Die Fachwelt ist sich darüber einig, dass die Weinwelt in den letzten 30 Jahren eine Entwicklung erfahren hat, die umwälzender war als in allen Jahrhunderten davor. Mit zunehmender Integration des Österreichischen Weinbaus in den europäischen Markt und der fortschreitenden Mechanisierung, die einen immer rationeller zu betreibenden Rebanbau erlaubt, geht ein gewaltiger Strukturwandel mit weitreichenden Folgen für die weinbauliche Produktion einher. Als Folge eines ständig zunehmenden Kosten- und Leistungsdrucks hat sich die Struktur der Weinbaubetriebe in den letzten 25 Jahren zwangsläufig massiv geändert. Die Zahl der Betriebe hat sich in Österreich seit 1987 mehr als halbiert während sich die durchschnittlichen Betriebsgrößen erheblich vergrößert haben. Dieser Konzentrationsprozess ist kein auf Österreich beschränktes Phänomen. Sinkende Erzeugerpreise erfordern eine stetige Anpassung der Erzeugung an die Bedürfnisse der Kunden und die Ausschöpfung sämtlicher sich bietender Rationalisierungsmaßnahmen. Das Ziel des Buches besteht nicht darin, verschiedene Weinbaubetriebe hinsichtlich ihrer Kostenstruktur zu analysieren und quantitativ zu bewerten. Aufgabe dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Faktoren und Einflusskräfte auf die individuelle optimale Betriebsgröße von Weinbaubetrieben qualitativ zu erfassen und der Frage nach einer etwaigen Mindestbetriebsgröße nachzugehen.