Klaus Hödl zeichnet die Wirkung der Medizin und der Anthropologie um die Jahrhundertwende auf den Antisemitismus nach und skizziert deren Entwicklung in den Jahrzehnten davor. Anthropologie und Medizin lieferten zu dieser Zeit auch die wissenschaftliche Argumentationsgrundlage für das gesellschaftliche Verständnis der Frau. Die Diskurse über Frauen und über Juden verliefen zum einen parallel zueinander, zum anderen waren sie miteinander verwoben, was etwa zum Stereotyp des 'effeminierten Juden' führte. Diesen Parallelen und ihren gesellschaftlichen und ideologischen Auswirkungen geht Klaus Hödl detailreich nach.