die Einheimischen respektieren die Autorin als ebenbürtig, was sich nicht zuletzt in einer neuen Anrede manifestiert (von Signorina mutiert sie zur Signora), und die Gemeindeverwaltung schafft endlich einen Müllwagen an. Man hätte dieser amüsanten Reportage einen fähigen Lektor gewünscht, der insbesondere den Konjunktiv und die korrekte Wiedergabe indirekter Rede, in der das halbe Buch verfaßt ist, beherrscht. Die vorliegende Übersetzung überschreitet, was grammatikalische und orthographische Fehler angeht, die zumutbare Grenze.

(Pa.)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der mit "Pa." zeichnende Rezensent schreibt mit viel Sympathie über diese Reportage, in der zwei Engländerinnen offensichtlich ebenso amüsant wie aufschlussreich von ihren Lehrjahren in einem ligurischen Bergdorf erzählen. Einen Verhaltenskodex nach dem anderen hätten sie "blauäugig" durchbrochen, an Alltagsbegebenheiten das Aufeinanderprallen zweier Kulturen "mit britisch trockenem Humor" erzählt. Doch das Fehlen eines "fähigen Lektors", vereitelt am Ende das Lesevergnügen des Rezensenten: Die "vorliegende Übersetzung" überschreite, was "grammatikalische und orthografische Fehler" angehe, die zumutbare Grenze.

© Perlentaucher Medien GmbH