Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Philipps-Universität Marburg (Institut für Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Tagebuch kann man ganz allgemein als Medium für die Beschäftigung des Menschen mit sich selbst definieren. Gedanken, Gefühle, Ereignisse und Verhalten werden täglich oder zumindest regelmäßig schriftlich fixiert, so "dass dem Tagebuchschreiber die Zeit als Element bewusst wird." Das alltägliche Geschehen bildet den notwendigen Bezugsrahmen für die Auseinandersetzung des Individuums mit sich selbst und seiner Umgebung und steht im Mittelpunkt der meisten Tagebücher. Sie gehören eindeutig zu den autobiographischen Gattungen und sind als "Figurationen von Zeiterfahrung"2 zu verstehen. Ein Tagebuch kann neben der Funktion der Ich-Analyse auch eine Funktion als Chronik seiner Zeit erfüllen. Obwohl Tagebücher so unterschiedlich sind, wie die Menschen, die sie schreiben, erweist sich die Zeit, in der sie verfasst wurden, als eine ausschlaggebende Grundlage. Gegenstand der Untersuchung dieser Arbeit sind einige Tagebücher aus der Holocaustzeit als schriftliche Dokumente und historische Hinterlassenschaft für die heutige Erinnerungsliteratur. Das sind einerseits zwei "Klassiker" - die Tagebücher von Anne Frank und Viktor Klemperer und andererseits zwei andere, relativ unbekannte Tagebücher - von Leon Guz und Etty Hillesum.
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