Produktdetails
- Verlag: Kramer, Frankfurt
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 388
- Deutsch
- Abmessung: 210mm
- Gewicht: 592g
- ISBN-13: 9783782904704
- ISBN-10: 3782904702
- Artikelnr.: 25235882
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.1999Die Region, wie sie im Buche steht
Der Journalist schreibt nur für den nächsten Tag. Aber eigentlich, heißt es, trage jeder die Idee für mindestens ein Buch mit sich herum. Die meisten tragen weiter. Aber manche haben es nicht bei der Idee belassen. Und so ist derzeit auch eine Reihe von Büchern im Handel, die Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" und der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verfasst haben. Nicht wenige davon sind aus Serien entstanden, die zunächst in der Zeitung zu lesen waren; die Redaktion meinte jedoch, die oft aufwendig recherchierten Beiträge hätten eine längere Lebensdauer als einen Tag verdient. Nicht selten meinen das auch Leser, die an einem Thema besonders interessiert und des Ausschneidens vieler Folgen einer Serie überdrüssig sind. Bücher aus der Redaktion: Das sind gleichwohl mehr als nur abgedruckte Artikel - oft sind die Beiträge ausführlicher (manchmal auch kürzer), sie sind auf den neuesten Stand gebracht. Manchmal sind ganz neue Bilder dazu aufgenommen worden - im Falle der Neuauflage des Buches über die Frankfurter Hochhäuser in Farbe. Doch nicht alle Publikationen gehen auf Zeitungsveröffentlichungen zurück - das Buch über die Paulskirche zum Beispiel nicht und jenes über den Rheingau auch nicht. Aber so sind die Journalisten eben: Sie können vom Schreiben nicht lassen. Und die Leser nicht vom Lesen, hoffentlich.
mak.
Es soll ja niemand sagen, die Einheit Europas habe nur Nachteile. In Deutschland etwa hat die europäische Harmonisierung dazu geführt, dass die Standardweinflasche mit einem Fassungsvermögen von O,7 Litern durch eine größere mit O,75 Litern ersetzt wurde. Nur: Welcher Wein sollte drin sein? Oliver Bock gibt darauf eine Antwort. Er erläutert den Unterschied zwischen Rotwein, Roséwein und Rotling, zwischen Tafelwein, Landwein und Qualitätswein und geht ausführlich auf die heilsamen Wirkungen des Weins ein. Und er schildert, wo im Rhein-Main-Gebiet und seiner Umgebung welcher Wein angebaut und ausgeschenkt wird. Im rustikalen Weinhaus "Ritter Jörg" im Sommershausen etwa werden zu Schweinshaxe und Kümmelbraten Weine der Winzergenossenschaft Nordheim serviert. Im Waldendorffer Hof in Bensheim hingegen kann man testen, inwiefern Bergsträßer Weine zu Vollwertkost passen.
Oliver Bock, Weinführer Rhein-Main. Weinkunde, Winzer und Lagen, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 39,80 Mark.
Wo es in der Region St.-Peter-Fisch mit Rucolaschaum gibt. Wo man für wenig Geld eine ordentliche Portion grüne Soße mit Eiern und Bratkartoffeln bekommt. Wo gedämpfte Hühnerfüße mit schwarzer Bohnensauce auf der Speisekarte stehen. Wo ein Fernsehkoch Spitzkohlsalat mit gebackenen Leberwurstravioli zubereitet. Solches und Ähnliches wird in diesen zwei Büchern verraten, in denen die Lokaltipps der "Sonntagszeitung" zusammengefasst sind.
Cornelia von Wrangel und Patricia Andreae (Hrsg.), Geschmacksache. Handbuch für vergnügliches Essen. 100 Lokaltipps aus der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1997, 24,80 Mark und Folge 2: Frankfurt am Main 1999, 24,80 Mark.
Was es im Internet nicht alles gibt. Die Wiener Philharmoniker (www.wienerphilharmoniker.at), das kleine Pflanzen-Lexikon (www.wi-inf.uni-essen.de) und Schmiddis Flohmarkt (www.online-markt.com). Tipps für Diabetiker (www.diabetes-forum.com) und Radio Zürisee (www.radio.ch). Das britische Königshaus (www.royal.gov.uk) und die "St. Petersburg Times" (www.sptimes.ru). Nur eines gibt es nicht im Internet, das muss man kaufen: das Buch von Udo Ulfkotte, Redakteur dieser Zeitung, der diese und noch viel mehr Internet-Adressen geordnet auflistet und erläutert, was sich dahinter verbirgt.
Udo Ulfkotte, Gewußt wo: Internet-Adressen aus der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 26,80 Mark.
Die Gefahren beim Aufheben der Greser & Lenz-Karikaturen aus der "Sonntagszeitung" und aus der werktäglichen F.A.Z. liegen darin, dass man beim gleichzeitigen Lachen und Ausschneiden vielleicht aus Versehen die halbe Pointe wegschnippelt. Oder die Schnipsel beim Herumliegen Eselsohren bekommen. Oder man sich beim Einkleben ins Fotoalbum "Uhu" ins Hemd schmiert. Und man beim Herausreiben des Fleckens mit Benzin zu nahe an eine Kerze kommt und sich verbrennt. Und die Gardine auf einmal in Flammen steht. Und das Haus lichterloh brennt. Das alles kann man aber vermeiden. In diesem Buch sind die besten Karikaturen der Jahre 1996 und 1997 versammelt.
Greser & Lenz, Rettet die Faustkeilindustrie, Verlag Antje Kunstmann, München 1998, 19,80 Mark.
Jeden Freitag lädt Elvira Klein die Leser der "Rhein-Main-Zeitung" zu einer Wanderung ein. Manchmal geht es in die Nähe, nach Lorch zum Beispiel oder Rüdesheim, manchmal auch in die Ferne, nach Bad Honnef oder Remagen. Aber immer führt Klein ihre Leser Schritt für Schritt vom Start zum Ziel: Hier dem R folgen, dort der schwarzen 7 auf weißem Grund. Aus den Wandertipps ist inzwischen eine Reihe von Büchern geworden derzeit sind sieben im Angebot, die unter anderem "rund um Frankfurt" führen, in den Taunus, den Odenwald und den Spessart. Dieser Band, "Der Ausflug am Rhein", ist der jüngste.
Elvira Klein, Der Ausflug am Rhein. Wandern - Entdecken - Feiern, Societäts-Verlag, Frankfurt 1999, 22,80 Mark.
Der Park ist großartig, das Kurhaus ebenfalls, die Musik wunderschön. Hier könnte man leben, wenn das verdammte Roulette nicht wäre", schrieb Fjodor Dostojewski 1867 aus Bad Homburg an seine Frau. Das Roulette ist geblieben; der größte Kurpark Deutschlands, in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden, auch. Aber Hessen hat noch viel mehr Parkanlagen und Gärten: Park Wilhelmsthal in Kassel, den Schlossgarten in Weilburg, den Palmengarten in Frankfurt zum Beispiel. In diesem Buch sind sie von Redakteuren und Mitarbeitern der "Rhein-Main-Zeitung" beschrieben.
Rainer Hein (Hrsg.), Gartenkunst in Hessen. Spaziergänge durch historische Anlagen und Parks, Societäts-Verlag, Frankfurt 1998, 49,80 Mark.
Es soll Leser der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" geben, die von Schmalenbach gar nicht genug bekommen können und protestieren, wenn er mal frei hat. Für solche Fälle empfiehlt sich ein kleiner Vorrat an Schmalenbach-Satiren von Wolfgang Brenner im heimischen Bücherregal. Er empfiehlt sich darüber hinaus für den Urlaub. Und für Montage, an denen nie Schmalenbach-Satiren in der Zeitung sind. Und Samstage. Und die Tage dazwischen auch. Im Vorwort behauptet der Autor sogar, einzelne Kapitel heilten Sozialneid und Potenzstörungen. Wenn das nichts ist!
Wolfgang Brenner, Schmnalenbach. Ein Roman-Puzzle in 30 Teilen, Eichborn Verlag, Frankfurt 1997, 29,80 Mark.
Zu den Launen der Natur zählt, dass der Rhein zwischen Mainz und Rüdesheim nicht nach Norden, sondern nach Südwesten fließt. Das beschert den Hügeln auf der rechten Seite des Flusses eines sonnige Lage, die seit Jahrhunderten zum Weinanbau genutzt wird. Oliver Bock, Korrespondent der "Rhein-Main-Zeitung" im Rheingau-Taunus-Kreis, und der Fotograf Kurt L. Mayer stellen den Rheingau vor - mit kurzen Hinweisen auf die Geschichte, Einblicken in die Gegenwart und Tipps für Wanderungen.
Oliver Bock, Kurt L. Mayer, Der Rheingau. Des Stromes goldene Mitte, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 68 Mark.
Die Frankfurter Innenstadt ist eine Bühne, auf der immer wieder neu inszeniert wird - kaum sonst in einer deutschen Stadt wird so viel abgerissen und neu gebaut. Höher als zuvor aber wird es dabei fast immer. Den Wettlauf zu den Wolken, der immerhin die 300-Meter-Marke fast erreicht hat, haben Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" dokumentiert: von den Anfängen mit dem Gewerkschaftshochhaus und dem 1.G.-Farben-Haus in den zwanziger Jahren über die "Wirtschaftswunder"-Jahre mit dem Fernmeldehochhaus und dem Bienenkorb-Haus bis in die Gegenwart mit dem Messe- und dem Commerzbank-Turm. Der Ausblick in die Zukunft am Schluss: Es wird schneller und weiter höher werden.
Hugo Müller-Vogg (Hrsg.), Hochhäuser in Frankfurt. Wettlauf zu den Wolken, mit Fotografien von Dirk Zimmer, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 68 Mark.
Das Leben ist ja voller Tücken. "Wir haben einen Kompromiss gefunden. Kriegsspielzeug ja, aber aus umweltverträglichem Salzteig", hat das Ehekollektiv mit rot-grünen Neigungen beschlossen. "Wir überfliegen gerade ein Wohngebiet und bitten die Passagiere, sich nur noch leise zu unterhalten", spricht der Flugkapitän. Trocken ist der Humor der Karikaturisten Achim Greser und Heribert Lenz immer. Und manchmal boshaft: "Du, Erna, horschemal", berichtet der Ehemann von der Zeitungslektüfe, "in Offebach habbe se intelligentes Lebe entdeckt." Wer solches und böseres aushält, ist ein geborener Leser für dieses Buch.
Achim Greser und Heribert Lenz, Hausschatz des Goldenen Humors, Verlag Antje Kunstmann, München 1999, 29,80 Mark.
Ein Jubelschrei gellt durch die Paulskirche: "Meine Herren! Ich tue einen kühnen Griff, und ich sage Ihnen, wir müssen die provisorische Zentralgewalt selbst schaffen", hat Heinrich von Gagern gerade ausgerufen. Gewagte Worte. 1848, Revolution in Frankfurt, Revolution in Deutschland: Günter Mick, Ressortleiter der "Rhein-Main-Zeitung", berichtet detailliert, wie es zur Nationalversammlung kam, wie sie arbeitete, was die Abgeordneten am Feierabend machten, aber auch: was aus der Nationalversammlung wurde, was das Vermächtnis jener Zeit ist.
Günter Mick, Die Paulskirche. Streiten für Einigkeit und Recht und Freiheit, 2. Auflage, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt 1997, 48 Mark.
In Frankfurt gibt es Lokale, die schließen um 22 Uhr. Es gibt aber auch welche, die öffnen dann erst. Doch wer weiß schon, wo. Und wer weiß, ob er sich da hineintrauen darf! Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" opfern sich seit Jahren für ihre Leser auf, um das Frankfurter Nachtleben zu testen. Sie wissen, wo man um 2 Uhr noch einen Kakao mit Sahne bekommt, wo sogar Gummibärchen zum Angebot zählen, wo 1000 Mixgetränke angepriesen werden und wo Ebbelwei zwischen schräger Kunst serviert wird.
Patricia Andreae (Hrsg.), Nachtlokal. 75 Ausgehtips für Frankfurt aus der F.A.Z. Rhein-Main-Zeitung. Mit Adressen für den späten Hunger, Societäts-Verlag, Frankfurt 1998, 24,80 Mark.
Stets müde? Appetitlos? Vielleicht ist es das Sisi-Syndrom - benannt nach der berühmten Kaiserin: eine depressive Verstimmung, obwohl es Ihnen eigentlich gut gehen müsste und Sie voller Tatendrang sind. "Sie sind ein lebensbejahender, aktiver und leistungsbereiter Mensch", schreibt Barbara Voll, Autorin der "Sonntagszeitung", über Menschen, die unter dem Sisi-Syndrom leiden: "Ihre Umgebung beneidet Sie oft um Ihre Energie - und doch: Als glücklich würden Sie sich nicht bezeichnen. In ruhigen Momenten beschleicht Sie ein Gefühl der Leere und der inneren Unruhe." Voll schildert, wie dem beizukommen ist.
Barbara Voll, Das Sisi-Syndrom. Wenn die Seele die Balance verliert. Wie Sie Ihr inneres Gleichgewicht wiederfinden, Droemersche Verlagsanstalt, München 1998, 12,90 Mark.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Journalist schreibt nur für den nächsten Tag. Aber eigentlich, heißt es, trage jeder die Idee für mindestens ein Buch mit sich herum. Die meisten tragen weiter. Aber manche haben es nicht bei der Idee belassen. Und so ist derzeit auch eine Reihe von Büchern im Handel, die Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" und der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verfasst haben. Nicht wenige davon sind aus Serien entstanden, die zunächst in der Zeitung zu lesen waren; die Redaktion meinte jedoch, die oft aufwendig recherchierten Beiträge hätten eine längere Lebensdauer als einen Tag verdient. Nicht selten meinen das auch Leser, die an einem Thema besonders interessiert und des Ausschneidens vieler Folgen einer Serie überdrüssig sind. Bücher aus der Redaktion: Das sind gleichwohl mehr als nur abgedruckte Artikel - oft sind die Beiträge ausführlicher (manchmal auch kürzer), sie sind auf den neuesten Stand gebracht. Manchmal sind ganz neue Bilder dazu aufgenommen worden - im Falle der Neuauflage des Buches über die Frankfurter Hochhäuser in Farbe. Doch nicht alle Publikationen gehen auf Zeitungsveröffentlichungen zurück - das Buch über die Paulskirche zum Beispiel nicht und jenes über den Rheingau auch nicht. Aber so sind die Journalisten eben: Sie können vom Schreiben nicht lassen. Und die Leser nicht vom Lesen, hoffentlich.
mak.
Es soll ja niemand sagen, die Einheit Europas habe nur Nachteile. In Deutschland etwa hat die europäische Harmonisierung dazu geführt, dass die Standardweinflasche mit einem Fassungsvermögen von O,7 Litern durch eine größere mit O,75 Litern ersetzt wurde. Nur: Welcher Wein sollte drin sein? Oliver Bock gibt darauf eine Antwort. Er erläutert den Unterschied zwischen Rotwein, Roséwein und Rotling, zwischen Tafelwein, Landwein und Qualitätswein und geht ausführlich auf die heilsamen Wirkungen des Weins ein. Und er schildert, wo im Rhein-Main-Gebiet und seiner Umgebung welcher Wein angebaut und ausgeschenkt wird. Im rustikalen Weinhaus "Ritter Jörg" im Sommershausen etwa werden zu Schweinshaxe und Kümmelbraten Weine der Winzergenossenschaft Nordheim serviert. Im Waldendorffer Hof in Bensheim hingegen kann man testen, inwiefern Bergsträßer Weine zu Vollwertkost passen.
Oliver Bock, Weinführer Rhein-Main. Weinkunde, Winzer und Lagen, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 39,80 Mark.
Wo es in der Region St.-Peter-Fisch mit Rucolaschaum gibt. Wo man für wenig Geld eine ordentliche Portion grüne Soße mit Eiern und Bratkartoffeln bekommt. Wo gedämpfte Hühnerfüße mit schwarzer Bohnensauce auf der Speisekarte stehen. Wo ein Fernsehkoch Spitzkohlsalat mit gebackenen Leberwurstravioli zubereitet. Solches und Ähnliches wird in diesen zwei Büchern verraten, in denen die Lokaltipps der "Sonntagszeitung" zusammengefasst sind.
Cornelia von Wrangel und Patricia Andreae (Hrsg.), Geschmacksache. Handbuch für vergnügliches Essen. 100 Lokaltipps aus der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1997, 24,80 Mark und Folge 2: Frankfurt am Main 1999, 24,80 Mark.
Was es im Internet nicht alles gibt. Die Wiener Philharmoniker (www.wienerphilharmoniker.at), das kleine Pflanzen-Lexikon (www.wi-inf.uni-essen.de) und Schmiddis Flohmarkt (www.online-markt.com). Tipps für Diabetiker (www.diabetes-forum.com) und Radio Zürisee (www.radio.ch). Das britische Königshaus (www.royal.gov.uk) und die "St. Petersburg Times" (www.sptimes.ru). Nur eines gibt es nicht im Internet, das muss man kaufen: das Buch von Udo Ulfkotte, Redakteur dieser Zeitung, der diese und noch viel mehr Internet-Adressen geordnet auflistet und erläutert, was sich dahinter verbirgt.
Udo Ulfkotte, Gewußt wo: Internet-Adressen aus der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 26,80 Mark.
Die Gefahren beim Aufheben der Greser & Lenz-Karikaturen aus der "Sonntagszeitung" und aus der werktäglichen F.A.Z. liegen darin, dass man beim gleichzeitigen Lachen und Ausschneiden vielleicht aus Versehen die halbe Pointe wegschnippelt. Oder die Schnipsel beim Herumliegen Eselsohren bekommen. Oder man sich beim Einkleben ins Fotoalbum "Uhu" ins Hemd schmiert. Und man beim Herausreiben des Fleckens mit Benzin zu nahe an eine Kerze kommt und sich verbrennt. Und die Gardine auf einmal in Flammen steht. Und das Haus lichterloh brennt. Das alles kann man aber vermeiden. In diesem Buch sind die besten Karikaturen der Jahre 1996 und 1997 versammelt.
Greser & Lenz, Rettet die Faustkeilindustrie, Verlag Antje Kunstmann, München 1998, 19,80 Mark.
Jeden Freitag lädt Elvira Klein die Leser der "Rhein-Main-Zeitung" zu einer Wanderung ein. Manchmal geht es in die Nähe, nach Lorch zum Beispiel oder Rüdesheim, manchmal auch in die Ferne, nach Bad Honnef oder Remagen. Aber immer führt Klein ihre Leser Schritt für Schritt vom Start zum Ziel: Hier dem R folgen, dort der schwarzen 7 auf weißem Grund. Aus den Wandertipps ist inzwischen eine Reihe von Büchern geworden derzeit sind sieben im Angebot, die unter anderem "rund um Frankfurt" führen, in den Taunus, den Odenwald und den Spessart. Dieser Band, "Der Ausflug am Rhein", ist der jüngste.
Elvira Klein, Der Ausflug am Rhein. Wandern - Entdecken - Feiern, Societäts-Verlag, Frankfurt 1999, 22,80 Mark.
Der Park ist großartig, das Kurhaus ebenfalls, die Musik wunderschön. Hier könnte man leben, wenn das verdammte Roulette nicht wäre", schrieb Fjodor Dostojewski 1867 aus Bad Homburg an seine Frau. Das Roulette ist geblieben; der größte Kurpark Deutschlands, in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden, auch. Aber Hessen hat noch viel mehr Parkanlagen und Gärten: Park Wilhelmsthal in Kassel, den Schlossgarten in Weilburg, den Palmengarten in Frankfurt zum Beispiel. In diesem Buch sind sie von Redakteuren und Mitarbeitern der "Rhein-Main-Zeitung" beschrieben.
Rainer Hein (Hrsg.), Gartenkunst in Hessen. Spaziergänge durch historische Anlagen und Parks, Societäts-Verlag, Frankfurt 1998, 49,80 Mark.
Es soll Leser der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" geben, die von Schmalenbach gar nicht genug bekommen können und protestieren, wenn er mal frei hat. Für solche Fälle empfiehlt sich ein kleiner Vorrat an Schmalenbach-Satiren von Wolfgang Brenner im heimischen Bücherregal. Er empfiehlt sich darüber hinaus für den Urlaub. Und für Montage, an denen nie Schmalenbach-Satiren in der Zeitung sind. Und Samstage. Und die Tage dazwischen auch. Im Vorwort behauptet der Autor sogar, einzelne Kapitel heilten Sozialneid und Potenzstörungen. Wenn das nichts ist!
Wolfgang Brenner, Schmnalenbach. Ein Roman-Puzzle in 30 Teilen, Eichborn Verlag, Frankfurt 1997, 29,80 Mark.
Zu den Launen der Natur zählt, dass der Rhein zwischen Mainz und Rüdesheim nicht nach Norden, sondern nach Südwesten fließt. Das beschert den Hügeln auf der rechten Seite des Flusses eines sonnige Lage, die seit Jahrhunderten zum Weinanbau genutzt wird. Oliver Bock, Korrespondent der "Rhein-Main-Zeitung" im Rheingau-Taunus-Kreis, und der Fotograf Kurt L. Mayer stellen den Rheingau vor - mit kurzen Hinweisen auf die Geschichte, Einblicken in die Gegenwart und Tipps für Wanderungen.
Oliver Bock, Kurt L. Mayer, Der Rheingau. Des Stromes goldene Mitte, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 68 Mark.
Die Frankfurter Innenstadt ist eine Bühne, auf der immer wieder neu inszeniert wird - kaum sonst in einer deutschen Stadt wird so viel abgerissen und neu gebaut. Höher als zuvor aber wird es dabei fast immer. Den Wettlauf zu den Wolken, der immerhin die 300-Meter-Marke fast erreicht hat, haben Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" dokumentiert: von den Anfängen mit dem Gewerkschaftshochhaus und dem 1.G.-Farben-Haus in den zwanziger Jahren über die "Wirtschaftswunder"-Jahre mit dem Fernmeldehochhaus und dem Bienenkorb-Haus bis in die Gegenwart mit dem Messe- und dem Commerzbank-Turm. Der Ausblick in die Zukunft am Schluss: Es wird schneller und weiter höher werden.
Hugo Müller-Vogg (Hrsg.), Hochhäuser in Frankfurt. Wettlauf zu den Wolken, mit Fotografien von Dirk Zimmer, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 68 Mark.
Das Leben ist ja voller Tücken. "Wir haben einen Kompromiss gefunden. Kriegsspielzeug ja, aber aus umweltverträglichem Salzteig", hat das Ehekollektiv mit rot-grünen Neigungen beschlossen. "Wir überfliegen gerade ein Wohngebiet und bitten die Passagiere, sich nur noch leise zu unterhalten", spricht der Flugkapitän. Trocken ist der Humor der Karikaturisten Achim Greser und Heribert Lenz immer. Und manchmal boshaft: "Du, Erna, horschemal", berichtet der Ehemann von der Zeitungslektüfe, "in Offebach habbe se intelligentes Lebe entdeckt." Wer solches und böseres aushält, ist ein geborener Leser für dieses Buch.
Achim Greser und Heribert Lenz, Hausschatz des Goldenen Humors, Verlag Antje Kunstmann, München 1999, 29,80 Mark.
Ein Jubelschrei gellt durch die Paulskirche: "Meine Herren! Ich tue einen kühnen Griff, und ich sage Ihnen, wir müssen die provisorische Zentralgewalt selbst schaffen", hat Heinrich von Gagern gerade ausgerufen. Gewagte Worte. 1848, Revolution in Frankfurt, Revolution in Deutschland: Günter Mick, Ressortleiter der "Rhein-Main-Zeitung", berichtet detailliert, wie es zur Nationalversammlung kam, wie sie arbeitete, was die Abgeordneten am Feierabend machten, aber auch: was aus der Nationalversammlung wurde, was das Vermächtnis jener Zeit ist.
Günter Mick, Die Paulskirche. Streiten für Einigkeit und Recht und Freiheit, 2. Auflage, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt 1997, 48 Mark.
In Frankfurt gibt es Lokale, die schließen um 22 Uhr. Es gibt aber auch welche, die öffnen dann erst. Doch wer weiß schon, wo. Und wer weiß, ob er sich da hineintrauen darf! Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" opfern sich seit Jahren für ihre Leser auf, um das Frankfurter Nachtleben zu testen. Sie wissen, wo man um 2 Uhr noch einen Kakao mit Sahne bekommt, wo sogar Gummibärchen zum Angebot zählen, wo 1000 Mixgetränke angepriesen werden und wo Ebbelwei zwischen schräger Kunst serviert wird.
Patricia Andreae (Hrsg.), Nachtlokal. 75 Ausgehtips für Frankfurt aus der F.A.Z. Rhein-Main-Zeitung. Mit Adressen für den späten Hunger, Societäts-Verlag, Frankfurt 1998, 24,80 Mark.
Stets müde? Appetitlos? Vielleicht ist es das Sisi-Syndrom - benannt nach der berühmten Kaiserin: eine depressive Verstimmung, obwohl es Ihnen eigentlich gut gehen müsste und Sie voller Tatendrang sind. "Sie sind ein lebensbejahender, aktiver und leistungsbereiter Mensch", schreibt Barbara Voll, Autorin der "Sonntagszeitung", über Menschen, die unter dem Sisi-Syndrom leiden: "Ihre Umgebung beneidet Sie oft um Ihre Energie - und doch: Als glücklich würden Sie sich nicht bezeichnen. In ruhigen Momenten beschleicht Sie ein Gefühl der Leere und der inneren Unruhe." Voll schildert, wie dem beizukommen ist.
Barbara Voll, Das Sisi-Syndrom. Wenn die Seele die Balance verliert. Wie Sie Ihr inneres Gleichgewicht wiederfinden, Droemersche Verlagsanstalt, München 1998, 12,90 Mark.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Eine verständliche, gut erzählte Geschichte der ereignisreichen dreizehn Monate, in denen 1848/49 die deutsche Nationalversammlung in 236 Sitzungen den ersten parlamentarisch-demokratischen Anlauf unternahm... Mick vermittelt einen lebendigen Eindruck vom Wirken der Paulskirche unter (so würde man es heute wohl nennen) kompliziertesten politischen Rahmenbedingungen." ("Die Zeit" vom 19. Mai 1989)