Die Friedenskonferenz, die nach dem Ersten Weltkrieg in Paris stattfand, gehört nach wie vor zu den wichtigsten und zugleich umstrittensten Ereignissen der neueren Geschichte. Obwohl ihr oft nachgesagt wird, dass sie einen zweiten globalen Krieg unvermeidlich machte, wurde sie auch dafür gelobt, dass sie die Grundlage für einen dauerhaften Frieden schuf, der in den 1930er Jahren rücksichtslos von der internationalen Führung vergeudet wurde. Im Juni 2019 wird in Paris eine große internationale Konferenz stattfinden, um den hundertsten Jahrestag der Konferenz von 1919 aus globaler Sicht zu feiern. Ein bemerkenswert breites Spektrum von Akteuren in Paris - von politischen Führern, Soldaten und Diplomaten bis hin zu kolonialen nationalistischen Gesandten und Gewerkschaftern, Wirtschaftswissenschaftlern, Frauenverbänden und einfachen Bürgern - hat ein breites Spektrum von Vorschlägen für eine künftige internationale und sogar globale Ordnung erarbeitet. Diese Vorschläge basierten oft auf sehr unterschiedlichen Auffassungen von Weltpolitik.