Louis Spohr (1784-1859) ist zu Lebzeiten ein berühmter Instrumentalist, Dirigent und Komponist gewesen. Er bedachte fast alle wichtigen Vokal- und Instrumentalgattungen, leitete große Musikfeste und begründete mit seinen zahlreichen Schülern die so genannte ,,Kasseler Schule". Obwohl in den letzten Jahrzehnten - initiiert durch die Louis Spohr Gesellschaft in Kassel - der Name Spohr wieder verstärkt ins Bewusstsein der musikinteressierten Öffentlichkeit gelangte, fehlen auf musikwissenschaftlicher Ebene immer noch Studien zu einzelnen Werkgruppen. Die vorliegende Publikation beschäftigt sich deswegen mit Louis Spohr und seinen Oratorien "Das jüngste Gericht" WoO 60, "Die letzten Dinge" WoO 61, "Des Heilands letzte Stunden" WoO 62 und "Der Fall Babylons" WoO 63. Sie werden im biographischen und musikgeschichtlichen Kontext eingeordnet und in Bezug auf Entstehung, Aufführungen und Rezeption kritisch beleuchtet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei "Die letzten Dinge", das zusätzlich exegetisch und musikalisch analysiert wird. Das Buch richtet sich an alle musikwissenschaftlich Interessierten, als Grundlage der Interpretation v.a. auch an die Leiter von Oratorienchören.