In einem seiner letzten Seminare, gehalten 1969 in Le Thor, hat Martin Heidegger seine philosophische Entwicklung als einen Fortgang durch die drei gleichgewichtigen Themen von Sinn, Wahrheit und Ort charakterisiert. Gleichzeitig hat er die letzte Phase seines Denkens als eine "Topologie des Seins" bestimmt. Das vorliegende Buch legt dar, was diese Bestimmung und die damit zusammenhängenden Begriffe "Ort", "Raum" und "Ortschaft" bedeuten. Da die Thematik einer Topologie des Seins bisher nur selten mit Blick auf Heidegger behandelt wurde, wird sie hier zudem in die Entfaltung seines Denkens eingestellt und ein Bogen vom fundamental-ontologischen Fragen nach dem Sinn von Sein über die Versuche, die Wahrheit des Seins eigens zugänglich zu machen, bis hin zur späten Topologie geschlagen. Das Buch kann somit auch als eine kurze Geschichte von Heideggers Denkweg gelesen werden. Darüber hinaus kontrastiert es das Heideggersche Spätwerk mit demjenigen von Maurice Merleau-Ponty, der in seiner Phänomenologie ebenfalls von topologischen Motiven Gebrauch gemacht hat.