Zwischen Dresden und Leipzig liegt das sächsische Versailles Schloss Hubertusburg, eine der bedeutendsten Schlossanlagen des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Das 1752 fertiggestellte Jagdschloss des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August III. besaß eine überaus prachtvolle Ausstattung und diente dem Hof bis zum Ausbruch des Siebenjährigen Krieges regelmäßig als Schauplatz großer Festveranstaltungen und für die Parforcejagd. Die Parforcejagd war ungeheuer aufwendig, 250 Hunde der sächsisch-polnischen Hundemeute mussten täglich von Piqueuren geführt und abgerichtet werden. Parforcejagden waren zeremonielle Luxusjagden mit teils stundenlangen strapaziösen Jagdritten, die auch mit Wechsel der Pferde verbunden waren. Für das kleine Dorf Wermsdorf war die Verlegung des Hofes von Dresden nach Wermsdorf in den Wochen der Hofjagd stets ein großartiges Erlebnis. Mit enormen Aufwand wurden die Vorbereitungen für Jagdparade, Frühstück und Mittagstafel im Freien betrieben, alleinder große Jagdaufzug zum Hubertustag am 3. November ließ den Bediensteten und Helfern der Parforcejagdequipage keine Zeit, an den religiösen Festlichkeiten ihres Schutzpatrones teilzunehmen.
Nachdruck der Originalauflage von 1879.
Nachdruck der Originalauflage von 1879.